Viele Mythen ranken sich um die großen Leerverkäufer am Markt. Die Meldungen über große Short Spekulationen stellen immer wieder Diskussionsstoff in den großen Börsenforen und fordern die Fantasie der Börsianer heraus. Was weiß der Marktteilnehmer der sich in eine Short Spekulation begibt, was andere Händler nicht wissen?

Genau diese Fragen stützen den Mythos der Leerverkäufe zusätzlich. Doch was sind Leerverkäufe eigentlich und welchen Zweck erfüllen Sie?

Leerverkäufe als Spekulation auf fallende Preise

Ein Leerverkauf in einer Aktie stellt nichts anderes als eine Wette auf fallende Aktienkurse dar. Der Trader verkauft dabei Papiere, die er gar nicht besitzt. Dabei hofft er diese zu einem relativ hohen Preis zu verkaufen, um sie später zu tieferen Kursen wieder zurückzukaufen.

Damit stellt der Leerverkauf anders als eine Spekulation über Optionen oder Optionsscheinen einen direkten linearen Weg dar, um an fallenden Kursen zu partizipieren. Dabei stellt sich die Frage, warum eben diese Short-Positionen soviel mehr Beachtung erfahren, als es andere Arten der Spekulation auf fallende Kurse.

Der Mythos Leerverkauf

Leerverkäufe werden oftmals als Königsdisziplin an der Börse bezeichnet. Diese Darstellung ist in der Tat nicht ganz zufällig gewählt. Immerhin steht der Verkauf von Aktien die der Börsenhändler nicht besitzt, nicht jedem Trader zur Verfügung. Denn Sie können natürlich nur etwas verkaufen, über das Sie zumindest verfügen können.

So leihen sich Trader und Spekulanten Aktien von anderen Marktteilnehmern, die ihnen diese gegen eine Leihgebühr zur Verfügung stellen. Auf diese Art kann der Händler also Aktien verkaufen, die er zu diesem Zeitpunkt nicht besitzt. Während es weiterhin viele Trader gibt, denen diese Art des Börsengeschäfts nicht zur Verfügung steht, rüsten immer mehr Broker auf und ermöglichen ihren Kunden auch diesen Weg an die Börse. Damit wird auch privates Trading immer professioneller.

Die Datenbank im Bundesanzeiger

Auf der Seite des Bundesanzeiger können sowohl Hobby-Börsianer wie auch professionelle Trader jederzeit Einblick in die aktuellen Short-Positionen der großen Marktteilnehmer nehmen.

Seit dem 01.11.2012 müssen die Leerverkäufer ihre Positionen offenlegen. Jede Veränderung, also sowohl der Auf- wie auch der Abbau oder die komplette Auflösung der Position, muss transparent aufgezeigt werden. Damit stehen auch den Kleinsparern und nebenberuflichen Tradern mächtige Werkzeuge zur Verfügung.

Auf der Startseite des Bundesanzeiger finden Sie in der Rubrik „Schnellzugriff“ den Punkt „zu den Netto-Leerverkaufspositionen“. In dieser kostenfreien Datenbank kann man nach Herzenslust recherchieren und den Profis bei der Arbeit zusehen.

Leerverkäufern über die Schulter schauen

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