Europas größter Versicherer legt Zahlen vor, die selbst optimistische Erwartungen übertreffen. Der operative Gewinn im dritten Quartal kletterte um knapp 13 Prozent auf 4,43 Milliarden Euro – Analysten hatten lediglich mit 4,3 Milliarden gerechnet. Unter dem Strich standen 2,85 Milliarden Euro, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Münchner profitierten dabei von einem ungewöhnlichen Phänomen: Die Natur blieb ruhig.
Nur 60 Millionen für Naturkatastrophen
Während Versicherer normalerweise in den Sommermonaten mit erheblichen Schäden durch Unwetter rechnen müssen, kam die Allianz diesmal glimpflich davon. Gerade einmal 60 Millionen Euro kosteten Naturkatastrophen im dritten Quartal – nicht einmal ein Zehntel der Vorjahresbelastung. Ein Glücksfall, der sich direkt auf die Profitabilität des Schaden- und Unfallgeschäfts auswirkte.
Doch nicht nur das wetterbedingte Glück trieb die Zahlen. Auch die Lebens- und Krankenversicherung sowie das Fondsgeschäft über die Töchter Pimco und Allianz Global Investors legten deutlich zu. Den beiden Fondsgesellschaften flossen im Berichtszeitraum netto 51 Milliarden Euro an frischem Kapital zu – ein klares Signal für das Vertrauen der Anleger.
Prognose deutlich angehoben
Die starke Performance der ersten neun Monate – das operative Ergebnis sprang von 11,8 auf 13,1 Milliarden Euro – veranlasste den Vorstand bereits am Vorabend der Quartalszahlen zu einem ungewöhnlichen Schritt. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde auf 17 bis 17,5 Milliarden Euro nach oben geschraubt. Ursprünglich hatte die Allianz mit einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau von etwa 16 Milliarden Euro gerechnet, mit einer möglichen Schwankungsbreite von einer Milliarde nach oben oder unten.
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Die neue Prognose kommt allerdings mit einem Vorbehalt: „Vorbehaltlich unvorhersehbarer erheblicher Naturkatastrophen oder Kapitalmarktereignisse“ heißt es in der Mitteilung. Eine Formulierung, die angesichts der ungewöhnlich niedrigen Katastrophenschäden im dritten Quartal durchaus ihre Berechtigung hat. Schließlich könnte der bisherige Wettervorteil im Schlussquartal noch ausgeglichen werden.
Markt reagiert verhalten
Trotz der beeindruckenden Zahlen und der angehobenen Prognose zeigte sich die Börse zunächst unbeeindruckt. Im nachbörslichen Tradegate-Handel gab die Aktie leicht um 0,22 Prozent auf 363,70 Euro nach. Offenbar haben die Anleger die starken Quartalszahlen bereits vorweggenommen – oder sie warten ab, ob die Allianz die hochgesteckte Latte im vierten Quartal tatsächlich erreichen kann.
Die Frage bleibt: War das dritte Quartal ein Ausreißer nach oben oder der Beginn einer nachhaltig stärkeren Ertragskraft? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Münchner auch ohne Wetterglück ihre ambitionierten Ziele erreichen können.
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