Tesla, Bitcoin & Ripple: Trump-Schock lässt die Märkte erzittern

Donald Trumps Ankündigung von 100% China-Zöllen führte zu massiven Kursverlusten an Aktien- und Kryptomärkten. Bitcoin verlor über 10.000 Dollar, während Tesla und RWE sich erstaunlich robust zeigen.

Tesla, Bitcoin & Ripple: Trump-Schock lässt die Märkte erzittern
Kurz & knapp:
  • Bitcoin stürzte um mehr als 10 Prozent ab
  • Ripple verzeichnete dramatischen Verlust von 26 Prozent
  • Tesla zeigt Erholung durch steigende Shanghai-Auslieferungen
  • RWE erreicht Jahreshoch nach Milliarden-Deal mit Apollo

Tesla, Bitcoin & Ripple: Trump-Schock lässt die Märkte erzittern

Liebe Leserinnen und Leser,

selten hat eine einzige Ankündigung die Märkte derart durchgeschüttelt wie Donald Trumps Zolldrohung gestern Abend. 100 Prozent auf alle China-Importe ab November – diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe und löste eine der heftigsten Krypto-Liquidierungswellen aller Zeiten aus. Während Bitcoin noch vor wenigen Tagen neue Rekorde feierte, stürzten die digitalen Assets ins Bodenlose. Doch zwischen all dem Chaos zeigen sich auch überraschende Lichtblicke – und die könnten gerade für mutige Anleger interessant werden.

Der Trump-Hammer: Wenn Politik auf Portfolios trifft

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Dow Jones sackte um 1,9 Prozent ab, der S&P 500 verlor sogar 2,71 Prozent – der stärkste Tagesrückgang seit April. Besonders hart traf es die Tech-Werte mit einem Nasdaq-Minus von 3,56 Prozent. Was war passiert? Trump kündigte nicht nur die drastischen Importzölle an, sondern drohte auch mit Exportkontrollen für „jegliche kritische Software“.

Der Zeitpunkt könnte kaum brisanter sein: China kontrolliert 70 Prozent der globalen Seltene-Erden-Versorgung – jene Rohstoffe, ohne die weder Elektroautos noch Smartphones funktionieren. Peking hatte zuvor die Exportbeschränkungen für diese kritischen Materialien verschärft. Ein Teufelskreis der Eskalation, der selbst hartgesottene Wall-Street-Veteranen nervös macht.

Doch Wedbush-Analyst Dan Ives behält die Nerven: „Das Gebell wird wahrscheinlich schlimmer sein als der Biss.“ Er sieht in dem Ausverkauf sogar eine Kaufgelegenheit bei Tech-Aktien. Eine mutige These angesichts der Verwerfungen.

Krypto-Massaker: Bitcoin verliert über 10.000 Dollar in Stunden

Was an den Aktienmärkten als heftige Korrektur durchgeht, entwickelte sich bei den Kryptowährungen zur regelrechten Kapitulation. Bitcoin stürzte von über 120.000 auf zeitweise unter 110.000 Dollar – ein Minus von mehr als 10 Prozent binnen 24 Stunden. Noch dramatischer erwischte es die Altcoins: Ripple (XRP) crashte um sagenhafte 26 Prozent auf 1,85 Dollar, bevor eine zaghafte Erholung einsetzte.

Die Liquidierungswelle erreichte historische Ausmaße: Über 6 Milliarden Dollar an Positionen wurden zwangsgeschlossen. Besonders pikant – ausgerechnet der selbsternannte „Krypto-Präsident“ Trump löste mit seiner Handelspolitik das Debakel aus. Die Ironie könnte kaum größer sein.

Bei Ripple zeigt die technische Analyse ein gemischtes Bild: Der RSI fiel kurzfristig unter 30 – klassisches Überverkauft-Territorium. Der entscheidende Widerstand liegt nun beim 200-Tage-Durchschnitt bei 2,58 Dollar. Schafft XRP den Sprung darüber, könnte sich das Blatt schnell wieder wenden.

Tesla: Shanghai als Rettungsanker?

Inmitten des Sturms sendet Tesla ein zartes Lebenszeichen. Die Auslieferungen aus der Shanghai-Fabrik stiegen im September wieder an – nach monatelangen Rückgängen ein wichtiger Lichtblick. Der Zeitpunkt könnte kaum wichtiger sein: Das vierte Quartal ist traditionell die stärkste Verkaufsperiode für den E-Auto-Pionier.

Allerdings bleibt die Frage, wie sich die angekündigten Zölle auf Teslas China-Geschäft auswirken werden. Immerhin ist Shanghai nicht nur Produktionsstandort für den lokalen Markt, sondern auch Export-Hub für Europa und andere Regionen. Die Aktie dürfte in den kommenden Wochen zwischen Hoffen und Bangen schwanken.

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Während Tesla um seine Margen kämpft, könnte sich im Hintergrund bereits der nächste Technologieschub anbahnen – diesmal nicht bei Autos, sondern bei Chips. Analysten sprechen von einem „Megatrend 2025“, der vor allem durch den US‑China‑Chip‑Konflikt an Fahrt gewinnt. Wer verstehen will, welche europäische Firma dabei womöglich zur „neuen Nvidia“ wird, findet hier eine fundierte Analyse und Zahlen, die derzeit in Expertenkreisen für Aufsehen sorgen: Zur Hintergrundstudie über den Chip-Markt 2025

Deutsche Perspektive: RWE trotzt dem Sturm

Während die US-Märkte im Chaos versinken, zeigt sich ein deutscher Wert erstaunlich robust: RWE. Der 3,2-Milliarden-Deal mit Apollo katapultierte die Aktie auf ein Jahreshoch bei über 37,80 Euro. Das Management um Markus Krebber hat offenbar den richtigen Riecher bewiesen – neue finanzielle Spielräume könnten sogar ein erweitertes Aktienrückkaufprogramm ermöglichen.

Ein perfektes Timing: Während Tech-Investoren weltweit zittern, setzen konservative deutsche Versorger-Aktien zur Outperformance an. Manchmal zahlt sich Langeweile eben doch aus.

Die Cannabis-Überraschung: Tilray explodiert

Völlig gegen den Trend explodierte gestern die Tilray-Aktie um über 18 Prozent. Der Cannabis-Konzern überraschte mit einem Quartalsgewinn von 1,5 Millionen Dollar – nach herben Verlusten im Vorjahr eine echte Sensation. Der Umsatz kletterte auf 209,5 Millionen Dollar, der Cashflow ist nahezu ausgeglichen.

Ist das der lang ersehnte Turnaround? Die Branche bleibt skeptisch. Die Margen stehen weiter unter Druck, die Konkurrenz ist mörderisch. Doch für Anleger mit starken Nerven könnte sich hier eine spekulative Chance auftun. Immerhin hat der Sektor nach Jahren der Enttäuschung kaum noch Abwärtspotenzial.

Was die kommende Woche bringt

Die Märkte stehen vor entscheidenden Tagen. Am Montag startet bereits um 10:30 Uhr ein großer Marktausblick für DAX, Dow, Bitcoin und Gold – perfektes Timing nach dem gestrigen Beben. Die Earnings Season nimmt Fahrt auf: Broadcom, Nvidia und AMD stehen in den Startlöchern. Analysten erwarten starke Zahlen dank ungebrochener KI-Nachfrage.

Besonders spannend: Kann Nvidia mit seinen neuen GB300-Racks die Anleger beruhigen? KeyBanc erwartet 30.000 ausgelieferte Racks dieses Jahr, über 50.000 im nächsten. Wenn diese Prognosen stimmen, könnte der Tech-Sektor schneller zurückkommen als viele denken.

Die große Frage bleibt: War der gestrige Ausverkauf nur ein Warnschuss oder der Beginn einer größeren Korrektur? Die Volatilität dürfte jedenfalls hochbleiben. Für Trader ein Paradies, für Langfristanleger eine Geduldsprobe. Eines ist sicher – langweilig wird es an den Märkten so schnell nicht.

Bleiben Sie besonnen und nutzen Sie Schwäche zum strategischen Aufbau von Positionen. Panik ist selten ein guter Ratgeber.

Mit den besten Wünschen für Ihr Wochenende,
Andreas Sommer

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Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

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