Die BYD-Aktie setzte am Donnerstag ihren Aufwärtskurs fort (+0,87 %) und festigte auch ihre Aktien-Position als Vorreiter der E-Mobilität. Hinter dem Optimismus steckt eine ambitionierte Ankündigung:
- Bis 2030 werden die chinesischen Autoriese die Hälfte seiner Fahrzeuge außerhalb der Heimatmärkte verkaufen – ein klares Signal für die globale Offensive. Während sich Tesla aus einigen Regionen mit relativ schwachen Zahlen immer weiter (unfreiwillig) zurückzieht, expandiert BYD enorm, zuletzt etwa in Serbien, Ungarn und Südkorea.
Die jüngsten Verkaufszahlen unterstreichen die Dynamik: Im April 2025 wurden über 380.000 New Energy Vehicles (NEVs) abgesetzt (+21 % zum Vorjahr), wobei rein batterieelektrische Modelle (BEVs: +45 % auf 195.000 Einheiten) erstmals seit einem Jahr die Plug-in-Hybride (PHEVs: 176.000) überflügelten. Diese Verschiebung bestätigt den Trend: BEVs lösen Hybride als dominante Übergangstechnologie ab.
BYD möchte im Ausland erfolgreicher werden
International glänzt BYD mit 79.000 Auslandsverkäufen im April – der fünfte Rekordmonat in Folge. Ein homöopathisch kleiner, aber symbolträchtiger Erfolg gelang in Deutschland: 1.566 Neuzulassungen (+756 %) ließen Tesla (855 Einheiten, -46 %) weit hinter sich. Zwar sind die absoluten Zahlen hier noch gering, doch BYD antizipiert die Herausforderung: Mit der oben angedeuteten Fabrik in Ungarn umgeht der Konzern EU-Zölle und legt die Basis für den europäischen Markt. Ähnlich sind die Motivlagen bei der Expansion etwa nach Serbien. BYD möchte die Märkte ohne besondere Zollnachteile erobern.
Investoren honorieren auch die jüngsten strategischen Weichenstellungen: Der Stopp der Lithium-Fabrik mit Tsinghain soll Kostendruck mindern und die Margen stärken. Gleichzeitig treibt BYD die Skalierung, also die Produktionserweiterun voran – ein Balanceakt zwischen Wachstum und Profitabilität.
Analysten sehen die Aktie auf Kursrichtung in Höhe von 50 Euro. Mit einer Mischung aus technologischer Führung, mutiger Internationalisierung und disziplinierter Kostenkontrolle könnte BYD nicht nur Tesla, sondern auch traditionelle Hersteller weiter unter Druck setzen. Die Botschaft ist klar: Chinas E-Auto-Pionier denkt in weiteren interessanten Größenordnungen – und die Börse glaubt ihm.