Die Bayer-Aktie schoss am Dienstagmorgen um neun Prozent nach oben. Der Grund: Der Solicitor General der USA – der oberste Anwalt der Trump-Administration – unterstützt den Antrag des Konzerns auf Prüfung des Falls Durnell durch den Supreme Court. Für Anleger könnte das der Durchbruch in einem Rechtsstreit sein, der Bayer seit Jahren milliardenschwer belastet.
Im Kern geht es um die Frage, ob Bundesrecht Vorrang vor einzelstaatlichem Recht hat. Bayer argumentiert: Die US-Umweltbehörde EPA hat Glyphosat ohne Krebswarnung zugelassen – Klagen einzelner Bundesstaaten dürfen diese Entscheidung nicht aushebeln. D. John Sauer, der Solicitor General, stellt sich nun hinter diese Position. Seine Empfehlung hat erhebliches Gewicht: Der Supreme Court folgt in solchen Fragen häufig seiner Einschätzung.
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Kann ein Urteil die Klagewelle stoppen?
Noch immer sind rund 67.000 ähnliche Fälle offen. Bayer hat bereits etwa zehn Milliarden Dollar für Vergleiche gezahlt – ohne die Klagewelle eindämmen zu können. Ein positives Grundsatzurteil des Supreme Court könnte das ändern. Die meisten Klagen basieren auf dem Vorwurf, Bayer habe nicht ausreichend vor Krebsrisiken durch Roundup gewarnt. Würde der Supreme Court feststellen, dass Bundesrecht hier Vorrang hat, könnten zehntausende Verfahren hinfällig werden.
CEO Bill Anderson begrüßte die Unterstützung: „Die Unterstützung der US-Regierung ist ein wichtiger Schritt und eine gute Nachricht für die Landwirte in den USA, die regulatorische Klarheit benötigen.“ Bayer verfolgt eine mehrgleisige Strategie, um die Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 signifikant einzudämmen.
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Weitere 120 Millionen Dollar für PCB-Vergleich
Parallel einigte sich Bayer mit dem US-Bundesstaat Illinois in einem Rechtsstreit um die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB. Die Monsanto-Tochter zahlt 120 Millionen Dollar. Auch dieses Problem hatte sich Bayer 2018 mit der 63 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme eingehandelt.
Die Börse bewertet den Konzern aktuell mit rund 30 Milliarden Euro – die Hälfte dessen, was einst für Monsanto gezahlt wurde. Nach einem jahrelangen Absturz, der im April 2025 bei gut 18 Euro endete, läuft nun ein Erholungsversuch. Die Unterstützung aus Washington könnte diesem Auftrieb verschaffen.
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