Volkswagen unter Druck, Deutsche Bank gesucht, DAX weiter schwach – das waren die Themen des Tages am Deutschen Aktienmarkt heute.
Weiterer Druck auf den DAX
Die negativen letzten Handelstage lassen die Vermutung einer Erholung zu. Heute setzt sie noch nicht ein. Direkt zum Start waren wir wieder unter 16.000 Punkten und machten eine Erholung vom gestrigen Abend und der ersten vorbörslichen Kurse zunichte.
Das zögerliche Plus aus der Vorbörse wurde recht schnell abgebaut und damit war der Weg fast schon frei, um neue Verlaufstiefs zu erzeugen.
Die gestrigen Tagestiefs boten nur einen kurzen Halt. Nach dem negativen ifo-Index, der um 1,2 Punkte fiel, machten sich die Sorgen erneut breit, dass wir mit der vierten Coronawelle einen Wirtschaftsabschwung erleiden.
Zum Mittag stand der Index bereits bei 15.800 Punkten und damit an der alten Oberkante einer Range, die uns von April bis August begleitete. Damit war der Boden jedoch noch nicht erreicht.
Zum Nachmittag wurden schliesslich erstmals wieder Kurslevels aus Ende Oktober erreicht. Alle Novembergewinne waren somit aufgebraucht und der Index strebte sogar nicht tiefer. Erst bei 15.740 wurde ein Boden gefunden und eine Gegenbewegung startete mit der Erholung an der Wall Street. Dabei konnte das Vortagestief bei 15.863 Punkten erreicht werden.
Sogar knapp darüber schloss der XETRA-Handel und hinterließ damit eine Bandbreite zwischen Tief und Hoch von 234 Punkten. Die vielseitig beachtete Volatilität stieg auf ein Mehrwochenhoch.
Per Schlusskurs sind zwar die Verluste halbiert worden, doch der Index gilt weiter als angeschlagen. Gemischte US-Daten mussten zudem interpretiert werden.
Die wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe fielen mit 199.000 Anträge so niedrig aus, wie zuletzt im November 1969. Dagegen fielen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA um 0,5 Prozent, anstatt dem prognostizierten Zuwachs von 0,2 Prozent.
Diese Xetra-Rahmendaten sind aufgezeichnet worden:
Eröffnung | 15.942,28 |
Tageshoch | 15.974,30 |
Tagestief | 15.740,60 |
Vortageskurs | 15.937,00 |
Schlusskurs | 15.878,39 |
Über die starken Bewegungen bis zum neuen Verlaufstief und die anschliessende Erholung kann man sich sehr gut ein Bild mittels den Daten der Börse Frankfurt machen:
Überraschungen gab es vor allem bei einigen Aktienwerten, die sich entgegen dem Gesamtmarkt im Gewinn hielten. So zum Beispiel eine E.ON, die noch am Dienstag zu den Tagesverlierern zählte. Nach der positiven Interpretation der geplanten Milliardeninvestitionen und vor allem der Dividendenankündigung zog die Aktie wieder an.
Wie schon gestern stiegen mit der Aussicht auf baldige US-Zinsanhebungen die Bankwerte und damit die Deutsche Bank weiter. Sie war der Tagesgewinner und etablierte sich damit über der 11-Euro-Marke.
Autowerte kamen hingegen unter Druck. Mit dem heute verabschiedeten Koalitionsvertrag könnten schärfere Einschnitte in dieser Branche drohen. Zudem kostet der Rückkauf vom Autovermieter Europcar durch Volkswagen, nachdem dieser Bereich im Jahr 2006 verkauft wurde, eine Menge Kapital. Anleger beurteilten dies skeptisch.
Die Aktei gehörte zu den Umsatzspitzenreitern, die hier mit Blick auf die Daten der Börse Frankfurt und den Gewinnern abgebildet sind:
Druck im DAX-Tageschart
Heute sahen wir den fünften Verlusttag in Folge. Damit befindet sich der DAX in einem Abwärtstrend und hat von der Spitze aus betrachtet 550 Punkte verloren. Marktteilnehmer bekommen langsam Angst vor weiteren Verlusten und retten sinngemäß ihre Gewinne aus dem Vormonat.
Im Chartbild sieht man dennoch Bestrebungen, die neuen Tiefs zu kaufen. Aus der heutigen Tageskerze könnte bei einem Anstieg über 16.000 Zähler daraus eine größere Gegenbewegung entstehen.
So skizziert sich das mittelfristige Chartbild. Wir liegen zwischenzeitlich auf dem Niveau der letzten Oktoberwoche:
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