Die gescheiterte Übernahme durch Nordic Capital und Permira hatte ein Nachspiel: Bavarian Nordic liegt mit der aktualisierten Jahresprognose am unteren Ende der bisherigen Erwartungen. Das Management rechnet für 2025 nun mit einem Umsatz von etwa 6 Milliarden Dänischen Kronen (rund 803 Millionen Euro) – genau dort, wo die ursprüngliche Spanne begann. Die Aktie reagierte mit deutlichen Kursverlusten auf die Nachricht.
Die Konsortium-Mitglieder erreichten bei ihrem Übernahmeversuch nur eine Annahmequote von 60 Prozent – zu wenig für die erforderliche Schwelle von 66,67 Prozent. Das Angebot ist damit endgültig vom Tisch. Unmittelbar nach dem Scheitern zog Aufsichtsratschef Luc Debruyne am 13. November die Konsequenzen und trat mit sofortiger Wirkung zurück. Vizechefin Anne Louise Eberhard übernahm seinen Posten.
Starkes drittes Quartal reicht nicht
In den ersten neun Monaten 2025 steigerte Bavarian Nordic den Umsatz um 32 Prozent auf 4,793 Milliarden Dänische Kronen. Der Bereich Travel Health wuchs um 23 Prozent auf 2,327 Milliarden Kronen, getragen von höherer Nachfrage nach Tollwut- und FSME-Impfstoffen. Auch der neue Chikungunya-Impfstoff Vimkunya trug zum Wachstum bei.
Der Bereich Public Preparedness erzielte 2,334 Milliarden Kronen und übertraf damit bereits in neun Monaten das erwartete Jahresgeschäft. Die EBITDA-Marge vor Sonderposten lag bei 31 Prozent. Im Juli verkaufte das Unternehmen einen Priority Review Voucher für 810 Millionen Kronen – ein einmaliger Effekt, der die Gesamtmarge auf etwa 40 Prozent heben wird.
Warum die gedämpfte Prognose?
Für das Gesamtjahr erwartet Bavarian Nordic nun eine EBITDA-Marge von nur rund 26 Prozent – deutlich unter den 31 Prozent der ersten neun Monate. Das Management begründet dies mit ungleich verteilten Umsätzen über die Quartale sowie höheren Forschungs- und Vertriebskosten im Schlussspurt des Jahres. Im Public-Preparedness-Geschäft rechnet man mit etwa 3,1 Milliarden Kronen, am unteren Rand der bisherigen Spanne.
Immerhin: Im Oktober sicherte sich das Unternehmen einen neuen Rahmenvertrag mit der EU-Gesundheitsbehörde HERA über bis zu 8 Millionen Dosen Pocken-/Mpox-Impfstoff für die kommenden vier Jahre. Zunächst wurden 1,1 Millionen Dosen fest bestellt, wovon 750.000 Dosen 2026 geliefert werden sollen.
Vimkunya auf Expansionskurs
Der Chikungunya-Impfstoff Vimkunya wurde im dritten Quartal in Großbritannien und Dänemark eingeführt, im Oktober folgten Schweden, Norwegen, Finnland, Italien und Spanien. Health Canada prüft seit Juli den Zulassungsantrag, eine Genehmigung könnte in der ersten Jahreshälfte 2026 erfolgen. Auch in der Schweiz läuft ein Zulassungsverfahren mit möglicher Freigabe Mitte 2026.
Bei Mpox-Impfstoffen meldete Bavarian Nordic im Oktober positive Studienergebnisse für Kinder zwischen 2 und 11 Jahren. Die Daten sollen 2026 eine Zulassungserweiterung bei der europäischen Arzneimittelbehörde unterstützen. Zudem spendete das Unternehmen 110.000 Dosen an die Africa CDC zur Unterstützung der Mpox-Bekämpfung auf dem Kontinent.
Die neue Aufsichtsratschefin Eberhard kündigte für Dezember ein Aktionärstreffen an, bei dem die weitere strategische Ausrichtung diskutiert werden soll. Bis zur Hauptversammlung 2026 strebt der Vorstand einen Dialog über die künftige Zusammensetzung des Gremiums an.
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