Sucht Dialog Semiconductor einen Fusions-Partner?

Zum Wochenbeginn standen die Aktien des deutschen Chipherstellers Dialog Semiconductor wieder einmal im Mittelpunkt neuer Spekulationen. Dominierten in den vergangenen Wochen vor allem die Sorgen um die zukünftige Auftragslage mit dem Hauptkunden Apple den Aktienkurs, geht es diesmal um etwas anderes.

 

Denn die berühmten informierten Kreise wollen erfahren haben, dass sich der Halbleiterproduzent mit Spezialisierung auf Energiemanagement in den USA nach einem Fusionspartner umschaut. Dieser soll auch schon im Touchscreen-Hersteller Synaptics gefunden worden sein. Das Unternehmen wird für die Deutschen dadurch interessant, dass man damit Zugang zu einer größeren Produktpalette bekommen könnte. So wären beispielsweise dann Sensoren für Smartphones im Programm. Diese liefert Synaptics beispielsweise auch wieder an Apple.

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Dialog Semiconductor will Abhängigkeit von Apple verringern

 

Dennoch könnte Dialog Semiconductor durch eine Fusion die generelle Abhängigkeit von Apple als Hauptabnehmer deutlich senken. Das ist ein seit Jahren bekanntes Problem. Nachdem der Smartphone-Gigant vor kurzem angekündigt hatte, seine Bestellvolumen bei Dialog Semiconductor zu senken, hatte die Aktie des Chipherstellers deutlich gelitten. Hier musste von Dialog Semiconductor möglichst schnell eine neue Idee, wenn nicht sogar Befreiungsschlag, präsentiert werden.

 

Synaptics wäre schwieriger Partner

 

Allerdings: Synaptics selbst steht derzeit nicht gerade solide da. Zuletzt haperte es an der eigenen Profitabilität. So wird für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem deutlichen Verlust gerechnet. Im kommenden Jahr soll es zwar dann wieder in die Gewinnzone gehen, doch das dadurch resultierende KGV von derzeit geschätzten 76 ist natürlich extrem teuer. Hier wurde entsprechend die Gefahr bestehen, dass Dialog Semiconductor am Ende in einer Fusion oder Übernahme zu viel bezahlt.

 

Diese Befürchtungen spiegeln sich auch an der Börse wider. Während Synaptics bereits Ende letzter Woche mehr als 10 % aufgrund der aufgekommenen Gerüchte zulegen konnte, stand Dialog erneut auf der Verliererseite. Und auch heute startet die Aktie eher vorsichtig, wenngleich positiv. Hier sollten Anleger entsprechend aufmerksam bleiben.

Über Carsten Müller 22 Artikel
Seit mittlerweile fast 30 Jahren ist Carsten Müller als Journalist an den internationalen Finanzmärkten aktiv. Nach beruflichen Stationen wie n-tv Telebörse oder dem Düsseldorfer Bernecker Verlag ist der gebürtige Berliner seit längerem als Herausgeber und Redakteur verschiedener Publikationen tätig, mit denen er seine Leser vor allem bei einem nachhaltigen Vermögensaufbau unterstützen möchte. Sein aktuelles Projekt heißt dabei „Future Money“ und ist ein Newsletter mit einer klaren Ausrichtung auf die Trends und Themen, welche die Kapitalmärkte in den nächsten 20, 30 Jahren bestimmen werden. Sein Investmentansatz ist dabei sehr fundamental geprägt, dennoch kombiniert mit Timing-Faktoren und Markttechnik.

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