Der Chart der Nordex-Aktie ist wahrhaftig kein schöner Anblick für Investoren. Nachdem vor ein paar Monaten eine Art Befreiungsschlag gelang, steuert die Aktie nun wieder auf die Jahrestiefstkurse zu. Sieht es wirklich so schlecht aus?
Die schlechten Nachrichten um Nordex reißen nicht ab. Sean McLoughlin von HSBC veröffentlichte gerade seine Studie, nachdem die Profitabilität von Nordex weiterhin schwierig bleiben könnte. Das Kursziel wurde auf 7,1 Euro gesetzt und spiegelt so den hart umkämpften Markt der Windkraftanlagen wider.
Nachrichten von Vestas kommen in diesem Atemzug sicherlich nicht gerade gelegen. Immerhin meldet auch Vestas, dass die Aussichten in der Branche zu Kosteneinsparungen führen müssen. Vestas will in diesem Zuge bis zu 400 Stellen streichen. Dabei handelt es sich zwar vor allem um Arbeitsplätze in Verwaltung und Management, allerdings spiegelt sich auch hier eine Zeit von sinkenden Margen in dem Segment. Könnte Besserung anstehen?
Windkraft fehlen Subventionen
Die Windenergie bleibt weiterhin ein Sektor, dem vor allem Subventionen fehlen. Die anfänglichen hohen Förderungen in der Branche gehören längst der Vergangenheit an. Daher fällt es vor allem den „Produzenten der ersten Stunde“ schwer sich den immer weiter sinkenden Margen anzupassen. Sowohl Nordex wie Vestas spüren dabei die billigere Konkurrenz im Nacken und sind immer wieder gezwungen Anpassungen vorzunehmen. Doch wie sind die mittelfristigen Aussichten in der Branche?
Ölpreis Anstieg könnte Windkraft beflügeln
Natürlich wären erneute Subventionen in spürbarer Höhe eine Rettung für die angeschlagenen Aktienkursen. Diese politischen Einflussnahmen sind zwar jederzeit denkbar, allerdings bedarf es keiner Politik in Zeiten der ansteigenden Ölpreise. Jeder Dollar, den sich der Ölpreis nach oben bewegt, könnte der Branche nach und nach auf die Beine helfen. Denn Energieerzeugung ist vor allem das Abwegen von den verschiedenen Möglichkeiten.
Während die extrem niedrigen Ölpreise des Jahres 2016 zusätzlich Druck auf die Branche der Erneuerbaren Energien ausübte, könnten die zuletzt deutlich gestiegenen Preise den Anlagenherstellern entgegen kommen. Je höher die Kosten der Energieproduktion im fossilen Bereich sind, desto eher lohnen sich die Erneuerbaren Energien auch ohne Subventionen. Aus diesem Grund ist zwar weiterhin Vorsicht bei Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien angebracht, allerdings könnten die Ölpreise der Branche entgegenkommen.