Sony-Aktie: Snoopy gehört jetzt uns!

Sony stockt seine Beteiligung an Peanuts auf 80 Prozent auf und übernimmt die Kontrolle über die Kultmarke. WildBrain nutzt den Erlös zur Schuldentilgung und fokussiert sich auf eigene Franchises.

Sony Aktie
Kurz & knapp:
  • Sony zahlt 390 Millionen Euro für 41 Prozent
  • WildBrain tilgt Schulden und spart Zinsen
  • Peanuts erzielt weiterhin Rekordumsätze
  • Strategische Erweiterung des Sony-Portfolios

390 Millionen Euro auf den Tisch – und schon sind Charlie Brown, Snoopy und die ganze Peanuts-Bande mehrheitlich in japanischer Hand. Sony hat seine bereits bestehende 39-Prozent-Beteiligung an Peanuts Holdings aufgestockt und weitere 41 Prozent vom kanadischen Unterhaltungskonzern WildBrain gekauft. Damit kontrollieren die Japaner ab sofort 80 Prozent der Kultmarke. Lediglich ein Fünftel verbleibt bei der Familie von Charles M. Schulz, dem 2000 verstorbenen Schöpfer der Comic-Figuren.

Der Deal wurde am 18. Dezember 2025 als definitive Vereinbarung unterzeichnet und steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen. Doch die strategische Logik dahinter ist glasklar.

Was steckt hinter dem Milliarden-Deal?

Für Sony ist die Übernahme mehr als nur Nostalgie. Die Peanuts sind auch 75 Jahre nach Veröffentlichung des ersten Comics eine Cash-Maschine: TV-Serien laufen weiter, Fan-Artikel füllen die Regale, und ein neuer Film für Apple TV+ ist in Produktion. WildBrain hatte die Marke in den vergangenen Jahren auf Rekordniveau gebracht – allein im Geschäftsjahr 2025 erreichte Peanuts ein Umsatzhoch.

Doch jetzt kann Sony seine geballte Macht ausspielen: Das hauseigene Hollywood-Studio, das PlayStation-Geschäft und die globale Reichweite der Musiksparte bieten völlig neue Möglichkeiten, die Markenrechte zu monetarisieren. Die Japaner haben bereits seit Jahren Erfahrung mit Peanuts – sie hielten seit 2018 knapp 40 Prozent, nachdem WildBrain damals für 236 Millionen kanadische Dollar verkauft hatte.

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WildBrain streicht satte Gewinne ein

Für die Kanadier ist der Exit ein Befreiungsschlag. Seit dem Einstieg 2017, als WildBrain 80 Prozent an Peanuts und 100 Prozent an Strawberry Shortcake für 448 Millionen Dollar erwarb, haben sie über eine Milliarde Dollar aus der Marke herausgeholt. Die aktuellen 630 Millionen kanadische Dollar fließen direkt in die Schuldentilgung – WildBrain wird seine gesamten Kredite zurückzahlen und spart künftig rund 50 Millionen Dollar an jährlichen Zinszahlungen. Nach Abzug aller Verbindlichkeiten bleibt ein Überschuss von über 40 Millionen Dollar übrig.

CEO Josh Scherba betonte, dass man sich künftig auf eigene Marken wie Strawberry Shortcake und Teletubbies konzentrieren wolle – dort habe man zuletzt Wachstumsraten von knapp 200 beziehungsweise 60 Prozent erzielt. Die Partnerschaft mit Sony bleibt aber bestehen: WildBrain fungiert weiterhin als exklusiver Lizenzagent in Europa, dem Nahen Osten, China und im asiatisch-pazifischen Raum sowie als Produktionsstudio für neue Peanuts-Inhalte.

Zahlen, die zählen

Das EBITDA, das WildBrain direkt aus seiner 41-Prozent-Beteiligung zog, lag im Geschäftsjahr 2025 bei 27 Millionen Dollar. Inklusive Konsolidierungseffekten waren es 43 Millionen Dollar. Die eingesparten Zinszahlungen übersteigen bereits den Free Cashflow, den WildBrain in den vergangenen zwölf Monaten aus seiner Peanuts-Beteiligung generiert hat – ein klares Zeichen dafür, dass der Verkauf aus finanzieller Sicht Sinn ergibt.

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WildBrain plant nun, zwischen 50 und 100 Millionen Dollar in Wachstumschancen zu investieren: eigene Franchises ausbauen, das Premium-Digitalgeschäft (YouTube, FAST, AVOD) erweitern und in neue Technologien investieren. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2026 wurde vorerst ausgesetzt – das Unternehmen will seine Segmentberichterstattung überarbeiten, um die neue Struktur nach dem Deal besser abzubilden.

Sony setzt auf Content-Imperium

Für Sony ist die Übernahme ein weiterer Baustein im strategischen Ausbau des Entertainment-Portfolios. Neben Musik, Film und Gaming können die Japaner mit Peanuts eine der bekanntesten Marken der Welt in ihre globale Content-Maschinerie integrieren. Die Zusammenarbeit mit Apple TV+ – kürzlich bis 2030 verlängert – zeigt, dass die Marke auch im Streaming-Zeitalter hochrelevant bleibt.

Die nächsten Schritte? Sobald die Regulierungsbehörden grünes Licht geben, dürfte Sony die Kontrolle übernehmen und den strategischen Umbau vorantreiben. Ob das den Aktienkurs kurzfristig bewegt, bleibt abzuwarten. Langfristig aber könnte sich die Investition als cleverer Schachzug erweisen – gerade in einer Zeit, in der geistiges Eigentum und wiederkehrende Einnahmequellen Gold wert sind.

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