Yara Aktie: Milliarden-Deal in Sicht!

Yara International verhandelt über zwei große Ammoniak-Projekte mit Air Products, um die Versorgungssicherheit mit kohlenstoffarmem Düngemittel zu stärken und die Verschuldung moderat zu erhöhen.

Yara ASA Aktie
Kurz & knapp:
  • Übernahme von Anlagen in Louisiana für rund 2,25 Milliarden Dollar
  • Langfristiger Abnahmevertrag über 2,8 Millionen Tonnen Ammoniak jährlich
  • Zweites Projekt in Saudi-Arabien startet 2027
  • Strategie reduziert europäische Importabhängigkeit

Der norwegische Düngemittelriese Yara International steht kurz vor einer wegweisenden Partnerschaft mit Air Products. Die beiden Unternehmen befinden sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über gleich zwei massive Ammoniak-Projekte – eines in Louisiana, eines in Saudi-Arabien. Für Anleger könnte das den Startschuss für eine neue Wachstumsphase bedeuten.

Besonders brisant: Yara plant, für rund 2 bis 2,25 Milliarden US-Dollar Produktions-, Lager- und Versandanlagen am Louisiana Clean Energy Complex zu übernehmen. Das entspricht etwa 25 Prozent der geschätzten Gesamtprojektkosten von 8 bis 9 Milliarden Dollar. Air Products entwickelt dort die weltweit größte Anlage für kohlenstoffarmen Wasserstoff – mit einer Kapazität von über 750 Millionen Standardkubikfuß pro Tag.

Die Rechnung für Yara: Bei vollständiger Fremdfinanzierung würde sich die Verschuldung um etwa 0,7x auf dann 1,2x Nettoverschuldung/EBITDA erhöhen. Ein verkraftbares Niveau, zumal die Investitionskosten pro Tonne vergleichbar mit anderen Branchenprojekten sind – etwa OCIs 3,4-Milliarden-Dollar-Anlage für 1,1 Millionen Tonnen oder CF Industries‘ geplantem 4,5-Milliarden-Projekt.

Langfristiger Deal mit garantierter Versorgung

Das Geschäftsmodell überzeugt durch seine Struktur: Air Products würde die Industriegasproduktion besitzen und betreiben, während Yara die komplette Ammoniakproduktion übernimmt. Herzstück ist ein 25-Jahres-Abnahmevertrag über 2,8 Millionen Tonnen kohlenstoffarmes Ammoniak jährlich – produziert aus etwa 80 Prozent des erzeugten Wasserstoffs.

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Die finale Investitionsentscheidung beider Unternehmen ist für Mitte 2026 geplant, die Fertigstellung des Projekts für 2030 anvisiert. Rund fünf Millionen Tonnen hochreines CO₂ pro Jahr sollen von einem Drittanbieter unter einem langfristigen Vertrag gespeichert werden.

NEOM-Projekt als zweites Standbein

Parallel dazu nähert sich das NEOM Green Hydrogen Project in Saudi-Arabien der Fertigstellung – über 90 Prozent sind bereits abgeschlossen, der kommerzielle Betrieb soll 2027 starten. Air Products wird dort alleiniger Abnehmer von bis zu 1,2 Millionen Tonnen erneuerbarem Ammoniak pro Jahr.

Yara steigt hier als Vermarktungspartner ein: Die Norweger werden auf Kommissionsbasis das Ammoniak verkaufen, das Air Products nicht selbst als erneuerbaren Wasserstoff in Europa vertreibt. Der Abschluss dieser Marketing- und Vertriebsvereinbarung ist für die erste Jahreshälfte 2026 geplant.

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Strategische Ergänzung zur Importabhängigkeit

Die Partnerschaft trifft einen neuralgischen Punkt: Yara importiert derzeit jährlich zwischen 1 und 1,5 Millionen Tonnen Ammoniak nach Europa. Mit den neuen Projekten würde sich die Versorgungssicherheit deutlich verbessern – und das mit kohlenstoffarmem Material, das künftigen Regulierungen standhält.

Das Unternehmen betonte, dass potenzielle US-Ammoniak-Investierungen mit der bestehenden Kapitalallokationspolitik vereinbar bleiben. Diese sieht durchschnittliche Wachstumsinvestitionen von 1,2 Milliarden Dollar pro Jahr vor. Andere Wachstumsprojekte will Yara im Zeitraum 2026 bis 2030 begrenzen.

Die Kombination aus Yaras weltweiter Führungsposition im Ammoniakhandel – aktuell über vier Millionen Tonnen jährlich mit 12 eigenen Schiffen und 18 Importterminals – und Air Products‘ Expertise in kohlenstoffarmer Wasserstoffproduktion könnte sich als Wettbewerbsvorteil erweisen. Besonders in Europa dürfte die Nachfrage nach emissionsarmem Ammoniak in den kommenden Jahren deutlich steigen.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.