Es gab schon immer Unternehmen, die Aktionäre zur Verzweiflung brachten. Der größte deutsche „Kummerkasten“ ist momentan Wirecard. Die Vielzahl der negativen Berichte ist bemerkenswert. Doch wie reagiert der Kurs?
Die Hintergründe bei Wirecard
Wenn nicht Wirecard ein starkes Unternehmenskonzept vorweisen würde, dann wäre das Unternehmen vermutlich schon lange aus dem Blickfeld der Analysten gedrängt worden.
Nun, Wirecard ist sogar im DAX gelistet. Dort befinden sich die 30 größten deutschen Unternehmen und es sollte eine Ehre sein, Bestandteil des deutschen Leitindex zu sein. Offensichtlich tickt die Unternehmensleitung von Wirecard aber etwas anders, denn sie spuckt bei der elitären DAX-Party ständig auf den Teppich. Kein anderes DAX-Unternehmen leistet sich derartige Bilanzmanipulationsvorwürfe.
Der seit Monaten erwartete Bericht der Wirtschaftsprüfung KPMG hätte eigentlich eine Befreiung für Wirecard werden sollen. Die negativen Gerüchte wären mit einem Schlag beseitigt. Doch was macht Wirecard? Man behindert die KPMG-Prüfer bei der Arbeit. Natürlich sieht das die Wirecard-Leitung anders und interpretiert den Prüfbericht positiv. Kurz- und mittelfristige Aktionäre sahen sich dennoch gezwungen, die Aktie abzustoßen. So verlor das Unternehmen in kürzester Zeit 30 Prozent seines Wertes.
Ich gehe davon aus, dass die Gerüchteküche um Bilanzmanipulation bald wieder am Kochen ist. Der Urheber der anfänglichen Vorwürfe, die Financial Times, fühlt sich jedenfalls bestätigt. Außerdem haben seit Anfang der Woche mehrere Investmentbanken ihre Ratings für das Unternehmen gesenkt.
So reagieren Trader bei der Aktie
Als Trader kann man der aktuellen Kurssituation durchaus Positives abgewinnen. Alle „schwache Hände“ haben sich von der Aktie verabschiedet. Mit dem kurzfristigen Abverkauf ist der Aktienkurs wieder günstig.
Bei 85 Euro befindet sich eine starke Unterstützung. Charttechnisch ergibt sich daraus eine Sekt-oder-Selters-Situation. Der Kurs liegt auf der Grenze und dürfte den Verkaufsdruck bremsen. Hieraus lässt sich ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis mit einer Long-Position aufbauen. Vorsicht: Vermutlich liegen unter 80 Euro sehr viele Stopp-Loss-Orders. Daher darf man als Trader eine weitere Abwärtsbewegung nicht mehr tolerant gegenüber stehen. Unter 80 Euro müsste neuer Verkaufsdruck entstehen und den Kurs in Richtung 50 Euro drücken.
Fazit der Aktienanalyse
Insgesamt sehe ich das negative Szenario nicht als wahrscheinlich an. Schon mehrfach wurde die Unterstützungszone getestet und der Kurs konnte sich nach oben absetzen. Somit entsteht aus dem kurzfristigen Abverkauf eine neue Chance, um die Aktie günstig zu kaufen.
Selbst wenn man nur als kurz- bis mittelfristiger Trader den Chart betrachtet, lässt sich mit einem einfachen Long-Trade, ein Kursziel bis 120 Euro umsetzen. Das wäre ein 40%iger Kursgewinn in kürzester Zeit. Das sollte für viele Trader eine verlockende Ausgangssituation sein.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas von www.trading-ideen.de
P.S. Unser YouTube-Tipp: TrendBulle
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