Apples Macht über den App Store bekommt weitere Risse. Das 9. US-Berufungsgericht in San Francisco hat am Donnerstag entschieden: Der Tech-Gigant hat gegen eine richterliche Anordnung von 2021 verstoßen – und zwar bewusst. Was bedeutet das für Anleger?
Die Richter bestätigten weitgehend die Feststellung der Bezirksrichterin Yvonne Gonzalez Rogers, die Apple im April 2025 wegen Missachtung ihrer ursprünglichen Anordnung mit Sanktionen belegt hatte. Konkret ging es um die Pflicht, Entwicklern Links zu alternativen Zahlungsmethoden außerhalb der Apple-Plattform zu erlauben.
Apple kassierte trotz Gerichtsbeschluss weiter ab
Statt sich an die Vorgaben zu halten, konstruierte Apple ein System, das die Anordnung faktisch aushehlte: 27 Prozent Kommission auf alle Käufe, die innerhalb von sieben Tagen nach einem App-Klick außerhalb des App Stores getätigt wurden. Dazu kamen massive Designbeschränkungen – Entwickler durften nur simple Textlinks verwenden, keine auffälligen Buttons.
Das Gericht sah darin eine vorsätzliche Umgehung: Apple habe zwar behauptet, die Anordnung umzusetzen, in Wahrheit aber prohibitive Gebühren erhoben und die Nutzung für Kunden gezielt erschwert. Die Botschaft ist klar – das geht nicht durch.
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Ein kleiner Sieg für Cupertino
Komplett leer ging Apple dennoch nicht aus. Die Richter korrigierten den Teil der Entscheidung, der dem Konzern jegliche Provision auf externe Käufe untersagte. Das Gericht urteilte, diese Totalsperre sei zu weitreichend gewesen und habe die Befugnisse der Richterin überschritten.
Apple darf also weiterhin eine „angemessene“ Gebühr verlangen – allerdings muss diese nun neu bewertet werden. Die Höhe soll sich an den tatsächlichen Kosten für „die Koordination externer Links“ orientieren. Von den bisherigen 27 Prozent dürfte wenig übrig bleiben.
Epic Games-Chef Tim Sweeney jubelte bereits über das Ende der „riesigen Junk-Gebühren“. Er zeigte sich überzeugt, dass nun endlich „großflächige Veränderungen“ kommen, die Entwicklern und Verbrauchern zugutekommen.
Volksbanken durchbrechen das iPhone-Monopol
Parallel zu den US-Entwicklungen verliert Apple auch in Europa an Boden. Die deutschen Genossenschaftsbanken sind die erste Bankengruppe in Europa, die das EU-Digitalgesetz DMA nutzt, um iPhone-Zahlungen ohne Apple Pay anzubieten.
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Über zehn Jahre lang hatte Apple den Zugriff auf die NFC-Schnittstelle für kontaktloses Zahlen blockiert. Wer mit dem iPhone bezahlen wollte, musste Apple Pay nutzen – und der Konzern kassierte bei jeder Transaktion mit. Experten schätzen die Gebühr auf 0,15 Prozent des Umsatzes, Apple selbst schweigt dazu beharrlich.
Seit dem DMA muss die NFC-Schnittstelle nun unentgeltlich für andere Finanzdienste geöffnet werden. Kunden der Volksbanken sehen bereits in der VR-Banking-App einen Hinweis auf die alternative Bezahlfunktion. Ab dem zweiten Quartal 2026 startet eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne.
Das Services-Geschäft wackelt
Die regulatorischen Entwicklungen auf beiden Seiten des Atlantiks markieren einen Wendepunkt für Apples lukratives Services-Geschäft. Der App Store und die Payment-Dienste galten lange als Wachstumstreiber mit üppigen Margen – dieser Status gerät nun unter Druck.
Die Apple-Aktie zeigte sich am Donnerstag weitgehend unbeeindruckt und verlor lediglich 0,27 Prozent auf 278,03 US-Dollar. Auch nachbörslich waren nur minimale Schwankungen zu sehen.
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