Der Münchner Agrarkonzern krempelt sich komplett um. In den ersten neun Monaten 2025 brach der Umsatz um 22 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein – Folge der laufenden Sanierung und schwacher Konjunktur. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 8,7 Prozent auf 2,50 Euro.
Vorstandschef Frank Hiller macht Ernst: Rund zwei Drittel aller Geschäfte sollen weg. Das Ziel ist klar umrissen – bis Ende 2028 will BayWa die Bankverbindlichkeiten von einst 5,4 Milliarden Euro auf nur noch 1,3 Milliarden drücken. Eine Mammutaufgabe, doch der Plan nimmt Konturen an.
Verkaufswelle rollt bereits
Bereits 700 Millionen Euro Schulden sind getilgt. Noch vor Jahresende soll der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra abgeschlossen werden – beim ersten Anlauf war der Deal geplatzt. Der Erlös: weitere 600 Millionen Euro für den Schuldenabbau. 2026 folgt die neuseeländische Tochter Turners & Growers, ein großer Apfelplantagen-Betreiber.
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Die Belegschaft schrumpft drastisch. Von über 23.000 Mitarbeitern Ende 2023 sollen nur noch etwa 8.000 übrig bleiben. BayWa zieht sich aus dem internationalen Geschäft zurück und konzentriert sich wieder auf Deutschland. „Wir reden dann über eine Größenordnung rund 10 Milliarden Euro Umsatz“, so Hiller über die Zielgröße für 2028.
Abrechnung mit der alten Garde
Hiller lässt kein gutes Haar an seinen Vorgängern. Die gescheiterte Expansion unter Ex-Chef Klaus Josef Lutz, der bis Frühjahr 2023 amtierte, lastet er direkt dem damaligen Management an: „Da ging es wahrscheinlich weniger um die Firma, sondern eher um sich selber.“ 2022 erwirtschaftete BayWa noch über 27 Milliarden Euro Umsatz und schrieb schwarze Zahlen. 2023 und 2024 folgten massive Verluste.
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Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen frühere Vorstände. Die Finanzaufsicht Bafin stellte Fehler im Jahresabschluss 2023 fest. Parallel prüft der heutige Vorstand mögliches Fehlverhalten ehemaliger Spitzenmanager – und auch die Rolle des Aufsichtsrats wird durchleuchtet. Je nach Ergebnis könnte BayWa Schadenersatz fordern.
Aufsichtsrat unter Druck
Die Ergebnisse dieser internen Untersuchung sollen auf der Hauptversammlung im Sommer 2025 präsentiert werden. Im Fokus stehen prominente Namen: Bauernpräsident Joachim Rukwied und CSU-Politikerin Monika Hohlmeier sitzen im Aufsichtsrat. Die neue Unternehmensspitze, der bayerische Genossenschaftsverband als Hauptaktionär und Aktionärsvereinigungen haben beiden den Rückzug nahegelegt. Beide schweigen bislang zu ihren Absichten.
Der Konzern steht vor einem kompletten Neuanfang. Ob die Radikalkur gelingt, entscheidet sich in den kommenden Monaten – mit dem Cefetra-Verkauf als erstem entscheidendem Meilenstein.
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