Circle Aktie: Fed-Poker entscheidet über Krypto-Rallye

Circle Aktie

Widersprüchliche US-Wirtschaftsdaten haben die Märkte in Aufruhr versetzt – und Circle Internet Group mittendrin. Während die Inflation überraschend anzog, schnellten die Arbeitslosenzahlen auf den höchsten Stand seit vier Jahren. Das Ergebnis: Anleger setzen trotz steigender Teuerung auf Zinssenkungen der Fed. Für den Stablecoin-Emittenten könnte das zur Zerreißprobe werden.

Die Aktie explodierte am Donnerstag um 17,8 Prozent nach der Veröffentlichung der August-Verbraucherpreise. Doch hinter dem spektakulären Anstieg verbirgt sich ein Dilemma, das Circle-Investoren noch beschäftigen dürfte.

Arbeitsmarkt überstimmt Inflationssorgen

Das US-Arbeitsministerium lieferte den Märkten am Donnerstag ein Rätsel: Während die Inflation auf 2,9 Prozent kletterte und damit über den Erwartungen lag, schossen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in die Höhe. Die Zahlen erreichten das höchste Niveau seit Oktober 2021 – ein Signal, das Fed-Chef Jerome Powell nicht ignorieren kann.

„Die Federal Reserve erhielt ihre letzten Daten vor der Zinsentscheidung nächste Woche, und die Zahlen erzählen eine widersprüchliche Geschichte“, kommentierten Analysten die Situation. Trotz hartnäckiger Inflation scheint die Arbeitsmarktsschwäche nun Vorrang zu haben.

Niedrigere Zinsen befeuern typischerweise Risikoassets wie Kryptowährungen. Für Circle entsteht dadurch jedoch ein komplexes Szenario: Das Unternehmen generiert Erträge aus den Zinsen auf die Reserven, die den USDC-Stablecoin decken.

USDC-Boom setzt sich fort

Circle profitiert weiterhin vom rasanten Wachstum seines Kernprodukts. Der USDC-Stablecoin erreichte einen Umlauf von rund 72,36 Milliarden Dollar – mehr als eine Verdopplung im Jahresvergleich und deutlich stärker als die Konkurrenz.

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Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen den Erfolg: Die Gesamterlöse sprangen im zweiten Quartal um 53 Prozent auf 658,1 Millionen Dollar und übertrafen die Analystenschätzungen. Neue USDC-Münzen im Wert von 42,2 Milliarden Dollar wurden geprägt, ein Plus von 21 Prozent.

Regulatorische Fortschritte stützen das Wachstum zusätzlich. Mit dem GENIUS Act erhielt der Stablecoin-Markt einen rechtlichen Rahmen, der die Unternehmensadoption beschleunigen könnte.

Bewertungsrätsel trotz Erfolgskurs

Der Höhenflug hat jedoch seinen Preis: Circle handelt mittlerweile bei einem Forward-KGV von über 80 und etwa dem 65-fachen der geschätzten EBITDA für 2026. Oppenheimer startete die Abdeckung mit einem „Perform“-Rating und warnte, dass viel von der Wachstumsstory bereits eingepreist sei.

Auch Zacks rät zu Zurückhaltung und empfiehlt Anlegern, auf einen besseren Einstiegspunkt zu warten. Die Betriebskosten dürften 2025 um 20 bis 24 Prozent steigen, was die Margen unter Druck setzen könnte.

Zinswende als Wendepunkt?

Circle steht vor einem Balanceakt: Während niedrigere Zinsen den Krypto-Markt anfeuern könnten, schmälern sie gleichzeitig die Erträge aus den Reserven. Die für Oktober oder November erwarteten Q3-Zahlen werden zeigen, wie sich diese gegensätzlichen Kräfte auf das Geschäft auswirken.

Der Donnerstag-Rally zeigt: Die Märkte sind bereit für eine neue Krypto-Rallye, falls die Fed den Mut zur Zinswende fasst. Ob Circle dabei als Gewinner oder Verlierer hervorgeht, entscheidet sich in den kommenden Wochen.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.