Bayer Aktie: Gescheitert an der 30-Euro-Marke

Die Bayer-Aktie scheitert erneut an der 30-Euro-Schwelle, obwohl das Unternehmen mit starken Quartalszahlen und erfolgreichem Sparprogramm überzeugt. Analysten bleiben gespalten.

Bayer Aktie
Kurz & knapp:
  • Erfolgreiche Quartalszahlen mit EBITDA-Überraschung
  • Umbau mit 13.500 gestrichenen Stellen zeigt Wirkung
  • Erhöhte Rückstellungen für Glyphosat-Klagen
  • Analysten uneins über künftige Kursentwicklung

Die Bayer-Aktie kämpft weiter mit dem hartnäckigen Widerstand bei 30 Euro. Nach drei starken Handelstagen folgte am Freitag der Rückschlag – erneut prallte der Kurs an dieser psychologisch wichtigen Schwelle ab. Das Papier notiert aktuell um 29 Euro und bewegt sich damit in einer Seitwärtsrange, die seit Monaten anhält.

Morgan Stanley erhöhte zwar das Kursziel um einen Euro auf 29 Euro, belässt die Einstufung aber bei „Equal-Weight“. Analyst Thibault Boutherin sieht nach den vorgelegten Quartalszahlen vom Mittwoch das Kurspotenzial als ausgereizt an. Für Anleger bedeutet das: Die US-Bank traut dem DAX-Titel kurzfristig keine nennenswerte Aufwärtsbewegung mehr zu.

Starke Zahlen, aber auch neue Belastungen

Das dritte Quartal überraschte positiv. Das bereinigte EBITDA kletterte auf rund 1,5 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen. Besonders die Agrarsparte Crop Science glänzte mit einem Umsatzplus von über 22 Prozent im Maissaatgut-Geschäft. Der Konzernumsatz erreichte etwa 9,7 Milliarden Euro – im Rahmen der Prognosen.

CEO Bill Anderson treibt den Umbau konsequent voran. Seit 2023 wurden bereits 13.500 Stellen gestrichen, die Zahl der Führungskräfte halbierte sich von ursprünglich 15.000 auf 5.000. Die Hierarchieebenen schrumpften von zwölf auf sechs. Das Sparprogramm „Dynamic Shared Ownership“ zeigt Wirkung – die Produktionskosten sinken messbar, die Margenentwicklung verbessert sich.

Doch die Freude wird getrübt: Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten mussten erneut um eine Milliarde Euro erhöht werden. Von 197.000 angemeldeten Glyphosat-Klagen sind zwar bereits 132.000 verglichen oder abgelehnt, doch 65.000 Fälle bleiben offen. Anderson zeigt sich zuversichtlich, die Streitigkeiten bis Ende 2026 deutlich einzudämmen. Eine mögliche Entscheidung des US Supreme Court bis Juni 2026 könnte grundsätzliche Klarheit schaffen.

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Charttechnik bleibt entscheidend

Kann die Aktie die 30-Euro-Hürde nachhaltig überwinden? Genau das ist jetzt die zentrale Frage. Das Handelsvolumen hat zugelegt, auch das Momentum zieht an. Wer Anfang Januar bei unter 20 Euro einstieg, sitzt bereits auf einem ansehnlichen Gewinn.

Goldman Sachs sieht Potenzial bis 35 Euro, die DZ Bank ebenfalls. Die Bank of America stufte von Neutral auf Buy hoch. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt allerdings nur bei 28 Euro – angesichts der jüngsten operativen Verbesserungen womöglich zu vorsichtig.

Die fundamentale Basis stimmt, das Sparprogramm greift, die Verschuldung soll weiter sinken. Bei einem geschätzten KGV von etwa 6 für das kommende Jahr ist bereits viel Negatives eingepreist. Doch ohne klaren Ausbruch über 30 Euro bleibt die Aktie in der Warteschleife. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Bären endgültig weichen – oder ob es zunächst nochmal zurück in die Range geht.

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