Erst ein dreister Dieseldiebstahl, dann die Hiobsbotschaft aus Russland: Ein Gericht friert Aktien ein, die Teil eines geplatzten Milliardendeals sind. Für den europäischen Baukonzern Strabag kommen gleich mehrere schlechte Nachrichten zusammen. Droht dem Unternehmen nun Ungemach?
Russland-Deal geplatzt: Ein teures Nachspiel?
Im Zentrum der Turbulenzen steht ein komplexes Manöver rund um eine Strabag-Beteiligung, die mutmaßlich einem sanktionierten russischen Oligarchen zuzuordnen ist. Ein russisches Gericht hat nun Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) eingefroren, die im Zusammenhang mit dieser Beteiligung stehen. Ursprünglich wollte Raiffeisen die Anteile erwerben, um in Russland blockierte Gelder freizusetzen – ein Plan, der bereits Anfang des Jahres auf Druck aus Washington scheiterte.
Ein Sprecher von Raiffeisen betonte zwar, der aktuelle Gerichtsbeschluss habe keine Auswirkungen auf das operative Geschäft der russischen Banktochter oder die von der Europäischen Zentralbank geforderten Reduzierungsbemühungen. Ein Verkauf der RBI-Tochter in Russland sei nun aber ausgeschlossen. Für Strabag bedeutet dies weiterhin Ungewissheit bezüglich dieser Beteiligungsstruktur.
Ärger auf der Baustelle: Mehr als nur ein Kratzer im Lack?
Fast zeitgleich zu den Entwicklungen in Russland wurde bekannt, dass Unbekannte auf einer Strabag-Baustelle der Deutschen Bahn in Rostock zugeschlagen haben. In der Nacht zum Mittwoch entwendeten sie rund 1200 Liter Dieselkraftstoff aus vier Baggern. Ein Mitarbeiter bemerkte den Diebstahl am Morgen, woraufhin die Bundespolizei Spuren sicherte und Ermittlungen aufnahm. Der Sachschaden beläuft sich auf geschätzte 2.000 Euro. Auch wenn dieser Vorfall operativ begrenzt erscheint, trägt er zum negativen Nachrichtenfluss bei.
Licht und Schatten im Branchenumfeld
Diese Ereignisse treffen Strabag in einem anspruchsvollen Marktumfeld. Doch es gibt auch positive Signale:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Strabag?
- Das von Strabag verantwortete Bauprojekt für eine neue Walzstraße von Cognor Holding S.A. in Polen, ein Auftrag im Wert von über 300 Millionen PLN, steht kurz vor der Fertigstellung. Die Inbetriebnahme ist für Juni 2025 geplant, die volle Produktion soll im vierten Quartal erreicht werden.
- Gleichzeitig kämpfen auch Wettbewerber wie die Friedrich Vorwerk Group mit Herausforderungen, deren Aktie zuletzt deutliche Verluste verzeichnete.
Ungeachtet der spezifischen Vorfälle präsentiert sich Strabag Real Estate aktuell auf der polis Convention in Düsseldorf, einem Branchentreff für Stadt- und Projektentwicklung. Das operative Geschäft läuft also weiter.
Trotz der Turbulenzen zeigt sich die Strabag-Aktie erstaunlich widerstandsfähig. Seit Jahresbeginn hat das Papier eine beeindruckende Performance von über 100 Prozent hingelegt und notiert aktuell bei 81,40 Euro, nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 83,90 Euro.
Ausblick: Ungewissheit als neuer Begleiter?
Die jüngsten Nachrichten zeichnen ein komplexes Bild für die Strabag. Während der Dieseldiebstahl ein ärgerliches, aber überschaubares Problem darstellt, bergen die Verwicklungen um die russische Beteiligung und die damit verbundenen Sanktionen das Potenzial für längerfristige Unsicherheit. Die Fähigkeit des Managements, diese externen Schocks zu navigieren, dürfte nun entscheidend für die weitere Entwicklung des Konzerns und seiner Aktie sein.
Strabag-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Strabag-Analyse vom 8. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Strabag-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Strabag-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 8. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Strabag: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...