Bayer Aktie: Zerrissen zwischen Hoffnung und Realität

Trotz gescheiterter Herzmedikament-Studie erhöht Bayer seine Umsatzprognose für 2025. Der Konzern setzt parallel auf eine China-Offensive, während Altlasten weiter belasten.

Bayer Aktie
Kurz & knapp:
  • Herzmedikament Vericiguat scheitert in Phase-3-Studie
  • Umsatzprognose für 2025 überraschend angehoben
  • Neue Biotech-Initiative in China gestartet
  • Aktie mit über 44 Prozent Jahresperformance

Ein gescheiterter Hoffnungsträger in der Pharmaforschung trifft auf eine überraschend angehobene Jahresprognose. Während Bayer operativ stärker läuft als erwartet, bleiben die Altlasten und Rückschläge enorm. Steht der Leverkusener Konzern vor der Wende oder treibt ihn die Schwere der Krisen weiter in die Tiefe?

Pharmadesaster: Herzmedikament scheitert in entscheidender Studie

Der nächste herbe Rückschlag für Bayers angeschlagene Pharmasparte: Das vielversprechende Herzmedikament Vericiguat hat in der kritischen Phase-3-Studie seine Ziele verfehlt. Ein katastrophales Ergebnis für die Pipeline, die dringend neue Blockbuster benötigt. Die Nachricht kommt zur denkbar ungünstigsten Zeit – die Division leidet ohnehin bereits unter auslaufenden Patenten etablierter Umsatzträger.

Doch was bedeutet dieses Scheitern konkret? Eine wichtige zukünftige Einnahmequelle bricht weg, genau dann, wenn Bayer dringend neue Wachstumsimpulse braucht. Die Enttäuschung ist umso größer, als Vericiguat als einer der vielversprechendsten Kandidaten in der Entwicklungspipeline galt.

Lichtblick: Überraschende Prognoseanhebung trotz Krisen

Völlig konträr zur negativen Studien-Nachricht kommt eine überraschende Entwicklung: Bayer hat seine Umsatzprognose für 2025 angehoben. Der Konzern erwartet nun einen währungsbereinigten Umsatz zwischen 46 und 48 Milliarden Euro. Diese Bewegung deutet auf eine unterschätzte operative Stärke abseits der bekannten Problembereiche hin.

Doch reicht diese fundamentale Stärke aus, um die massiven Belastungen zu kompensieren? Die juristischen Dauerkrisen rund um Glyphosat und PCB-Klagen fressen weiterhin einen erheblichen Teil der operativen Gewinne auf. Die Anhebung wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der strukturellen Herausforderungen.

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China-Offensive: Strategischer Schachzug oder Verzweiflungstat?

Als Reaktion auf die anhaltenden Probleme im Heimatmarkt setzt Bayer nun voll auf Asien. Mit der neuen Biotech-Innovationsplattform „Co.Lab AdVenture“ in China will der Konzern im dynamischsten Biotech-Markt der Welt Fuß fassen. Die Strategie klingt vielversprechend:

  • Gezielte Förderung von Biotech-Startups durch Vernetzung mit Venture-Capital-Fonds
  • Partnerschaften mit namhaften Investoren wie Shanghai Industrial Investment Capital und Legend Capital
  • Langfristige Sicherung des Innovationszugangs in einem Schlüsselmarkt

Doch der Markt reagierte verhalten auf die Ankündigung. Die Aktie zeigte sich unbeeindruckt und notiert heute mit leichten Verlusten bei 27,85 Euro. Immerhin: Seit Jahresanfang konnte der Titel eine beachtliche Performance von über 44% verbuchen und liegt deutlich über seinen wichtigen Durchschnittswerten.

Die Diskrepanz könnte größer kaum sein: Während die strategischen Weichenstellungen in die Zukunft weisen, bleibt der Blick der Anleger gefangen in den ungelösten Altlasten und aktuellen Rückschlägen. Bis diese Widersprüche aufgelöst sind, dürfte die Bayer-Aktie weiterhin zwischen Hoffnung und Enttäuschung pendeln.

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