Block- vs. Robinhood-Aktie: Fintech-Giganten im direkten Vergleich

Block Aktie

In der rasant wachsenden Fintech-Branche stehen sich zwei völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle gegenüber: Block, der Zahlungsriese mit seinem Square-Händlersystem und der Cash App für Verbraucher, gegen Robinhood, den Pionier des provisionsfreien Online-Tradings. Während Block tief im alltäglichen Handel verwurzelt ist, hat Robinhood die Finanzmärkte für Millionen von Kleinanlegern geöffnet. Doch welcher dieser Innovatoren bietet aktuell das bessere Investment?

Der Vergleich der beiden Fintech-Schwergewichte zeigt dramatische Unterschiede in Bewertung, Wachstum und Geschäftsstrategie. Robinhoods explosive Kursentwicklung von über 430 Prozent im vergangenen Jahr steht Blocks soliderer, aber weniger spektakulärer Performance von 22 Prozent gegenüber. Beide Unternehmen haben ihre jüngsten Quartalszahlen übertroffen – doch die Frage bleibt: Rechtfertigt Robinhoods Momentum die extreme Bewertung, oder bietet Block den klügeren Einstieg?

Wer dominiert den aktuellen Markt?

Die jüngste Kursentwicklung zeichnet ein klares Bild der unterschiedlichen Investoren-Wahrnehmung. Block verzeichnet seit Jahresbeginn ein Plus von 1,39 Prozent bei einem Zwölf-Monats-Gewinn von 22,40 Prozent. Die kurzfristige Performance zeigt jedoch Schwächen: minus 5,88 Prozent in der vergangenen Woche und minus 1,56 Prozent im letzten Monat, wobei das Drei-Monats-Plus von 15,31 Prozent durchaus respektabel ausfällt.

Robinhood hingegen liefert eine Raketen-Performance ab: 434,58 Prozent Kursgewinn im vergangenen Jahr und beeindruckende 176,19 Prozent seit Jahresbeginn. Auch hier zeigen sich kurzfristig leichte Ermüdungserscheinungen mit minus 2,67 Prozent in der vergangenen Woche und minus 4,16 Prozent im letzten Monat. Das Drei-Monats-Plus von 35,22 Prozent unterstreicht jedoch die anhaltende Stärke.

Der Global X FinTech ETF als Branchenreferenz erzielte im Jahresvergleich 29,25 Prozent – beide Einzeltitel schlagen damit den Sektor, wobei Robinhood eine außergewöhnliche relative Stärke zeigt.

Geschäftsmodelle: Zwei Welten treffen aufeinander

Block setzt auf ein duales Ökosystem aus Händler- und Verbraucherlösungen. Im zweiten Quartal 2025 erwirtschaftete das Unternehmen Gesamterlöse von 6,054 Milliarden Dollar. Das Square-Segment bedient Händler mit Kassensystemen, Software und Finanzdienstleistungen, während Cash App als Finanz-Super-App Peer-to-Peer-Zahlungen, Aktien- und Bitcoin-Investments sowie eine eigene Karte anbietet.

Die Erlösverteilung zeigt die Komplexität: 1,82 Milliarden Dollar aus transaktionsbasierten Erlösen, 2,05 Milliarden aus Abonnements und Services sowie 2,14 Milliarden aus Bitcoin-Geschäften – allerdings mit niedrigeren Margen. Blocks Wettbewerbsvorteil liegt im integrierten Ökosystem mit hohen Wechselkosten und starken Netzwerkeffekten.

Robinhood fokussiert sich auf provisionsfreien Handel mit Aktien, ETFs, Optionen und Kryptowährungen. Im zweiten Quartal 2025 erzielte das Unternehmen Gesamterlöse von 989 Millionen Dollar. Die Aufschlüsselung: 539 Millionen aus transaktionsbasierten Erlösen (davon 265 Millionen aus Optionshandel und 160 Millionen aus Krypto), 357 Millionen aus Zinserträgen und 93 Millionen aus anderen Quellen, hauptsächlich dem Gold-Abonnement.

Bewertung: Extreme Gegensätze

Die Bewertungsunterschiede zwischen beiden Unternehmen sind dramatisch und spiegeln die unterschiedlichen Wachstumserwartungen wider. Robinhood handelt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 51,43, während Block bei moderateren 16,04 liegt. Zukunftsgerichtet wird es noch extremer: Robinhood wird mit einem Forward-KGV von 75,00 bewertet, Block mit 29,49.

KennzahlBlockRobinhoodSektordurchschnitt
KGV (TTM)16,0451,4311,27
KGV (Forward)29,4975,00
EV/EBITDA28,5055,22 – 62,75
EV/Umsatz1,9025,67 – 28,328,8
Kurs-Buchwert2,0611,43
PEG-Verhältnis3,073,77

Auch beim Kurs-Buchwert-Verhältnis zeigt sich die extreme Bewertung: Robinhood handelt mit 11,43, Block mit solideren 2,06. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Robinhood-Investoren auf weiteres explosives Wachstum setzen müssen, um die Bewertung zu rechtfertigen.

Performance-Duell: David gegen Goliath

Die Kursentwicklung der vergangenen Monate zeigt Robinhoods dominante Stellung, allerdings mit höherer Volatilität. Beide Aktien weisen Beta-Werte über 2,0 auf (Block: 2,75, Robinhood: 2,36), was auf überdurchschnittliche Marktsensitivität hindeutet.

ZeitraumBlockRobinhoodFintech-ETF (FINX)
1 Woche-5,88%-2,67%-1,21%
1 Monat-1,56%-4,16%+1,45%
3 Monate+15,31%+35,22%+6,17%
Jahr bis heute+1,39%+176,19%+6,77%
1 Jahr+22,40%+434,58%+29,25%

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Robinhood hat Block in praktisch allen Zeiträumen deutlich geschlagen, zeigt aber auch höhere Volatilität in den kurzen Zeitfenstern.

Qualität und Rentabilität: Überraschende Erkenntnisse

Trotz der unterschiedlichen Bewertungen überrascht Robinhood mit superior profitabilitätskennzahlen. Die Eigenkapitalrendite liegt bei beeindruckenden 23,54 Prozent gegenüber Blocks 14,16 Prozent. Noch deutlicher wird der Unterschied bei der Kapitalrendite: Robinhood erzielt 8,56 bis 9,8 Prozent, Block nur 2,93 Prozent.

KennzahlBlockRobinhoodBewertung
Eigenkapitalrendite14,16%23,54%Robinhood führt deutlich
Kapitalrendite2,93%8,56% – 9,8%Robinhood überlegen
Freier Cashflow-Marge127,0%Robinhood exzellent
Verschuldungsgrad0,281,60Block konservativer
Liquidität1,961,25Block gesünder
3-Jahres-Umsatzwachstum12,53%38,39%Robinhood explosiver

Block punktet hingegen mit einer konservativeren Bilanz: Der Verschuldungsgrad liegt bei nur 0,28 gegenüber Robinhoods 1,60. Auch die kurzfristige Liquidität ist bei Block mit einem Current Ratio von 1,96 gesünder als Robinhoods 1,25.

Momentum und Katalysatoren: Wer hat die besseren Karten?

Beide Unternehmen übertrafen ihre jüngsten Quartalsergebnisse deutlich. Block meldete einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,62 Dollar und erhöhte die Jahresprognose für den Bruttogewinn. Robinhood schockte mit 0,42 Dollar je Aktie gegenüber erwarteten 0,30 Dollar und verzeichnete ein Umsatzwachstum von 45 Prozent im Jahresvergleich.

Ein entscheidender Katalysator für Robinhood steht bevor: Die Aufnahme in den S&P 500 am 22. September 2025 dürfte zusätzliche Nachfrage von Indexfonds generieren. Block tritt unterdessen am 9. September auf der Goldman Sachs Technologie-Konferenz auf.

Bei den Insider-Transaktionen zeigt sich ein gemischtes Bild: Robinhood-Insider verkauften in den vergangenen drei Monaten netto 6,4 Millionen Aktien – möglicherweise um Gewinne mitzunehmen. Block-Insider verkauften moderatere 61.731 Aktien netto.

Das Urteil: Zwei verschiedene Investmentstorys

Block repräsentiert die solide Wahl für Anleger, die auf die langfristige Digitalisierung des Handels setzen, aber Sicherheitspuffer schätzen. Das niedrigere Bewertungsniveau und die konservative Bilanz bieten Schutz bei Marktturbulenzen. Der Erfolg hängt davon ab, ob das Unternehmen die Cash App-Nutzerbasis erfolgreich monetarisieren und gleichzeitig das reife Square-Geschäft wachsen lassen kann.

Robinhood verkörpert dagegen eine High-Growth-High-Risk-Wette auf die Modernisierung des Privatanleger-Investments. Die Fähigkeit zu rapidem Umsatzwachstum und hohen Gewinnmargen ist beeindruckend, die S&P 500-Aufnahme ein wichtiger kurzfristiger Katalysator. Allerdings müssen Investoren mit der extremen Bewertung und den Risiken durch Marktstimmung und Regulierung leben können.

Die Entscheidung zwischen Block und Robinhood hängt letztendlich von der individuellen Risikobereitschaft ab: Block für defensive Growth-Investoren, Robinhood für Momentum-Jäger, die an die Fortsetzung der explosiven Wachstumsstory glauben.

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Über Dieter Jaworski 167 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

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