Auswertung meines Monatsergebnisses November 2021 im Investment- und den Trading-Depots

Report von b4quadrat
Report von b4quadrat

Uiuiui… was für ein Monat war das denn?! Im November geht es ordentlich zur Sache. Der S&P500 verliert -0.83%. “Unser” DAX verliert sogar -3.75%. Und Wachstumswerte verlieren noch deutlich mehr. So z.B. auch der ARKK ETF von Cathie Wood mit >7% Verlust im November.

Auch mich trifft es heftig. Mit -43.622,43 EUR Verlust im Portfolio gibt das erstmal ordentlich etwas zu verdauen. Der neue Portfoliostand sinkt auf 605.502,53 EUR. Aber der Reihe nach…

Depot 1 (Investmentdepot Buy & Hold)

Im November wurden die Geldtransfers aus dem Investmentdepot in das Tradingdepot2 abgeschlossen. Seitdem ist das Investmentdepot leer. Es gibt keine Positionen und es haben keine Bewegungen stattgefunden. Einen kleinen Restbetrag von 819,14 EUR gibt es noch im Depot, der darauf (geduldig) wartet irgendwann wieder aufgestockt zu werden und dann in extrem langfristigem Buy&Hold Verwendung zu finden.

Einige Ideen hätte ich für spannende Zukunftswerte, bei denen ich gern jeweils 5k bis 10kEUR investieren würde. Solange das Tradingdepot2 aber noch nicht wieder performt, wird es hier erstmal keine Aktionen geben.

Entsprechend kurz fällt der Bericht für das Investmentdepot aus. 0.00% Performance, Depotstand unverändert.

Tradingdepot1 (Wheel-Strategie)

385,93 EUR Verlust. Das entspricht -7.57%. Depotendstand sind 4.712,61 EUR.

Dabei lief es die ersten Wochen relativ gut mit der neuen Strategie. Klar ist aber auch, dass die Schwankungen in einem kleinen Depot höher sind (und auch höher sein dürfen). Der Verlust kam fast ausschliesslich in den letzten Tagen zusammen. Wie oben beschrieben hat der ARKK ETF mies performt und das Tradingdepot1 ist zurzeit komplett auf den ARKK ausgerichtet via Short Puts bzw. Covered Calls.

Lynx-November-2021
Lynx-November-2021

Besorgt bin ich deshalb überhaupt nicht. Fixe Renditeziele gibt es nicht mehr, was den Handel sehr entspannt macht. Natürlich wäre es schön, wenn es eine (Über-)Performance geben würde über die nächsten x Monate. Wenn dem aber nicht so ist, dann soll auch nichts erzwungen werden. Mit dem Tradingdepot1 geht es langweilig jeweils Freitag Abends im Handel für ein paar Minuten hoffentlich stetig aufwärts.

Der im letzten Monatsbericht angekündigte Sparplan mit jeweils 200 EUR pro Monat ist eingerichtet. Die erste Zahlung sollte in den nächsten Tagen eintreffen, so dass ein Teil des Verlustes aus dem November bereits durch den Sparplan kompensiert wird.

Sparpläne machen vor allem bei kleinen Konten Sinn und wenn man sicher ist, dass die angewendete Strategie langfristig profitabel ist. In grossen Depots fallen kleine monatliche Zahlungen zu wenig ins Gewicht. Bei noch nicht ausgereiften Strategien wird unnötig zusätzliches Geld verbrannt.

Lynx_Jahresrendite-November_2021
Lynx_Jahresrendite-November_2021

In den letzten Tagen hat die Jahresperformance sichtlich leiden müssen. Einerseits ist das dem Markt geschuldet, andererseits liegt es an den höheren Schwankungen durch den aggressiveren Kapitaleinsatz im kleinen Depot. Mit über 30% Performance von Dezember 2020 bis November 2021 bin ich dennoch sehr zufrieden. Auch hier wieder vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit für das Tradingdepot1 aufgewendet wird.

Tradingdepot2 (Earnings und Wheel)

–43.236,50 EUR Verlust. Das entspricht -6.67%. Depotendstand sind 599.970,78 EUR.

Der Zeitpunkt zum Start des grossen Depots war extrem ungünstig. Zudem habe ich einige Fehler gemacht, die ich nun aussitzen muss.

IB-November-2021
IB-November-2021

Zu den Fehlern gehört, dass ich meine bisherige Earningsstrategie unangepasst weiter laufen lassen wollte mit grösseren Positionsgrössen. Das würde gut funktionieren, war für mich zunächst aber vom Kopf schwierig zu verarbeiten. Deshalb nahm ich einige Anpassungen vor, die einzeln für sich betrachtet auch völlig in Ordnung sind. In der Summe und dem aktuellen Marktumfeld, ging das aber leider nach hinten los.

So sind die weltweiten Börsen zwar fast alle nahe ihren Höchstständen. Blickt man aber auf die Wachstumswerte, laufen diese schon seit Monaten seitwärts oder in Abwärtstrends. Auch hier wieder das Beispiel des ARKK ETF in der weekly Ansicht.

ARKK_ETF_Weekly
ARKK_ETF_Weekly

Meine Performance im Tradingdepot2 sieht über die letzten Monate auffallend ähnlich aus.

IB-Jahresrendite-November-2021
IB-Jahresrendite-November-2021

Keine schöne Entwicklung seit Juli 2021. Und erstmalig fällt die Performance auch wieder hinter die des S&P500 zurück. Dennoch… auch hier gilt, dass es keine fixen Renditeziele gibt und ich recht entspannt dem weiteren Verlauf entgegenblicke.

An neuen Ideen, wie man Earnings weiter nutzen kann, bin ich aktuell dran. Vor ein paar Wochen wieder intensiver mit Research und Auswertungen gestartet, war eigentlich das Ziel, die Earningstrades anhand von verschiedenen Kriterien (KGV, KUV, technische Situation, Verhalten bei vergangenen Earnings, …) so zu filtern, dass nur noch die besonders aussichtsreichen Kandidaten übrig bleiben. Bisher haben sich aber fast alle aufgestellten Hypothesen als falsch erwiesen. So sagt das KGV oder auch KUV und sonstige vermeintliche Qualitätskriterien eines Unternehmens absolut nichts über den Verlauf von Earnings aus. Es ist erstaunlich mit welcher Vehemenz sich die Statistik am Ende doch immer wieder durchsetzt.

Trotzdem ist die Mühe nicht vergebens, denn durch die Erfahrung, was alles nicht funktioniert, werde ich umso sicherer im Umgang mit anderen Fakten. In diesem spezifischen Fall am Beispiel des Deltas einer Option: es ist allgemein bekannt, dass Delta auch ungefähr die Wahrscheinlichkeit der Option angibt am Ende der Laufzeit im Geld zu sein. Mittlerweile kann ich sagen, dass dieses “ungefähr” extrem gut funktioniert. Entsprechend ist der Blick auf das Delta einer Option am Ende für mich viel, viel mehr wert als aufwendige Analysen mit gleitenden Durchschnitten etc. im Chart zu betreiben. Das Delta sagt die Wahrheit!

Wenn also so gut wie kaum Kriterien vorhanden sind, die man ausbeuten kann, so ist es doch sinnvoll sich auf ein funktionierendes System zu fokussieren, was nachweislich und erklärbar einen Vorteil mit sich bringt. In meinem Fall nutze ich mit “Theta” und “Reparaturen” sogar zwei Vorteile. Die einzige Aufgabe des Traders ist dafür zu sorgen, diese Vorteile so oft wie möglich (Anzahl der Trades) wirken zu lassen, ohne dabei die Existenz des Depots zu gefährden. Sind diese 2 Dinge gegeben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Gewinne einstellen.

Fazit

Während ich die Zeilen oben geschrieben habe, fallen die Wachstumswerte weiter wie Steine (01.12.2021). Erstaunlich! Schaut man auf die grossen Indizes S&P500, Nasdaq100, usw. ist das Ausmass der Bewegungen in Wachstumswerten nicht ansatzweise erkennbar.

Das macht Börse so spannend: obwohl man meinen könnte, dass sich einfach nur alles wiederholt, sind die Details doch meist anders als in der Vergangenheit. Allein in den letzten 2 Jahren fallen mir einige Entwicklungen ein, die ich mir vorher so nicht hätte vorstellen können:

  • schnellster Kurseinbruch durch Covid. Anschliessend aber auch schnellste Aufholjagd und sogar weit darüber hinaus.
  • Öl fällt zeitweilig sogar unter 0 USD.
  • Während die grossen Indizes noch von Hoch zu Hoch marschieren, sind viele Wachstumswerte schon in echten Crash-Szenarien.

Wenn meine Depots komplett leer wären, würde ich Trades inzwischen etwas anders aufsetzen bzw. bei Einbuchungen anders reagieren. Ich nehme diese Überlegungen für die nächsten Trades mit, kann zurzeit aber nicht viel machen, als zu warten. Sehr unbefriedigend. Allerdings gehörte das zu meinem Plan, den ich mir VOR meinen Trades aufgestellt hatte und noch immer seine Berechtigung hat. Durchhalten! Bald ist Weihnachten. Vielleicht gibt es ja doch noch ein paar Geschenke 😉.

Damit wünsche ich Dir viel Erfolg beim eigenen Trading,

Dein 4quadrat-Trader

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Über 4quadrat 221 Artikel
Börse und alles was mit Geld, Investments und Trading zu tun hat, beschäftigt den Autor "4quadrat", der hier unter diesem Pseudonym auftritt, seit inzwischen weit über 20 Jahren. Seit dem Lesen von Börsenbüchern im Teenager-Alter ist er vom Börsenfieber gepackt und hat vieles erlebt. Seine aktuelle Entwicklung stellt er hier für Sie dar.

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