Die sogenannten Margin Debt sind Ausleihungen von Kunden bei ihrem Broker. Dabei werden Wertpapiere nicht nur mit dem vorhandenen Guthaben erworben, sondern zusätzlich über Kreditaufnahme finanziert. Der Teil den Kunden als Kredit aufnehmen, wird unter dem Begriff Margin Debt zusammengefasst.

Margin Debt und Aktienmärkte

Die kreditfinanzierten Aktienkäufe sind üblicherweise heikler als der einfache Kauf aus Eigenkapital. Das liegt vor allem am Hebeleffekt, der durch die Aufnahme einer Fremdfinanzierung entsteht. Während einbrechende Aktienkurse für Käufer aus Eigenkapital schon ärgerlich genug sind, könnten Käufer auf Kredit relativ schnell ihr Eigenkapital aufzehren.

Ein Beispiel zu Aktienkäufen auf Kredit

Sollte ein Aktienkäufer neben seinen eigenen 10.000 Euro zusätzlich 40.000 Euro Kredit aufnehmen um Aktien zu erwerben, kann er in der Summe für 50.000 Euro Aktien kaufen. Kommen diese Aktien nun unter Druck und verlieren 20 % des Ursprungswertes, ist das gesamte Eigenkapital des Käufers verloren und es kommt, spätestens dann, zum sogenannten Margin Call. Sollte der Investor kein neues Kapital nachweisen können, wird die Position zwangsliquidiert.

Aus diesem Grund ist der Bestand an Margin Debt ein wichtiger Indikator für die Stabilität der Märkte. Vor allem in einem steigenden Zinsniveau, können Wertpapierkredite zu einem Problem werden, da die Zinsen den möglichen Erträgen entgegenstehen.