Auf knapp 7 Prozent beläuft sich der Minus im DAX binnen der letzten vier Wochen bereits. Der Kalendermonat August steht mit 5 Prozent im roten Bereich, doch eine Erholung zum Wochenausklang schürt die Hoffnung auf steigende Kurse. Ob diese begründet ist und an welchen Marken man dies im Chart erkennen kann, spezifiziere ich in folgender Wochenanalyse.
Handelskrieg überschattet die Aktienkurse
In der Vorwochenanalyse wurde die Anspannung in den Aktienindizes bereits umfangreich thematisiert. Die dort gezeigte Handelsspanne konnte nach anfänglichen Tagen mit Erholungstendenzen dann zumindest kurzfristig nach unten verlassen werden. Bis dahin galt es, auf die entsprechenden Marken der Ober- und Unterseite zu achten und entsprechend in der Range aktiv zu werden.
Auslöser für das Verlassen der Range war schliesslich erneut der Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Verhandlungen könnten sich weiter hinziehen, hieß es aus den USA. Unter diesen Argumenten litt besonders die Wall Street, welche am Mittwoch mehr als 800 Punkte verlor. Als Trader sollte man solchen Trends zumindest intraday folgen, denn ein „Aussitzen“ ist bei solch starken Bewegungen keine erfolgreiche Intraday-Strategie. Vielmehr macht es Sinn, auf solche Trends aufzuspringen oder bei Trendumkehr entsprechend aktiv zu werden. Folgendes Trading-Setup hatte ich hier einmal genauer beschrieben:
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Mehr InformationenDies konnte sich der exportlastige Deutsche Aktienmarkt nicht ignorieren. Am Donnerstag kam es daher zu starken Abgaben, die bis in den 11.260er-Bereich gingen. Ein Kursniveau, was wir seit 5 Monaten nicht mehr gesehen hatten. Darauf folgte eine fast ebenso dynamische Gegenreaktion, welche ebenfalls von der Wall Street eingeleitet wurde. Denn ab diesem Punkt ging US-Präsident Donald Trump dann von einer schnellen Einigung mit China aus, was die Märkte positiv beflügelte. Im Manager-Magazin sind dazu ein paar Fakten vermerkt, welche eine Vergeltung Pekings auch erst einmal ausschließen.
Die Rückeroberung der alten Range stand als Ergebnis am Freitag auf der Agenda, welche nun mit positiven US-Konjunkturdaten zum Konsumklima und vom Arbeitsmarkt erneute Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft schürt. Im Chartbild selbst ist damit der Ausbruch auf der Unterseite entsprechend vereitelt worden und der DAX erneut von der alten Range angezogen worden. Diese verläuft an folgenden Eckpunkten:
Damit konnte das Wochenminus zudem eingedämmt werden, jedoch nicht gänzlich beseitigt.Was leitet man darauf für die neue Woche ab?
Chartausblick für die KW34 im DAX
Stellt man das vorige Chartbild etwas langfristiger dar, ist die Abwärtstendenz weiterhin klar manifestiert:
Interessant ist dabei, dass dies als Widerstand innerhalb der Range herhalten könnte. Eine bullishe Bewegung zum Wochenstart würde somit nicht zwangsläufig die gesamte Range einnehmen, sondern vielmehr diese Trendlinie erst einmal ins Auge fassen. Damit beschränkt sich das Korrekturpotenzial auf „nur“ 11.710 Punkte etwa:
Ob hier die bullishe Verfassung der Wall Street vom Freitag weiteres Potenzial entfalten kann und dort die 26.000 zurück erobert wird, muss sich jedoch erst beweisen. Für den DAX wäre die Range in diesem Fall der große Widerstand, den wir nur noch einmal testweise angelaufen haben. Bestätigt wäre dieses Szenario, wenn im kurzfristigen Zeitraum (Chartbild aufgezoomt) die 11.530 wieder unterschritten wird. Dieser Bereich war lange Zeit am Freitag der dominante intraday-Widerstand im Markt:
Fallen wir unter diesen Bereich, dann steht zwar noch ein Aufwärtstrend unterstützend bereit, doch wie wir in der vergangenen Woche mehrfach bemerken konnten, sind die Bären aktuell sehr stark und könnten damit erneuten Druck auf der Unterseite aufbauen:
Es wird somit viel von der Eröffnung und der ersten Stundenkerze am Montag abhängen, ob wir in die Range eintauchen oder diese als Widerstand im Markt annehmen müssen. Entsprechende Updates dazu stelle ich in den TRADING-CHAT wieder ein.
Auf was gilt es neben den Charts zu achten?
Termine der neuen Trading-Woche
Neben den weiteren Meldungen zum Handelsstreit China-USA, welche ohne Terminankündigung an den Märkten auftauchen, sind im Wirtschaftskalender wieder einige Eckpunkte mit folgenden Uhrzeitangaben zu finden:
- Mittwoch 20.00 Uhr das FOCM Notenbankprotokoll der FED
- Donnerstag 9.30 Uhr Market PMI und Einkaufsmanagerindex Deutschland
- Donnerstag 13.30 Uhr Zusammenfassung der EZB-Accounts zur Geldpolitik
- Freitag 16.00 Uhr Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell
Zudem findet in dieser Woche wieder Jackson Hole statt, ein Treffen, bei dem Größen aus Wirtschaft, teilweise Politik und vor allem aus der Notenbank-Szene zum Austausch aufeinandertreffen. Wer dazu weitere Hintergründe erfahren möchte, dem sei dieser „alte Jackson Hole Artikel“ aus dem Jahr 2017 noch ans Herz gelegt.
Kommen Sie gut in die neue Woche und behalten Sie die Ruhe, auch in unruhigen Börsenphasen,
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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