Das Model 3 steht weiter im Fokus der globalen Autobauer und im Interesse von vielen Käufern. Was uns Börsianer zudem interessiert, ist die Geschwindigkeit und der Preis, mit dem das Fahrzeug letztlich auf die „Strecke“ gebracht wird. Hierbei greift Tesla zu einem fast schon radikalen Schritt. Denn Tesla muss sparen.
Massenentlassung bei Tesla
Der Autobauer aus Kalifornien muss Sparen und auf den bisher holprigen Start der Reihe „Model 3“ reagieren. Nicht nur wegen dem drohenden Imageverlust, sondern vielmehr wegen den laufenden Kosten. Für einen breiten Markt muss schliesslich der Kaufpreis stimmen und sollte knallhart kalkuliert sein. So verkündete der Tesla-Chef Elon Musk höchstpersönlich in einer Email an seine Mitarbeiter folgendes Vorgehen:
Wir müssen eine schwierige Entscheidung treffen und etwa neun Prozent unserer Kollegen über das gesamte Unternehmen hinweg gehen lassen.
Bestimmt kein leichter Schritt. Was bedeutet er?
In Zahlen ausgedrückt betrifft dies mehr als 3.000 Mitarbeiter, wie die faz recherchiert hat. Ende 2017 gab es 37.543 Mitarbeiter. Die Belegschaft hat sich damit in nur fünf Jahren auch verfünffacht.
Elon Musk relativiert seine Aussage später noch einmal, damit niemand bei diesem Verhalten an reine Profitgier seinerseits denkt. Denn schliesslich hat das Unternehmen in seiner 15jährigen Geschichte noch kein Jahr im Gewinn abgeschlossen. Im Gegenteil: 2017 wurde ein Verlust von knapp 2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Ein Konzernumbau ist also notwendig, um mit flachen Hierarchien und optimierter Kommunikation den Erfolg des Unternehmens weiter ausbauen zu können und letztlich auch den Schritt in die Gewinnzone zu schaffen.
Der positive Effekt
Positiv ist zudem, aus Sicht der potenziellen oder bereits aktiven Käufer, dass keine Stellen in der Produktion betroffen sind. Damit werden wohl die Fertigungsziele nicht gefährdet, obwohl selbst bei 5.000 Autos pro Woche der ursprüngliche Zeitplan für die Auslieferung noch lange nicht eingehalten ist.
Aktuell werden erst rund 3.500 Fahrzeuge in der Woche hergestellt und damit den Zielen hinterhergerannt.
Es wurden insgesamt bisher 400.000 Fahrzeuge bestellt, die müssen erst einmal „abgearbeitet“ werden. Hierauf schaut wohl die gesamte Automobilindustrie mit Interesse und gelegentlichem Neid.
Auch von der Belegschaftsseite gab es eher positive Töne und Verständnis für diesen Einschnitt. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter meldeten sich einige Gekündigte zu Wort und dankten sogar Elon Musk für die tolle Zeit. In Deutschland sicher unvorstellbar, doch in den USA ein Teil der Arbeits- und Lebenskultur. Ein Beispiel dazu:
Vermutlich ist diese Station im Leben der Mitarbeiter eine gute Chance, schnell bei anderen Unternehmen Fuß zu fassen. Das Know-How dürfte erheblich sein. In diese Richtung argumentiert zumindest Der Spiegel – aber benennt auch die Missstände, die es durchaus bei einigen Arbeitsbereichen zu geben scheint.
Wir schauen als Börsianer und Trader nun auf die Entwicklung der Aktie.
https://trading-treff.de/trading/tesla-die-anleihen-werden-es-zeigen
Die Aktie von Tesla
Die aktuelle Meldung hat der Aktie wenig anhaben können und nicht einmal für überragende Volatilität gesorgt. In Deutschland merkte man diese Meldung der Tesla Aktie nicht an, sie schloss heute fast unverändert und ist vom Allzeithoch etwa 15 Prozent entfernt:
An der Nasdaq notierte der Wert sogar leicht im Plus und hat zum Allzeithoch (durch die Umrechnung und den Fall vom Euro-Dollar) nur einen Abstand von 12 Prozent. Im Jahreschart sieht man die jüngste Aufwärtsdynamik deutlich:
Allein auf Sicht einer Woche legte die Aktie um 19 Prozent zu und entwickelte ein sehr starkes Momentum. Damit scheint der Kurseinbruch vom April fast vergessen. Er ist im Chartbild von finanztreff mit einem kleinen „T“ markiert. Denn im laufenden Jahr ist die Aktie mit einem Plus von 11 Prozent besser als der Gesamtmarkt.
Fazit zu den Entlassungen und zur Aktie
Es scheint eine Frage der Zeit zu sein, bis die Aktie wieder zu alter Stärke findet und neue Hochs markiert. Betriebswirtschaftlich ist die Massenentlassung aus Unternehmenssicht zu begrüßen, um ein Zeichen für Kosteneffizienz zu setzen und damit auch für Investoren wieder interessanter zu werden.
Sollte es keine Störfeuer aus der Produktion oder mit den Fahrzeugen selbst geben, bleibt der Wert für mich eines der Basisinvestments im Technologiebereich.
Viel Erfolg wünscht Andreas Mueller (Bernecker1977)
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