Der Chemieriese schickt sich an, den eigenen Aktienkurs zu stützen – und zwar mit voller Kraft. Heute startet BASF sein milliardenschweres Rückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Doch was steckt hinter diesem überraschend frühen Schritt, und kann er den Titel aus seinem Abwärtstrend befreien?
Überraschungscoup: Rückkauf startet früher als geplant
Eigentlich sollte das Rückkaufprogramm erst 2027 beginnen. Doch BASF prescht vor – ermöglicht durch den spektakulären Verkauf des Coatings-Geschäfts an Carlyle für stolze 7,7 Milliarden Euro. Die zurückgekauften Aktien werden eingezogen, was den Gewinn je Aktie automatisch erhöht. Eine kluge Finanzstrategie oder Zeichen von mangelnden Wachstumsinvestitionen?
Die Zahlen sprechen zunächst für sich:
– Rückkaufvolumen: 1,5 Milliarden Euro bis Juni 2026
– Finanziert durch Coatings-Verkauf für 7,7 Milliarden Euro
– Gesamtprogramm umfasst 4 Milliarden Euro
Trotz schwierigem Umfeld: BASF übertrifft Erwartungen
Während viele Konkurrenten straucheln, zeigt der Ludwigshafener Chemieriese erstaunliche Widerstandskraft. Im dritten Quartal übertraf BASF die Analystenerwartungen – das EBITDA vor Sondereinflüssen erreichte 1,5 Milliarden Euro. Zwar sank der Umsatz um 3 Prozent, doch durch positive Volumenentwicklung und strikte Kostenkontrolle gelang ein solides Ergebnis.
Der Free Cash Flow von 398 Millionen Euro ermöglicht die finanzielle Flexibilität für die aktuellen Maßnahmen. Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen seine Investitionen in Sachanlagen deutlich um 510 Millionen Euro – ein Zeichen für die konservative Ausrichtung in unsicheren Zeiten.
Strategische Neuausrichtung in vollem Gange
Doch der Rückkauf ist nur ein Teil der größeren Transformation. Der Verkauf des Coatings-Geschäfts markiert einen Wendepunkt in der Portfolio-Strategie. Parallel dazu hat BASF den Vorstand neu aufgestellt – Mary Kurian übernimmt die Segmente Chemicals und Nutrition & Care, während Livio Tedeschi das Agricultural Solutions-Geschäft führt, das für einen Teilbörsgang vorbereitet wird.
Kann diese strategische Fokussierung den Aktienkurs nachhaltig stützen? Der Titel notiert aktuell bei 43,73 Euro und liegt damit fast 19 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch. Der RSI von 42,3 deutet auf leicht überverkaufte Bedingungen hin – könnte der Rückkauf hier für eine Trendwende sorgen?
Die große Frage: Reicht der Rückkauf als Kurstreiber?
Während das Unternehmen seine finanzielle Stärke demonstriert und eine stabile Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie zusichert, bleiben Anleger skeptisch. Die strukturellen Anpassungen in Asien und die Konsolidierung des Polytetrahydrofuran-Geschäfts zeigen, dass der Transformationsprozess noch nicht abgeschlossen ist.
Mit dem heutigen Start des Rückkaufprogramms sendet BASF ein starkes Signal an den Markt. Doch ob die 1,5 Milliarden Euro ausreichen, um den Titel nachhaltig zu beflügeln, wird sich erst zeigen, wenn die strategische Neuausrichtung Früchte trägt. Für Anleger bleibt es ein Balanceakt zwischen kurzfristiger Kursstützung und langfristigem Wachstum.
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