Bitcoin knackt 113.000 Dollar: FTX-Milliarden fließen zurück, während Palantir & Renk abheben

Bitcoin nähert sich der 115.000-Dollar-Marke durch FTX-Rückflüsse, während Rüstungswerte wie Renk Rekorde brechen und Kapital aus US-Anleihen abwandert.

Bitcoin knackt 113.000 Dollar: FTX-Milliarden fließen zurück, während Palantir & Renk abheben
Kurz & knapp:
  • FTX zahlt 1,6 Milliarden Dollar an Kunden aus
  • Renk erreicht neues Allzeithoch bei Bewertung
  • Kapital fließt aus US-Anleihen nach Kanada
  • Nvidia notiert bei Rekordhoch von 184,59 Dollar

Bitcoin knackt 113.000 Dollar: FTX-Milliarden fließen zurück, während Palantir & Renk abheben

Liebe Leserinnen und Leser,

während die Wall Street vor einem möglichen Government Shutdown zittert, schreibt der Kryptomarkt seine eigene Geschichte: Bitcoin marschiert Richtung 115.000 Dollar, getrieben von einer ungewöhnlichen Geldquelle – den FTX-Rückzahlungen. Gleichzeitig explodieren Rüstungsaktien wie Renk auf neue Rekorde, und in der Schweiz fliehen Milliarden aus US-Anleihen in kanadische Maple Bonds. Was nach Chaos klingt, folgt einer klaren Logik.

FTX-Milliarden als Krypto-Katalysator

1,6 Milliarden Dollar – diese gewaltige Summe fließt heute an ehemalige FTX-Kunden zurück. Doch anders als befürchtet, kommt das Geld nicht als Verkaufsdruck auf den Markt. Die Auszahlungen erfolgen in US-Dollar über BitGo, Kraken und Payoneer, mit der Option zur Umwandlung in Stablecoins.

Das Timing könnte kaum besser sein: Bitcoin steht bei 113.200 Dollar und damit nur noch knapp unter seinem Jahreshoch. Die psychologisch wichtige 115.000er-Marke rückt in greifbare Nähe. Besonders spannend: Viele der FTX-Geschädigten waren Krypto-Enthusiasten der ersten Stunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Dollar-Auszahlungen wieder in digitale Assets umschichten? Hoch.

Michael Saylor macht es vor. Der MicroStrategy-Chef stockte seine Bitcoin-Bestände erneut auf – mittlerweile hält sein Unternehmen über 639.000 BTC im Wert von rund 72 Milliarden Dollar. Seine kryptische Botschaft „Always Stacking“ auf X wurde binnen Stunden zehntausendfach geteilt. Wenn institutionelle Schwergewichte weiter akkumulieren, während frisches Kapital in den Markt strömt, kennt die Richtung meist nur eine Richtung.

Renk-Aktie: Wenn Bewertungen keine Rolle mehr spielen

Die deutsche Rüstungsaktie Renk hat heute ein neues Allzeithoch erreicht – und dabei sämtliche Bewertungsmaßstäbe gesprengt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis, das mittlerweile höher liegt als das von KI-Gigant Nvidia, bewegt sich das Papier in schwindelerregenden Höhen.

Was treibt diese Euphorie? Washington arbeitet am „Golden Dome“-Programm, dem größten Raketenabwehrprojekt seit dem Kalten Krieg. Geschätztes Volumen: bis zu 252 Milliarden Dollar. Palantir ist über Partner Anduril bereits im Boot, und auch deutsche Rüstungsfirmen wittern ihre Chance. Die Botschaft der Märkte ist klar: In einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen werden Verteidigungsbudgets zur Einbahnstraße – nach oben.

Parallel dazu präsentierte Thyssenkrupps Marinetochter TKMS ihre Pläne vor dem Börsengang: Die bereinigte EBIT-Marge soll mittelfristig auf über 7 Prozent steigen, der adressierbare Markt sich bis 2033 verdoppeln. Die Börsennotierung Mitte Oktober wird zum Test, ob Anleger bereit sind, für Rüstung jeden Preis zu zahlen.

Die große Flucht aus US-Anleihen

Ein faszinierendes Phänomen spielt sich derzeit am Anleihemarkt ab: Internationale Investoren meiden US-Papiere und strömen stattdessen in kanadische Maple Bonds. Mit bereits 16,3 Milliarden Dollar Emissionsvolumen übertrifft 2025 schon jetzt das gesamte Vorjahr.

Die Gründe sind vielschichtig. Der drohende US-Shutdown verunsichert, die Wahrscheinlichkeit weiterer Fed-Zinssenkungen liegt bei über 90 Prozent, und Kanada bietet günstigere Finanzierungskosten bei vergleichbarer Stabilität. Für deutsche Anleger besonders relevant: Diese Kapitalströme zeigen, dass die Dominanz des US-Dollars erste Risse bekommt. Gold notiert bereits bei Rekordhöhen nahe 3.875 Dollar – ein weiteres Zeichen, dass Investoren nach Alternativen zum US-zentrischen Finanzsystem suchen.

Tech-Riesen im Umbruch

Während Krypto und Rüstung boomen, zeigen sich bei den Tech-Giganten erste Ermüdungserscheinungen. Die Alibaba-Aktie legte zwar auf Jahressicht über 115 Prozent zu, doch das Momentum schwächt sich ab. Das Unternehmen will sein KI-Budget massiv erhöhen – CEO Eddie Wu spricht von einer „Entwicklungsgeschwindigkeit, die alle Erwartungen übertrifft“. Doch reicht das, um mit US-Konkurrenten mitzuhalten?

Bei Nvidia sieht es besser aus: Die Aktie erreichte heute ein neues Allzeithoch bei 184,59 Dollar. Mit einer Marktkapitalisierung von 4,5 Billionen Dollar und einem starken „Buy“-Konsens der Analysten bleibt der KI-Champion die Messlatte für den gesamten Sektor. Wer auf den nächsten Nvidia setzt, sollte Cerebras Systems im Auge behalten: Das KI-Chip-Startup sammelte gerade 1,1 Milliarden Dollar ein und plant trotz Verzögerungen weiter seinen Börsengang.

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Übrigens: Während Nvidia im Rampenlicht steht, arbeiten europäische Chip-Schmieden leise an der nächsten Wachstumswelle. Ein Unternehmen gilt bereits als „die neue Nvidia“ und könnte im kommenden Megatrend-Tsunami 2025 zur spannendsten Investmentchance werden. Ich habe die Details und den Namen des Unternehmens in einem Spezialreport zusammengefasst – Sie können den Report hier abrufen.

Stille Gewinner im Schatten

Abseits der Schlagzeilen entwickeln sich einige Papiere bemerkenswert robust. Die schweizerische Roche-Aktie legte um 1,4 Prozent zu, nachdem neue klinische Daten die Überlegenheit ihres Troponin-T-Tests bei Herzinfarkt-Diagnosen belegen. Amazon-Analysten sehen trotz der gewaltigen 2,5-Billionen-Marktkapitalisierung noch reichlich Luft nach oben – die Cloud-Sparte wächst weiter zweistellig.

Derweil kämpft Novo Nordisk mit gemischten Signalen: Die Ozempic-Zulassung in Indien öffnet einen Milliardenmarkt, gleichzeitig drücken Stellenkürzungen in Irland auf die Stimmung. Mit Nettogewinnen erst ab 2027 bleibt die Aktie ein Geduldsspiel für Anleger.

Der Oktober startet also mit maximaler Divergenz: Krypto und Rüstung im Höhenflug, US-Assets unter Druck, Tech-Giganten gespalten. Die kommenden Tage werden zeigen, ob der legendäre „Uptober“ seinem Ruf gerecht wird. Mit den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag und dem möglichen Government Shutdown steht jedenfalls genug Zündstoff für weitere Verwerfungen bereit.

Bleiben Sie aufmerksam – und bewahren Sie in diesen volatilen Zeiten einen kühlen Kopf.

Mit den besten Grüßen für erfolgreiche Investments,
Andreas Sommer

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Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

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