Amazon Aktie: Wende nach Totalflop?

Wells Fargo hebt Amazon-Kursziel auf 280 Dollar an und setzt auf Project Rainier als Wachstumstreiber für die Cloud-Sparte AWS ab 2026, trotz aktueller Marktanteilsverluste.

Amazon Aktie
Kurz & knapp:
  • Kurszielerhöhung von 245 auf 280 Dollar
  • Project Rainier als AWS-Wachstumskatalysator
  • 14 Milliarden Dollar Jahresumsatz ab 2026
  • AWS kämpft mit schwindenden Marktanteilen

Die Aktie des E-Commerce-Riesen Amazon erlebt 2025 ihr schwerstes Jahr seit langem – als schlechtester Performer der „Magnificent 7“ dümpelt der Titel praktisch bei null Prozent herum, während der Rest des Marktes davonzieht. Doch ausgerechnet jetzt wird ein Analyst bullish und hebt sein Kursziel kräftig an. Steckt dahinter mehr als nur Wunschdenken?

Wells Fargo-Analyst Ken Gawrelski stufte die Amazon-Aktie am 24. September von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hoch und hob sein Kursziel von 245 auf 280 Dollar an. Seine Begründung: Das mysteriöse „Project Rainier“ könnte zum 14-Milliarden-Dollar-Katalysator für die schwächelnde Cloud-Sparte AWS werden.

Project Rainier: Der 14-Milliarden-Hoffnungsträger

Hinter dem kryptischen Namen verbirgt sich ein gigantisches AWS-Rechenzentrum in Indiana, das speziell für die KI-Firma Anthropic gebaut wird. Mit einer geplanten Kapazität von 2,2 Gigawatt soll die Anlage ab Januar 2026 schrittweise online gehen – und dabei jährlich rund 14 Milliarden Dollar Umsatz für AWS generieren.

Gawrelski rechnet vor: Project Rainier könnte 2026 und 2027 jeweils 5 und 4 Prozent zum AWS-Wachstum beisteuern. Phase 1 mit 1,3 Gigawatt startet im Januar mit einer sechsmonatigen Hochlaufphase, Phase 2 folgt ab dem vierten Quartal 2026.

AWS kämpft gegen schwindende Marktanteile

Amazons Cloud-Geschäft steckt in der Klemme. Während Microsoft Azure mit 39 Prozent und Google Cloud mit 32 Prozent Wachstum glänzen, kam AWS im zweiten Quartal nur auf magere 17,5 Prozent. Der Marktanteil schrumpft kontinuierlich – von 47 Prozent 2024 auf prognostizierte 32 Prozent bis 2029.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Amazon?

Wells Fargo erwartet, dass die Marktanteilsverluste 2025 mit minus 470 Basispunkten ihren Höhepunkt erreichen, bevor sich die Lage allmählich entspannt. Das Kalkül: Der gesamte Cloud-Markt wächst so rasant (31 Prozent jährlich bis 2029), dass selbst schrumpfende Anteile noch ordentliche absolute Zuwächse bedeuten.

Risiken trüben die Euphorie

Doch das Szenario steht auf wackeligen Beinen. Wells Fargo warnt selbst vor Execution-Risiken beim Hochfahren von Project Rainier, Unsicherheiten bei Amazons Trainium-Chips und möglichen Margeneinbrüchen durch die teuren KI-Investitionen. Für 2026 und 2027 rechnet die Bank bereits mit AWS-Margenrückgängen von 270 beziehungsweise 180 Basispunkten.

Hinzu kommen externe Belastungen: Eine 2,5-Milliarden-Dollar-Einigung mit der US-Handelsbehörde wegen irreführender Prime-Werbung drückt zusätzlich auf die Stimmung. Die kommenden Q3-Zahlen werden zeigen, ob Amazon seine massiven KI-Ausgaben rechtfertigen kann – oder ob der Hoffnungsträger Project Rainier nur ein teurer Traum bleibt.

Amazon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amazon-Analyse vom 30. September liefert die Antwort:

Die neusten Amazon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Amazon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Amazon Jahresrendite