Allianz Aktie: BGH-Urteil mit Brisanz

Der Bundesgerichtshof erklärt eine Klausel in Allianz-Riesterverträgen für unwirksam. Die Aktie zeigt sich trotz der juristischen Niederlage stabil und profitiert von positiven Analystenstimmen.

Allianz Aktie
Kurz & knapp:
  • BGH urteilt gegen Allianz-Rentenklausel
  • Betroffen sind rund eine Million Verträge
  • Aktie notiert robust trotz Urteil
  • Analysten sehen weiteres Kurspotenzial

Die Allianz steht nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 10. Dezember 2025 unter Druck. Der BGH erklärte eine Klausel in fondsgebundenen Riester-Rentenverträgen für unwirksam, die dem Konzern erlaubte, den Rentenfaktor einseitig zu senken. Betroffen sind Verträge, die zwischen Juli 2001 und Juni 2013 abgeschlossen wurden. Die Aktie notiert am Donnerstag bei 379,70 Euro – ein Plus von 0,16 Prozent.

Was bedeutet das Urteil konkret?

Die beanstandete Regelung ermöglichte es der Allianz Lebensversicherung, Renten nachträglich zu kürzen, wenn die Lebenserwartung stark steigt oder Kapitalanlagen dauerhaft schlechter rentieren. Das Problem: Eine Verpflichtung zur späteren Anhebung des Rentenfaktors bei verbesserter Lage fehlte komplett. Diese Einseitigkeit benachteilige Verbraucher unangemessen, so der vierte Zivilsenat in Karlsruhe.

Die Klage hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg eingereicht. Bereits das Oberlandesgericht Stuttgart hatte Ende Januar 2025 zugunsten der Verbraucherschützer entschieden – die Revision der Allianz blieb nun weitgehend erfolglos.

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Wie viele Verträge sind betroffen?

Der Bund der Versicherten geht von rund einer Million Verträgen aus – und zwar nicht nur bei der Allianz. Das Urteil dürfte auch für Riester-, Rürup-, Betriebs- und private Rentenverträge anderer großer Anbieter relevant sein, sofern diese bis Mitte der 2010er-Jahre ähnliche Klauseln nutzten. Nach Allianz-Angaben betrifft die Entscheidung eigene Verträge aus dem Zeitraum Juli 2001 bis Juni 2013. In späteren Verträgen sei die kritisierte Regelung nicht mehr enthalten.

Belastet das Urteil die Aktie?

Trotz der juristischen Schlappe zeigt sich die Allianz-Aktie robust. Im laufenden Jahr hat der Titel bereits rund 28 Prozent zugelegt und den DAX damit klar outperformt. Mehrere Analysten sehen weiteres Potenzial: Keefe Bruyette & Woods stufte die Aktie diese Woche auf „Outperform“ hoch und vergab ein Kursziel von 420 Euro. Die Privatbank Berenberg traut dem Papier sogar 431 Euro zu – das wäre ein neues Allzeithoch, 25 Jahre nach der bisherigen Bestmarke von 400 Euro aus dem Jahr 2000.

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Was treibt die Kursphantasie?

Das höhere Zinsniveau verbessert die Erträge aus Kapitalanlagen spürbar. Zudem glänzt das Schaden- und Unfallgeschäft mit einem deutlich verbesserten versicherungstechnischen Ergebnis. Auch das Asset Management und das Asien-Geschäft gelten als versteckte Wachstumstreiber. Die DZ-Bank lobte die starke operative Entwicklung im dritten Quartal 2025 und vergab ein Kursziel von 417 Euro.

Risiken bleiben dennoch: Steigende Schadensfälle in der Managerhaftpflicht und mögliche Belastungen durch Naturkatastrophen könnten die Bilanz belasten. Nach der starken Jahresperformance ist die Aktie bei negativen Überraschungen durchaus anfällig.

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