BlackBerry Aktie: Rekordquartal!

BlackBerry meldet überraschend starke Quartalszahlen mit Rekordumsatz bei QNX und positiven Überraschungen im Secure Communications-Bereich. Das Management hebt die Jahresprognose an.

BlackBerry Aktie
Kurz & knapp:
  • Umsatz und Gewinn je Aktie übertreffen Prognosen
  • QNX-Sparte erzielt historischen Quartalsumsatz
  • GAAP-Nettogewinn auf Vierjahreshoch
  • Management hebt Jahresprognose deutlich an

BlackBerry hat am 18. Dezember 2025 seine Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2026 (endend 30. November 2025) vorgelegt – und lieferte dabei auf ganzer Linie ab. Der Umsatz erreichte 141,8 Millionen Dollar und übertraf damit sowohl die eigene Prognose (135,6 Millionen Dollar) als auch die Analystenerwartungen (137,4 Millionen Dollar) deutlich. Besonders bemerkenswert: Das Ergebnis je Aktie von 0,05 Dollar lag 25 Prozent über den Schätzungen. Die Aktie reagierte prompt und legte im nachbörslichen Handel um 2,46 Prozent auf 4,30 Dollar zu.

QNX knackt alle Rekorde

Die QNX-Sparte, Herzstück des Geschäfts, steuerte mit 68,7 Millionen Dollar so viel Umsatz bei wie noch nie zuvor in einem einzelnen Quartal. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Lizenzeinnahmen entwickelten sich besonders stark, aber auch die Erlöse aus Entwicklungslizenzen und professionellen Dienstleistungen zogen sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich an.

Mehr als 275 Millionen Fahrzeuge weltweit nutzen inzwischen QNX-Technologie – 20 Millionen mehr als vor einem Jahr. Das Unternehmen konnte zudem bedeutende Design-Wins verbuchen: Führende europäische und asiatische Autohersteller setzen künftig auf die neueste Plattformversion SDP8 für ihre ADAS- und Cockpit-Systeme. Die bereinigte EBITDA-Marge der Sparte lag bei soliden 24 Prozent.

Doch was steckt hinter dem Schwung?

BlackBerry dringt nicht nur tiefer in den Automotive-Bereich vor, sondern expandiert gezielt in angrenzende Märkte. Im industriellen Sektor gewann das Unternehmen im dritten Quartal mehrere namhafte Kunden: Bently Nevada, ein Spezialist für Condition-Monitoring bei Windturbinen, migrierte auf SDP8. Zwei führende Industrieautomatisierungs-Hersteller aus Nordamerika und Europa setzten ebenfalls auf die neue Plattform für Anwendungen von Robotik bis Fertigungssteuerung.

Ein weiterer Meilenstein: Die NASA nahm QNX SDP8 in ihre Liste unterstützter Betriebssysteme auf – ein klares Signal für die Verlässlichkeit der Lösung. Die neu eingeführte General Embedded Development Platform (GEDP), ein Abo-Modell für Entwickler, stieß auf positives Echo und brachte bereits erste Design-Wins ein.

Secure Communications überrascht positiv

Trotz eines zeitweiligen Shutdowns der US-Regierung, der Teile des Quartals überschattete, erzielte die Sparte Secure Communications 67 Millionen Dollar Umsatz – mehr als erwartet. Verantwortlich dafür waren vor allem besser als erwartete Verlängerungen im UEM-Geschäft (Unified Endpoint Management) sowie geschickte Navigation durch die politischen Unwägbarkeiten.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BlackBerry?

Der jährlich wiederkehrende Umsatz (ARR) stieg auf 216 Millionen Dollar, während die Dollar-based Net Retention Rate bei 92 Prozent lag. Das UEM-Geschäft macht mittlerweile etwas mehr als die Hälfte der Sparte aus, Secusmart und AtHoc teilen sich den Rest.

Besonders AtHoc glänzte: Die Lösung für kritische Ereignis-Kommunikation wuchs trotz maximaler Exposition gegenüber dem US-Regierungs-Shutdown sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich. Die kürzlich erhaltene FedRAMP-High-Zertifizierung – die strengste Sicherheitsstufe – ermöglichte bedeutende Aufträge der US Navy und des Justizministeriums. International punktete AtHoc mit Neukunden wie der Nationaluniversität Malaysia, dem australischen Außenministerium und dem britischen Energieversorger Scottish and Southern Energy.

Profitabilität und Cash-Flow im Aufwind

Zum dritten Mal in Folge erwirtschaftete BlackBerry einen positiven GAAP-Nettogewinn – diesmal 13,7 Millionen Dollar, der höchste Wert seit fast vier Jahren. Das bereinigte EBITDA der Gesamtgesellschaft erreichte 28,7 Millionen Dollar, was einer Marge von 20 Prozent entspricht.

Der operative Cash-Flow verdreifachte sich im Jahresvergleich auf 17,9 Millionen Dollar. Die Bilanz blieb robust: Die liquiden Mittel und Investitionen summierten sich auf 377,5 Millionen Dollar – ein Plus von 111 Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahr.

Aktienrückkäufe laufen weiter

BlackBerry nutzt die aus eigener Sicht unterbewertete Aktie für Rückkäufe. Im dritten Quartal wurden für 5 Millionen Dollar rund 1,2 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 4,13 Dollar zurückgekauft und eingezogen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Rückkäufe auf 8,8 Millionen Aktien – mehr als genug, um die Verwässerung durch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme auszugleichen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BlackBerry?

Ausblick bleibt ambitioniert

Für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2026 (endend 28. Februar 2026) rechnet BlackBerry mit einem Gesamtumsatz zwischen 138 und 148 Millionen Dollar. Die QNX-Sparte soll erneut einen Rekord aufstellen und 71 bis 77 Millionen Dollar erlösen. Secure Communications wird mit 61 bis 65 Millionen Dollar eingeplant.

Auf Jahressicht hob das Management die Umsatzprognose am Mittelpunkt um 6 Millionen Dollar auf 531 bis 541 Millionen Dollar an. Die bereinigte EBITDA-Prognose wurde um 7,5 Millionen Dollar auf 94 bis 104 Millionen Dollar erhöht. Der operative Cash-Flow soll im vierten Quartal nochmals deutlich auf 40 bis 45 Millionen Dollar steigen – für das Gesamtjahr werden nun 43 bis 48 Millionen Dollar erwartet.

Hinzu kommen 38 Millionen Dollar aus der zweiten Tranche des Cylance-Verkaufs an Arctic Wolf, die im vierten Quartal zufließen sollen. Das würde die Gesamtliquidität im Schlussquartal um über 80 Millionen Dollar aufstocken.

Was bringt die Zukunft?

Kann BlackBerry das zweistellige Wachstum im QNX-Geschäft halten? CEO John Giamatteo zeigte sich zuversichtlich: Die Pipeline potenzieller Design-Wins für das vierte Quartal wachse weiter. Besonders die neue Vehicle Software Platform, die gemeinsam mit dem Middleware-Anbieter Vector entwickelt wird, könnte zum Gamechanger werden. Die zweite Early-Access-Version soll bis Ende Januar 2026 erscheinen, erste Gespräche mit Autoherstellern laufen vielversprechend. Das Preismodell sieht deutlich höhere Erlöse pro Fahrzeug vor als beim reinen Betriebssystem.

Im chinesischen Markt, wo Kostensensitivität dominiert, punktet BlackBerry mit Lösungen wie QNX Sound, die Stücklistenkosten und Time-to-Market reduzieren. Ein führender chinesischer Premium-EV-Hersteller entschied sich im dritten Quartal für QNX Sound – bereits der zweite Großauftrag in diesem Segment binnen zwei Quartalen.

Auf der CES in Las Vegas am 7. Januar 2026 will BlackBerry weitere Details zu seinen Produkten präsentieren. Die Frage bleibt: Ist das der Beginn einer nachhaltigen Wende?

BlackBerry-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BlackBerry-Analyse vom 19. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BlackBerry-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BlackBerry-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BlackBerry: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Über Dieter Jaworski 1078 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

Seit 2007 bin ich als unabhängiger Finanzdienstleister aktiv. Meine Analysen teile ich auch unter den Pseudonymen „Javo“ und "value-javo" auf Finanzplattformen.

Meine Expertise & Arbeitsweise: Transparenz und klare Regeln

Mein Ansatz kombiniert tiefes Fachwissen mit praktischer Erfahrung. Meine Kernkompetenzen umfassen die präzise Aktienanalyse anhand quantitativer und qualitativer Faktoren, die Entwicklung langfristiger Vermögensaufbaustrategien und diszipliniertes Risikomanagement.

Seit 2014 setze ich meine Strategie öffentlich und transparent im Wikifolio „2M – Market Momentum“ um. Dieses Portfolio fokussiert auf Aktien mit starkem Momentum, die gleichzeitig strenge fundamentale Kriterien (Marge, Verschuldung, Ertragskraft) erfüllen. Es spiegelt meine Kernprinzipien wider:

  • Transparenz: Alle Trades im Wikifolio sind öffentlich einsehbar.
  • Substanz: Investitionen nur auf Basis solider Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, Cashflow etc.).
  • Disziplin: Regelbasiertes Handeln zur Vermeidung emotionaler Fehlentscheidungen.
  • Nachhaltigkeit: Langfristige Strategien statt kurzfristiger Spekulation.
  • Unabhängigkeit: Keine Interessenkonflikte, nur Ihre finanziellen Ziele im Fokus.

Mein Ziel: Ihr Partner für systematischen Vermögensaufbau

Ich möchte Menschen helfen, ihre Finanzen selbstbewusst und mit einem klaren Plan zu steuern. Mit System, Substanz und meiner jahrzehntelangen Erfahrung unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zum erfolgreichen Vermögensaufbau.