HSBC hebt die Kaufempfehlung für Chevron an und setzt das Kursziel auf 169 Dollar – die jüngste Schwäche der Aktie sei übertrieben. Gleichzeitig sichert sich der US-Ölriese einen bedeutenden Zugang zu nigerianischen Offshore-Vorkommen.
Die Papiere des Energiekonzerns haben in den vergangenen Wochen sowohl gegenüber anderen integrierten Ölwerten als auch dem S&P 500 an Boden verloren. Besonders in der letzten Woche verstärkte sich der Abwärtsdruck. Medienberichte über ein mögliches Interesse an Lukoil-Vermögenswerten in Kasachstan und dem Irak hatten die Anleger nervös gemacht.
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Disziplin statt Größenwahn?
Die Analysten bei HSBC halten die Marktreaktion für deutlich überzogen. Chevron werde bei Übernahmen weiterhin streng auf die Kennzahlen pro Aktie achten und nur zuschlagen, wenn sich die Akquisition auch rechne. Eine Expansion in Kasachstan könnte operativ durchaus Sinn ergeben – allerdings würde dies die Abhängigkeit von der russisch kontrollierten CPC-Pipeline erhöhen. Bei irakischen Ölfeldern unter den bestehenden Bedingungen mit geringen Margen rechnet HSBC nicht mit einem Einstieg.
TotalEnergies verkauft nun einen 40-Prozent-Anteil an zwei nigerianischen Explorationslizenzen an Chevron. Die Lizenzen PPL 2000 und PPL 2001 umfassen rund 2.000 Quadratkilometer im West-Delta-Becken vor der Küste Nigerias. TotalEnergies bleibt mit 40 Prozent Betreiber, South Atlantic Petroleum hält die verbleibenden 20 Prozent. Die Transaktion erweitert die im Juni begonnene Zusammenarbeit, als TotalEnergies sich an 40 Chevron-Explorationsblöcken vor den USA beteiligte.
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Cashflow schlägt Buyback-Enttäuschung
HSBC bevorzugt Chevrons Mischung aus sichtbarem Cashflow-Wachstum und niedrigeren Investitionsausgaben – besonders im Permian-Becken zeige sich dieser Ansatz. Die Aktienrückkäufe hätten zwar zweimal in diesem Jahr enttäuscht, doch die Ausschüttungsrendite bleibe wettbewerbsfähig. Für 2026 kalkuliert HSBC mit einer Gesamtausschüttungsrendite von 8,5 Prozent, bei einer Finanzierungslücke, die bei einem Brent-Preis von 65 Dollar kleiner ausfalle als bei manchen Wettbewerbern.
Die europäischen Ölkonzerne hätten trotz eines 16-prozentigen Brent-Rückgangs in diesem Jahr besser abgeschnitten – ihre Bewertungen seien mittlerweile gedehnt. HSBC erwartet, dass die europäischen Titel 2026 hinter ihren US-Pendants zurückbleiben werden, da Öl- und Gaspreise unter Druck geraten und die Raffineriemargen später im Jahr nachgeben dürften. TotalEnergies wurde auf Hold herabgestuft, während BP, Eni, Equinor, ExxonMobil, OMV, Repsol und Shell ebenfalls nur mit Hold bewertet werden.
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