Der Mauskonzern vollzieht eine drastische Kurskorrektur. Am Donnerstag verkündete Disney eine Milliarden-Investition in OpenAI – verbunden mit einer dreijährigen Lizenzvereinbarung, die über 200 Charaktere aus den Studios Disney, Marvel, Pixar und Star Wars auf die KI-Videoplattform Sora bringt. Der Deal macht Disney zum ersten großen Content-Partner der ChatGPT-Macher.
Die Eckdaten lesen sich beeindruckend: Eine Milliarde Dollar fließt als Eigenkapital-Investition an OpenAI, dazu erhält Disney Optionsscheine für weitere Anteile. Im Gegenzug dürfen Nutzer ab Anfang 2026 per Texteingabe kurze Social-Media-Videos mit Mickey Mouse, Darth Vader oder Iron Man generieren – eine Auswahl dieser Fan-Kreationen wird auf Disney+ streambar sein. Stimmen und Schauspielerpersönlichkeiten bleiben allerdings ausgenommen.
Vom Skeptiker zum KI-Vorreiter
Noch vor Monaten galt Disney als Nachzügler in Sachen künstliche Intelligenz. Jetzt positioniert sich der Konzern als Großkunde von OpenAI: Die APIs des KI-Unternehmens sollen neue Produkte und Tools für Disney+ antreiben, ChatGPT wird für sämtliche Mitarbeiter ausgerollt. CEO Robert Iger spricht von einem „bedeutenden Moment für unsere Branche“ – und meint damit wohl die gesamte Unterhaltungsindustrie.
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Die strategische Dimension wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Mit einer Marktkapitalisierung von 194 Milliarden Dollar und einem aktuellen Kurs von 108,83 Dollar gilt die Aktie laut InvestingPro-Analyse als unterbewertet. Der Free Cashflow liegt bei stolzen 10,1 Milliarden Dollar in den vergangenen zwölf Monaten, das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital zeigt mit 0,41 moderate Verschuldung.
Streamingkrieg verschärft sich
Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Während Paramount Skydance mit einem 108,4-Milliarden-Dollar-Gebot um Warner Bros Discovery kämpft – und damit potenziell einen vierten globalen Streaming-Riesen neben Netflix, Amazon und Disney schaffen könnte – rüstet sich Disney mit KI-Technologie für die nächste Runde. Pier Silvio Berlusconi, Chef des europäischen Broadcasters MFE, befürwortet die Paramount-Übernahme explizit, weil sie den Wettbewerb gegen die dominierenden Plattformen verstärken würde.
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Gleichzeitig verschärft YouTube TV den Druck: Die Google-Tochter führt Anfang 2025 genrebasierte Abos ein, darunter ein Sportpaket mit ESPN und NBC Sports Network – direkte Konkurrenz für Disney+. YouTube TV erreicht bereits den größten Anteil am US-Fernsehkonsum, noch vor Netflix und traditionellen Medienkonzernen wie Disney.
Technologieschub oder Ablenkungsmanöver?
Disney setzt auf verantwortungsvolle KI-Nutzung mit Altersbeschränkungen und Kontrollen gegen schädliche Inhalte. Die Transaktion steht noch unter Vorbehalt endgültiger Vereinbarungen und üblicher Abschlussbedingungen. Doch die Stoßrichtung ist klar: Der Konzern will die Fan-Bindung über nutzergenerierte Inhalte intensivieren und gleichzeitig seine Technologie-Infrastruktur modernisieren.
Bleibt die Frage, ob eine Milliarde Dollar ausreicht, um im KI-Rennen mitzuhalten. Während andere Tech-Giganten zweistellige Milliardenbeträge in eigene KI-Entwicklungen pumpen, kauft sich Disney zunächst nur Zugang zur Technologie eines Dritten.
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