Boeing steht vor einem Zeitproblem. Der Flugzeugbauer hat am Freitag bei der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Ausnahmegenehmigung für den Verkauf von 35 weiteren 777F-Frachtflugzeugen beantragt. Der Grund: Ab 2028 greifen neue Emissionsvorschriften – doch der Nachfolger ist noch nicht bereit.
Die neue Regel zielt auf die Reduktion von CO2-Emissionen bei Großraumflugzeugen im US-Luftraum. Boeing hatte bereits im Februar 2024 unter der Biden-Administration internationale Standards übernommen. Bestandsflugzeuge sind davon ausgenommen, doch neue Modelle müssen ab 2028 die strengeren Grenzwerte einhalten.
Nachfolger verzögert sich
Das zentrale Problem: Die 777-8F, die nächste Frachter-Generation, wird nicht rechtzeitig fertig. Boeing plant die Auslieferung des ersten Exemplars etwa zwei Jahre nach der 777-9 Passagierversion – aktuell für 2027 anvisiert. Das bedeutet: Die 777-8F würde frühestens 2029 verfügbar sein, ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Emissionsregeln.
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Der Konzern argumentiert mit der Nachfrage. Laut Boeing wurden 2024 Güter im Wert von über 600 Milliarden Dollar per Luftfracht exportiert – mehr als 260 Milliarden davon in Großraum-Frachtern. Jede exportierte 777F trage zum Katalogpreis 440 Millionen Dollar zur positiven Handelsbilanz bei. Ohne Ausnahme könnten US-Exporte im Wert von über 15 Milliarden Dollar verloren gehen.
Mai als Zielmarke
Boeing strebt eine Genehmigung bis zum 1. Mai an. Der Hersteller betont, dass die 777F derzeit das einzige in Produktion befindliche Großraum-Frachtflugzeug sei und zugleich das treibstoffeffizienteste auf dem globalen Markt.
Ein Präzedenzfall existiert bereits: Im vergangenen Jahr beschloss der Kongress eine Verlängerung für die 767-Frachtervariante. Diese darf nun bis 2033 in den USA produziert werden – ebenfalls eine Ausnahme von den 2028 greifenden Effizienzvorschriften.
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Türkischer Großauftrag parallel
Während Boeing mit der FAA verhandelt, läuft das Geschäft weiter. Die türkische Billigfluglinie Pegasus unterzeichnete gerade einen Vertrag mit CFM International über LEAP-1B-Triebwerke für bis zu 150 Boeing 737-10 Maschinen. Der Deal umfasst Lieferung und Wartung über zehn Jahre nach Auslieferung jedes Triebwerks.
Die Zahlungen an CFM könnten sich auf bis zu 5,9 Milliarden Dollar summieren, falls die Wartung für alle Flugzeuge über die volle Dekade läuft. Die Triebwerksauslieferung beginnt 2028 – parallel zur Auslieferung der 737-10-Jets. Pegasus hatte bereits 2023 bei Boeing 100 Max-10-Jets mit Optionen auf weitere 100 Maschinen bestellt, Gesamtwert: 36 Milliarden Dollar.
Die FAA hat nach Angaben aus dem vergangenen Jahr festgestellt, dass zivile Luftfahrzeuge für 9 Prozent der inländischen Transportemissionen und 2 Prozent der gesamten US-CO2-Verschmutzung verantwortlich sind. Die Biden-Regierung hatte einen Klimaplan vorgelegt, der bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Luftfahrtsektor anstrebt.
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