Die Sportwelt steht Kopf: Nike überraschte Ende September mit einem spektakulären Gewinnsprung und ließ damit Konkurrent Adidas alt aussehen. Während der US-Gigant seine Skeptiker eines Besseren belehrte, kämpft der deutsche Rivale weiter mit strukturellen Herausforderungen. Ein Blick auf die jüngsten Zahlen zeigt: Das Kräfteverhältnis im Sportartikel-Duell verschiebt sich gerade deutlich.
Nike schockt die Wall Street positiv
Am 30. September 2025 lieferte Nike ein Quartalsergebnis ab, das selbst optimistische Analysten überraschte. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,49 Dollar übertraf der Konzern die Erwartungen um satte 81 Prozent – die Wall Street hatte nur mit 0,27 Dollar gerechnet. Auch beim Umsatz legte Nike nach: 11,72 Milliarden Dollar statt der prognostizierten 10,97 Milliarden.
Der Clou dabei: Das Großhandelsgeschäft wuchs um starke 7 Prozent und kompensierte damit den 4-prozentigen Rückgang im Direktvertrieb. Zwar sank die Bruttomarge um 320 Basispunkte auf 42,2 Prozent – höhere Rabatte und Zölle forderten ihren Tribut. Doch Investoren feierten die Zahlen trotzdem: Die Aktie sprang von 70 auf über 74 Dollar.
Kursfeuerwerk vs. Seitwärtstrend
Während Nike-Aktionäre jubeln, herrscht bei Adidas-Anlegern eher Tristesse. Die Nike-Aktie schoss nach den Zahlen mit einem Handelsvolumen von über 26 Millionen Stück nach oben – das Dreifache des üblichen Tagesvolumens. Der Vergleichsindex S&P 500 Consumer Discretionary verlor im gleichen Zeitraum 0,69 Prozent – Nike schwamm also klar gegen den Strom.
Adidas hingegen? Die Aktie dümpelte bei 186,75 Euro vor sich hin, ohne nennenswerte Impulse. Kein Wunder: Während Nike mit frischen Quartalszahlen glänzte, wartet der Markt bei Adidas noch auf die nächsten Ergebnisse.
Wer hat die besseren Karten?
Ein Blick auf die Bilanzen offenbart deutliche Unterschiede:
Kennzahl | Adidas (30.06.2025) | Nike (31.08.2025) |
---|---|---|
Liquidität | ~768 Mio. Euro | ~8,6 Mrd. Dollar |
Verschuldungsgrad | ~1,05 | ~0,59 |
Nike thront mit 8,6 Milliarden Dollar Cash auf einem wahren Geldberg – Adidas kratzt gerade mal an der Milliardengrenze. Noch drastischer der Verschuldungsvergleich: Während Nike mit einem Debt-to-Equity-Ratio von 0,59 solide dasteht, kämpft Adidas mit 1,05 gegen eine höhere Schuldenlast. Das verschafft Nike deutlich mehr Spielraum für Investitionen oder Krisen.
Analysten überschlagen sich
Nach Nikes Zahlenfeuerwerk ging es bei den Analysten rund. JPMorgan hob das Kursziel auf 100 Dollar, TD Cowen ging auf 86 Dollar, Morgan Stanley sieht die Aktie bei 72 Dollar. Jefferies und Needham bekräftigten ihre Kaufempfehlungen – sie sehen klare Zeichen einer erfolgreichen Trendwende.
Bei Adidas? Deutlich verhaltener. Die Analysten bleiben skeptisch, ob der deutsche Konzern seinen Turnaround schaffen kann. Die jüngsten Nike-Zahlen dürften diese Zweifel eher verstärken.
Technische Marken im Fokus
Nike etablierte nach dem Kurssprung eine solide Unterstützung bei 69-70 Dollar. Der nächste Widerstand wartet bei 77 Dollar – durchbricht die Aktie diese Marke, könnte es schnell Richtung 80-85 Dollar gehen. Der RSI zeigt nach dem Ausbruch aus überverkauftem Terrain wieder Kaufdruck an, ohne überkauft zu sein. Auch der MACD deutet auf eine bullische Trendwende hin.
Bullen gegen Bären: Zwei Szenarien
Das optimistische Szenario: Nike hat die Trendwende geschafft. Das starke Großhandelsgeschäft und erfolgreiche Produktneuheiten im Laufbereich treiben das Wachstum. Hält die Unterstützung bei 70 Dollar, könnten die positiven Analysteneinschätzungen die Aktie kurzfristig auf 80-85 Dollar katapultieren.
Das pessimistische Szenario: Die gesunkene Marge bleibt ein Warnsignal. Kann Nike die Preismacht nicht zurückgewinnen, leidet die Profitabilität nachhaltig. Besonders der 4-Prozent-Rückgang im margenstarken Direktgeschäft – digital sogar minus 12 Prozent – bereitet Sorgen. Bei schwächelndem Gesamtmarkt könnten Gewinnmitnahmen die Aktie wieder unter 70 Dollar drücken.
Fazit: Momentum klar bei Nike
Der aktuelle Vergleich zeigt: Nike hat derzeit die Nase vorn. Überraschend starke Zahlen, solide Bilanz, begeisterte Analysten – der US-Konzern liefert das komplette Paket. Adidas wirkt dagegen träge, kämpft mit höheren Schulden und weniger Liquidität.
Doch Vorsicht: Ein Quartal macht noch keinen Trend. Ob Nike seinen Vorsprung halten kann oder Adidas zum Gegenschlag ausholt, zeigen die kommenden Quartale. Für risikobereite Anleger könnte Nike aktuell die spannendere Wahl sein – konservative Investoren warten besser ab, ob sich der positive Trend bestätigt.
Adidas-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Adidas-Analyse vom 5. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Adidas-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adidas-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Adidas: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...