Bayer Aktie: Plötzlich kommt Hilfe aus Washington

Die US-Regierung empfiehlt dem Obersten Gericht, Bayers Position im Glyphosat-Rechtsstreit zu prüfen. Ein Grundsatzurteil könnte zehntausende offene Klagen beenden.

Bayer Aktie
Kurz & knapp:
  • US-Regierung unterstützt Bayers Antrag an Supreme Court
  • Urteil könnte rund 67.000 offene Klagen beenden
  • Bayer zahlte bereits etwa zehn Milliarden Dollar
  • Parallel PCB-Vergleich mit Illinois für 120 Millionen

Die Bayer-Aktie schoss am Dienstagmorgen um neun Prozent nach oben. Der Grund: Der Solicitor General der USA – der oberste Anwalt der Trump-Administration – unterstützt den Antrag des Konzerns auf Prüfung des Falls Durnell durch den Supreme Court. Für Anleger könnte das der Durchbruch in einem Rechtsstreit sein, der Bayer seit Jahren milliardenschwer belastet.

Im Kern geht es um die Frage, ob Bundesrecht Vorrang vor einzelstaatlichem Recht hat. Bayer argumentiert: Die US-Umweltbehörde EPA hat Glyphosat ohne Krebswarnung zugelassen – Klagen einzelner Bundesstaaten dürfen diese Entscheidung nicht aushebeln. D. John Sauer, der Solicitor General, stellt sich nun hinter diese Position. Seine Empfehlung hat erhebliches Gewicht: Der Supreme Court folgt in solchen Fragen häufig seiner Einschätzung.

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Kann ein Urteil die Klagewelle stoppen?

Noch immer sind rund 67.000 ähnliche Fälle offen. Bayer hat bereits etwa zehn Milliarden Dollar für Vergleiche gezahlt – ohne die Klagewelle eindämmen zu können. Ein positives Grundsatzurteil des Supreme Court könnte das ändern. Die meisten Klagen basieren auf dem Vorwurf, Bayer habe nicht ausreichend vor Krebsrisiken durch Roundup gewarnt. Würde der Supreme Court feststellen, dass Bundesrecht hier Vorrang hat, könnten zehntausende Verfahren hinfällig werden.

CEO Bill Anderson begrüßte die Unterstützung: „Die Unterstützung der US-Regierung ist ein wichtiger Schritt und eine gute Nachricht für die Landwirte in den USA, die regulatorische Klarheit benötigen.“ Bayer verfolgt eine mehrgleisige Strategie, um die Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 signifikant einzudämmen.

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Weitere 120 Millionen Dollar für PCB-Vergleich

Parallel einigte sich Bayer mit dem US-Bundesstaat Illinois in einem Rechtsstreit um die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB. Die Monsanto-Tochter zahlt 120 Millionen Dollar. Auch dieses Problem hatte sich Bayer 2018 mit der 63 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme eingehandelt.

Die Börse bewertet den Konzern aktuell mit rund 30 Milliarden Euro – die Hälfte dessen, was einst für Monsanto gezahlt wurde. Nach einem jahrelangen Absturz, der im April 2025 bei gut 18 Euro endete, läuft nun ein Erholungsversuch. Die Unterstützung aus Washington könnte diesem Auftrieb verschaffen.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.