Die Aktie von Agios Pharmaceuticals ist in nur einer Woche um fast 47,5% eingebrochen und notiert aktuell bei rund 22,34 Dollar. Der Grund: Ernüchternde Ergebnisse aus der Phase-3-Studie RISE UP, die das Sichelzellmedikament Mitapivat auf den Prüfstand stellte. Während ein primärer Endpunkt erreicht wurde, versagte der Wirkstoff bei einem anderen entscheidenden Studienziel – und das schreckt Anleger massiv ab.
Die RISE UP-Studie erreichte zwar den primären Endpunkt zur Hämoglobin-Antwort: 40,6% der mit Mitapivat behandelten Patienten zeigten eine Verbesserung gegenüber nur 2,9% unter Placebo. Auch zwei wichtige Endpunkte zur Hämolyse wurden erfüllt, mit einem Unterschied von 0,7 g/dL in der Hämoglobin-Konzentration. Bei Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, stieg der Hämoglobin-Wert durchschnittlich um 1,6 g/dL – diese Responder verzeichneten zudem stärkere Rückgänge bei Schmerzkrisen (26%) und damit verbundenen Krankenhausaufenthalten (34%).
Der Knackpunkt: Schmerzkrisen nicht signifikant reduziert
Doch hier kommt das große Aber: Der zweite primäre Endpunkt zur Reduktion von Sichelzell-Schmerzkrisen wurde verfehlt. Die Behandlung zeigte lediglich eine 14%ige Verringerung gegenüber Placebo – statistisch nicht signifikant. Auch der wichtige sekundäre Endpunkt zur Verbesserung von Erschöpfung wurde nicht erreicht, obwohl H.C. Wainwright einen Trend zugunsten von Mitapivat erkannte, insbesondere bei Respondern.
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Diese gemischten Ergebnisse erinnern Analysten an das frühere HOPE-Trial und wecken Parallelen zu Oxbryta, einem Medikament, das zwar in Phase-3-Studien Hämoglobin-Werte verbesserte und eine Richtungstendenz bei Schmerzkrisen zeigte, später aber wegen Sicherheitsbedenken vom Markt genommen wurde. BofA Securities hat den Spitzenmarktanteil für Mitapivat in der Sichelzellkrankheit von ursprünglichen Erwartungen auf nur noch 7% gesenkt und die Erfolgswahrscheinlichkeit auf magere 30% reduziert.
Analysten streichen Kursziele drastisch zusammen
Die Reaktion der Analystenhäuser fiel entsprechend deutlich aus. H.C. Wainwright kappte das Kursziel von 56 auf 48 Dollar, behält aber ein „Buy“-Rating bei. BofA Securities senkte das Ziel noch drastischer – von 54 auf 32 Dollar, ebenfalls bei „Buy“. RBC Capital ging noch einen Schritt weiter und stufte Agios von „Outperform“ auf „Sector Perform“ herab, mit einem neuen Kursziel von nur noch 28 Dollar, zuvor 57 Dollar.
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Agios plant, im ersten Quartal 2026 ein Treffen mit der FDA für eine mögliche Zulassungseinreichung anzustreben. Doch der regulatorische und kommerzielle Weg bleibt höchst unsicher. Immerhin: Das Unternehmen verfügt über eine solide Bilanz mit einem aktuellen Verhältnis von 13,82 und mehr Bargeld als Schulden.
Konkurrent Fulcrum profitiert
Während Agios abstürzt, schießt die Aktie des Wettbewerbers Fulcrum Therapeutics um 20% nach oben. Oppenheimer-Analyst Matthew Biegler bevorzugt Fulcrums Ansatz, der fetales Hämoglobin direkt induziert, anstatt es indirekt zu modifizieren. „Es gibt einfach mehr Belege dafür, dass HbF-Werte zu klinischen Vorteilen bei Sichelzellkrankheit führen“, so Biegler. Fulcrum wird auf dem kommenden Kongress der American Society of Hematology weitere Daten aus seiner PIONEER-Studie präsentieren – und könnte sich als „erste Wahl für orale Therapie“ bei Sichelzellpatienten positionieren.
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