Chevron Aktie: Strategischer Schachzug in Nigeria

HSBC hebt Chevron auf Kaufen und sieht die jüngste Aktienschwäche als übertrieben an. Der Ölkonzern sichert sich zudem Offshore-Explorationsrechte in Nigeria von TotalEnergies.

Chevron Aktie
Kurz & knapp:
  • HSBC setzt Kursziel von 169 Dollar
  • Chevron erwirbt Anteile an nigerianischen Offshore-Lizenzen
  • Analysten sehen Cashflow-Wachstum als Stärke
  • Ausschüttungsrendite für 2026 bei 8,5 Prozent erwartet

HSBC hebt die Kaufempfehlung für Chevron an und setzt das Kursziel auf 169 Dollar – die jüngste Schwäche der Aktie sei übertrieben. Gleichzeitig sichert sich der US-Ölriese einen bedeutenden Zugang zu nigerianischen Offshore-Vorkommen.

Die Papiere des Energiekonzerns haben in den vergangenen Wochen sowohl gegenüber anderen integrierten Ölwerten als auch dem S&P 500 an Boden verloren. Besonders in der letzten Woche verstärkte sich der Abwärtsdruck. Medienberichte über ein mögliches Interesse an Lukoil-Vermögenswerten in Kasachstan und dem Irak hatten die Anleger nervös gemacht.

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Disziplin statt Größenwahn?

Die Analysten bei HSBC halten die Marktreaktion für deutlich überzogen. Chevron werde bei Übernahmen weiterhin streng auf die Kennzahlen pro Aktie achten und nur zuschlagen, wenn sich die Akquisition auch rechne. Eine Expansion in Kasachstan könnte operativ durchaus Sinn ergeben – allerdings würde dies die Abhängigkeit von der russisch kontrollierten CPC-Pipeline erhöhen. Bei irakischen Ölfeldern unter den bestehenden Bedingungen mit geringen Margen rechnet HSBC nicht mit einem Einstieg.

TotalEnergies verkauft nun einen 40-Prozent-Anteil an zwei nigerianischen Explorationslizenzen an Chevron. Die Lizenzen PPL 2000 und PPL 2001 umfassen rund 2.000 Quadratkilometer im West-Delta-Becken vor der Küste Nigerias. TotalEnergies bleibt mit 40 Prozent Betreiber, South Atlantic Petroleum hält die verbleibenden 20 Prozent. Die Transaktion erweitert die im Juni begonnene Zusammenarbeit, als TotalEnergies sich an 40 Chevron-Explorationsblöcken vor den USA beteiligte.

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Cashflow schlägt Buyback-Enttäuschung

HSBC bevorzugt Chevrons Mischung aus sichtbarem Cashflow-Wachstum und niedrigeren Investitionsausgaben – besonders im Permian-Becken zeige sich dieser Ansatz. Die Aktienrückkäufe hätten zwar zweimal in diesem Jahr enttäuscht, doch die Ausschüttungsrendite bleibe wettbewerbsfähig. Für 2026 kalkuliert HSBC mit einer Gesamtausschüttungsrendite von 8,5 Prozent, bei einer Finanzierungslücke, die bei einem Brent-Preis von 65 Dollar kleiner ausfalle als bei manchen Wettbewerbern.

Die europäischen Ölkonzerne hätten trotz eines 16-prozentigen Brent-Rückgangs in diesem Jahr besser abgeschnitten – ihre Bewertungen seien mittlerweile gedehnt. HSBC erwartet, dass die europäischen Titel 2026 hinter ihren US-Pendants zurückbleiben werden, da Öl- und Gaspreise unter Druck geraten und die Raffineriemargen später im Jahr nachgeben dürften. TotalEnergies wurde auf Hold herabgestuft, während BP, Eni, Equinor, ExxonMobil, OMV, Repsol und Shell ebenfalls nur mit Hold bewertet werden.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.