Baustahl Markt: Jahresausblick vorgestellt

China verzeichnet leichte Preiserhöhungen für Baustahl, während Europa ein deutliches Nord-Süd-Gefälle aufweist. Günstige Importe und saisonale Nachfrageschwäche belasten Südeuropa.

Baustahl Markt Aktie
Kurz & knapp:
  • Chinesische Stahlhersteller erhöhen Richtpreise leicht
  • Europa mit stabilen Preisen im Norden, Abschlägen im Süden
  • Türkische Importe drücken Preise in Südeuropa
  • Saisonale Nachfrageschwäche beeinflusst Marktdynamik

Der Baustahlmarkt zeigt derzeit ein geteiltes Bild: Während China leichte Preisaufschläge verzeichnet, präsentiert sich Europa mit einem klaren Nord-Süd-Gefälle. Diese regionalen Unterschiede bestimmen die aktuelle Dynamik.

China: Leichte Erholung bei verhaltener Stimmung

Mehrere chinesische Stahlhersteller haben ihre Richtpreise leicht erhöht:

  • Anhui Changjiang Steel und Shougang Changzhi: +20 Yuan/Tonne
  • Meijin Construction Materials: Betonstahl Φ18-22mm HRB400E auf 3.350 Yuan/Tonne (+20 Yuan)

An den Terminmärkten zeigte sich eine ähnliche Tendenz:

  • SHFE Dezember-Kontrakte für Bewehrungsstahl: +7 Yuan auf 3.116 Yuan/Tonne
  • Eisenerz-Futures in Dalian: +1,56% auf 718 Yuan/Tonne (3-Wochen-Hoch)

Doch trotz dieser positiven Signale bleibt die Grundstimmung verhalten. Ein kurzfristiger Optimismus durch das neue US-China-Handelsabkommen mit geplanten Zollsenkungen konnte die strukturellen Sorgen nicht vollständig vertreiben. Experten erwarten ab Mitte Mai einen Produktionsrückgang bei Roheisen, was zusammen mit erhöhten Lieferungen der Bergbauunternehmen den Eisenerzmarkt belasten könnte.

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Europa: Nord-Süd-Gefälle bei Preisen

Die europäische Baustahllandschaft zeigt deutliche regionale Unterschiede:

  • Nordeuropa (inkl. Deutschland): Stabile Preise bei ~675 Euro/Tonne
  • Südeuropa (z.B. Italien): Abschläge auf 580-625 Euro/Tonne

Haupttreiber im Süden sind günstige Importe aus der Türkei, die den Markt unter Druck setzen. Gleichzeitig schwächt sich die Nachfrage saisonal bedingt ab – ein typisches Phänomen im Mai. Fallende Schrottpreise im Inland verstärken diesen Trend zusätzlich.

Die Frage bleibt: Können die nordischen Märkte ihre Stabilität bewahren, oder wird der Abwärtstrend aus dem Süden weiter um sich greifen? Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich diese regionalen Unterschiede in einer global vernetzten Stahlwelt entwickeln.

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