Wochenabschluss im DAX auf hohem Niveau: Verfallstag zeigte keine Auswirkungen am Aktienmarkt, die zu weiterer Volatilität führte.
DAX-Verfallstag im Detail
Am letzten Handelstag dieser Woche zeigte sich der DAX zunächst etwas schwächer. Das weiterhin hohe Kursniveau, im Verhältnis zu den Tiefs aus den vergangenen Wochen, führte zu Umschichtungen am Kapitalmarkt. Diese gingen einher mit einem Ereignis, welches sich alle drei Monate im DAX im Terminkalender der Börsianer verankert – der große Verfallstag.
Am so genannten Hexensabbat verfallen Optionen und Futures auf die Indizes und Einzelaktien. Termingeschäfte nutzen vor allem institutionelle Anleger, um Portfolios abzusichern oder um größere Spekulationen am Kapitalmarkt umzusetzen.
Mit Spannung wird daher immer wieder dieser Tag erwartet und im Vorfeld auch „mystifiziert“. Scharfe Bewegungen begleiten den Handel oftmals. Dies sah bis zum Mittag heute jedoch nicht so aus. Eher ruhig fiel der DAX in Richtung der Vortagestiefs und hatte dann nur kurz eine Unterschreitung dieser Niveaus gezeigt. Dabei wurde die Kurslücke vom Mittwoch etwas minimiert, jedoch nicht ganz geschlossen. Dazu fehlten am Ende mehr als 100 Punkte.
Die Wall Street zog weiter an und honorierte damit die steigenden Industrieaufträge.
In den USA ist die Industrieproduktion im Februar wie erwartet gestiegen. Sie legte um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, wie die US-Notenbank Fed in Washington mitteilte. Analysten hatten diesen Anstieg erwartet. Im Januar war die Produktion um 1,4 Prozent geklettert.
Sie wird immer noch durch Lieferengpässe und einen Mangel an Arbeitskräften belastet. Die Kapazitätsauslastung stieg im Februar von revidiert 77,3 Prozent im Vormonat auf 77,6 Prozent. Auch wenn Volkswirte im Schnitt mit einem Anstieg auf 77,9 Prozent gerechnet hatte, war dies ein positives Signal für die Aktienmärkte.
Vom Tagestief bei 14.109 Punkten stieg der Index direkt nach dem Verfall des DAX-Futures um 13.00 Uhr 100 Punkte an und verblieb dann in der Tagesspanne des Vortages bis zum Wochenschluss. Ein kleines Pluszeichen wurde per Saldo erzielt, wie die Tagesparameter hier aufzeigen:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 14.413,09 |
Performance | +0,17 % |
Kurszeit | 17:55:00 |
Eröffnung | 14.374,41 |
Tageshoch | 14.413,09 |
Tagestief | 14.109,79 |
Vortageskurs | 14.388,06 |
Dabei betrug die Handelsspanne zwischen dem Hoch und dem Tief genau 304 Punkte und war nur leicht höher als die gestrige Bandbreite. Als eher seitwärts kann daher der Gesamttag im Chartverlauf dargestellt werden:
Welche Aktien sorgten für die größten Bewegungen?
Blick auf die Bewegung in den DAX-Aktien
Die Gewinner des Tages waren heute genau die Verlierer der letzten Tage. Eine HelloFresh, eine Delivery Hero und auch Zalando wurden stark nachgefragt und legten teilweise um bis zu 10 Prozent zu. Dies war sicherlich dem Verfall geschuldet, zu dem einzelne Spekulanten höhere Kursniveaus für die Ausübung von Optionen in diesen Werten suchten.
Verlierer waren die defensiven Werte wie der Immobilienkonzern Vonovia oder der Konsumgüterhersteller Henkel. Im Zuge der erhöhten Risikobereitschaft auch an der Nasdaq, wo der Nasdaq weiter sehr deutlich anstieg, gerieten diese Werte eher in den Hintergrund.
Zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt zählten dennoch wieder die Mercedes Benz Group, die SAP und diesmal der Technologiekonzern Siemens. Dies sehen Sie in folgender Übersicht:
Neben den defensiven Werten aus dem Immobiliensektor sowie der Konsumgüterindustrie verloren auch die Energiekonzerne wie E.ON oder RWE heute an Boden. Das Geschäft mit dem Strom, der teuer eingekauft oder hergestellt werden muss birgt weiter Risiken.
Zwischen den Gewinnern und Verlierern gab es ein ausgeglichenes Verhältnis. Dies ist in der hier aufgezeigten Heatmap deutlich zu sehen:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach dem Fed-Tag?
DAX konsolidiert weiter
Nach den Tageshochs am Mittwoch und Donnerstag von knapp über 14.500 Punkten hat sich der DAX erst einmal knapp darunter die Zeit vertrieben und Blickkontakt zu diesem Widerstandslevel gehalten.
Wir schlossen die Woche mit einem deutlichen Plus und haben seit dem Jahrestief immerhin 2.000 Punkte zulegen können. Bis zum Allzeithoch besteht der gleiche Abstand in Punkten. Daher ist hier nun die wichtige Entscheidung zu treffen, ob die Korrektur ausgestanden ist oder nur pausiert.
Technisch steht der DAX damit am Scheideweg und hat diese Entscheidung auf die kommende Woche vertagt:
In diesem Schaubild sehen Sie den Stundenchart des DAX im Zeitrahmen der letzten 5 Wochen:
Mit Blick auf die gesamte Entwicklung der Aktienmärkte in dieser Woche ist der Abstand zur Wall Street insbesondere dem Nasdaq durchaus hoch, aber DAX-Anleger dürfen dennoch zufrieden sein:
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