Boeing Aktie: Zwischen Mega-Deals und Altlasten

Boeing sichert sich Milliardenauftrag von WestJet für 737 MAX und Dreamliner, während Gerichtsverfahren zu den Abstürzen von 2018/2019 weiterlaufen und Produktionsbeschränkungen bestehen bleiben.

Boeing Aktie
Kurz & knapp:
  • Kanadische WestJet ordert 67 Flugzeuge im Milliardenwert
  • Gerichtsverfahren zu 737-MAX-Abstürzen noch nicht abgeschlossen
  • FAA beschränkt 737-MAX-Produktion weiterhin auf 38 Einheiten
  • Boeing-Aktie zeigt mit 19 Prozent Plus Erholungstendenz

Während Boeings Vertriebsteam eine Erfolgsmeldung nach der anderen verkündet, holt die Vergangenheit den Luftfahrtriesen vor Gericht ein. Der jüngste Mega-Auftrag von WestJet unterstreicht das anhaltende Kundenvertrauen in die 737 MAX – doch parallel eskaliert der juristische Machtkampf um die fatalen Abstürze von 2018 und 2019.

Historischer Auftrag trotz Dauerkrise

Boeing sicherte sich einen prestigeträchtigen Sieg: Die kanadische WestJet orderte 67 Flugzeuge im Wert von mehreren Milliarden Dollar – die größte Bestellung in der Airline-Historie des Landes. Das Paket umfasst 60 Maschinen des 737-10 MAX und sieben Dreamliner des Typs 787-9. „Dies verdoppelt unsere Dreamliner-Flotte und gibt uns die größte Orderbuch-Position aller kanadischen Airlines“, kommentierte WestJet-CEO Alexis von Hoensbroech die strategische Entscheidung. Nur einen Tag zuvor hatte Leasing-Geber Macquarie AirFinance bereits 30 weitere 737 MAX 8 bestellt.

Gerichtssaal statt Laufsteg

Während die kommerzielle Sparte feiert, kämpft Boeing vor US-Bundesgerichten um seinen Ruf. In Fort Worth, Texas, appellierten Angehörige der 737-MAX-Absturzopfer emotional an einen Richter, einen Antrag der US-Regierung zur Einstellung eines Betrugsverfahrens abzulehnen. Die Familien fordern eine vollwertige Strafverfolgung – eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus.

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Produktionsbremse und Zulassungsmarathon

Die regulatorischen Fesseln bleiben straff: Die FAA hält die Produktionsobergrenze für die 737 MAX weiterhin bei 38 Einheiten monatlich. Bevor eine Lockerung erwogen wird, müssen bis Ende September erfolgreich „Tabletop-Übungen“ zur Qualitätssicherung absolviert werden. Parallel läuft das Zulassungsverfahren für die kleineren Modelle 737-7 und 737-10 – letzteres ist Kernbestandteil des WestJet-Deals.

Trotz der jüngsten Kursrücksetzer zeigt die Boeing-Aktie mit einem Plus von knapp 19 Prozent seit Jahresbeginn Erholungskraft. Die widersprüchlichen Signale aus Geschäftsentwicklung und Justizapparat halten Anleger jedoch in Atem: Schafft Boeing den Spagat zwischen Neugeschäft und Altlasten-Bewältigung?

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.