Das österreichisch-deutsche Technologieunternehmen stemmt sich gegen anhaltende Marktherausforderungen – und setzt dabei auf einen radikalen Kurs: den Verkauf nicht-strategischer Geschäftsbereiche. Jetzt wurde der erste große Deal im Rahmen des beschleunigten Deleveraging-Plans verkündet. Kann diese Strategie die Aktie aus dem Abwärtstrend befreien?
Düstere Umsatzrealität trotz Guidance-Erfüllung
Auf den ersten Blick lieferte Ams Osram im zweiten Quartal solide Zahlen. Der Umsatz von 775 Millionen Euro traf exakt die Mitte der Prognose, die bereinigte EBITDA-Marge von 18,8 Prozent übertraf sogar leicht die Erwartungen. Doch der Schein trügt:
Die eigentliche Geschichte spielt sich hinter den Kulissen ab. Quartalsübergreifend brach der Umsatz um 5 Prozent ein – getrieben von einer massiven Lagerkorrektur im US-Automotive-Aftermarket und einem deutlich schwächeren US-Dollar. Bei konstanten Wechselkursen wären die Erlöse um 35 Millionen Euro höher ausgefallen.
Überraschungscoup: 114 Millionen Euro-Deal mit Ushio
Parallel zu den Quartalszahlen kam die Meldung, die alles in den Schatten stellt: Ams Osram verkauft sein Entertainment & Industry Lamps-Geschäft an den japanischen Optik-Spezialisten Ushio Inc. für 114 Millionen Euro.
Der Deal markiert den Startschuss für den im April angekündigten beschleunigten Schuldenabbau. Das veräußerte Geschäft mit 170 Millionen Euro Umsatz (2024) und 500 Mitarbeitern umfasst:
– Speziallichtquellen für Infrastruktur- und Kinoanwendungen
– Hochentwickelte Lichtquellen für Halbleiter-Fertigungsanlagen
– Einen profitablen, aber nicht-strategischen Geschäftsbereich
Profitabilitätswende trotz Umsatzrückgang
Trotz der schwierigen Marktbedingungen gelang eine bemerkenswerte Kehrtwende: Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 240 Basispunkte zum Vorquartal. Das bereinigte Nettoergebnis drehte von einem Verlust von 23 Millionen Euro auf ein Plus von 18 Millionen Euro.
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Treiber dieser Entwicklung ist das Effizienzprogramm „Re-establish the Base“, das bereits Einsparungen von 160 Millionen Euro realisierte. Doch reicht das aus, um die strukturellen Herausforderungen zu meistern?
Zukunftsaussichten: Lichtblicke im Design-Win-Geschäft
Während das aktuelle Geschäft kämpft, sichert sich Ams Osram die Zukunft: Im ersten Halbjahr 2025 verbuchte das Unternehmen neue Halbleiteraufträge im Wert von 2,5 Milliarden Euro. Besonders im Automobilbereich glückten bedeutende Deals, darunter Design-Wins für die EVIYOS-Technologie mit einem Lebenszeitwert von 0,5 Milliarden Euro.
Für das dritte Quartal prognostiziert der Konzern einen Umsatz von 790-890 Millionen Euro bei einer Marge von 19,5 Prozent (±1,5 Prozentpunkte). Die Jahresprognose für einen positiven Free Cashflow von über 100 Millionen Euro wurde bestätigt.
Finanzielle Manövriermasse vorhanden
Zur Unterstützung der Strategie stärkte Ams Osram seine Liquidität:
– Revolvierende Kreditfazilität (800 Mio. €) bis September 2027 verlängert
– Senior Notes im Wert von 500 Millionen Euro platziert
– Verfügbare Liquidität: über 1,1 Milliarden Euro
Die Netto-Verschuldung stieg zwar leicht auf 1,57 Milliarden Euro, doch das Management zeigt Entschlossenheit: Das Ziel bleibt eine Netto-Verschuldung von unter 2x bereinigtem EBITDA.
Die Aktie notiert bei 10,32 Euro und bleibt damit deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 13,62 Euro. Die jüngste Erholung um 2,58 Prozent in einer Woche deutet darauf hin, dass Investoren den eingeschlagenen Kurs first vorsichtig honorieren. Die entscheidende Frage: Schafft es Ams Osram, durch weitere Verkäufe und operativen Turnaround nachhaltig zu überzeugen?
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