Der Netzwerkausrüster hat ein bemerkenswertes 52-Wochen-Hoch von 79,51 US-Dollar erreicht – ein Plus von knapp 40 Prozent binnen Jahresfrist. Doch weit interessanter als die Kursrally sind zwei strategische Weichenstellungen, die Cisco gerade vornimmt. Die könnten das Unternehmen für die nächste Technologie-Generation positionieren.
Am Donnerstag verkündeten Cisco und IBM eine Partnerschaft, die ambitionierter kaum sein könnte: Gemeinsam wollen die Tech-Riesen ein Netzwerk aus großen, fehlertoleranten Quantencomputern aufbauen. Das Ziel ist klar formuliert – bis Anfang der 2030er Jahre soll ein funktionsfähiges System stehen. Bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre ist eine erste Demonstration geplant.
Wenn Qubits reisen lernen
Was genau haben die beiden vor? IBM bringt die Quanten-Rechenpower mit, Cisco steuert seine Netzwerk-Expertise bei. Die Vision: Mehrere Quantencomputer miteinander zu verknüpfen, um Berechnungen über Zehntausende bis Hunderttausende Qubits hinweg zu ermöglichen. Das Netzwerk soll Billionen von Quanten-Gates unterstützen – jene fundamentalen Operationen, die für komplexe Optimierungsprobleme und Materialdesign nötig sind.
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Jay Gambetta, Director of IBM Research, formuliert es so: „Indem wir mit Cisco erkunden, wie sich mehrere Quantencomputer zu einem verteilten Netzwerk verbinden lassen, wollen wir die Rechenleistung der Quantentechnologie weiter skalieren.“ Cisco soll dabei die Infrastruktur liefern, die Quantenzustände bewahrt, Verschränkungs-Ressourcen verteilt und Operationen mit einer Präzision im Sub-Nanosekunden-Bereich synchronisiert. IBM wiederum plant eine Quanten-Netzwerkeinheit, die stationäre Quanten-Information in „fliegende“ Information umwandelt – transportfähig zwischen verschiedenen Computern.
Die Roadmap reicht weit: Bis 2030 die Machbarkeitsstudie, bis Ende der 2030er Jahre ein vollwertiges Quanten-Internet, das Computer, Sensoren und Kommunikationssysteme verbindet.
KI-Joint-Venture mit handfesten Zahlen
Parallel dazu hat Cisco mit AMD und HUMAIN ein Joint Venture für KI-Infrastruktur angekündigt. Start ist 2026, zunächst mit 100 Megawatt Kapazität. Evercore ISI beziffert das Umsatzpotenzial für Cisco auf 300 bis 500 Millionen US-Dollar im ersten Jahr – das würde mehr als 0,5 Prozent Umsatzwachstum bedeuten und 0,02 bis 0,04 US-Dollar zum Gewinn je Aktie beitragen.
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Langfristig denkt HUMAIN noch größer: Bis 2030 könnten bis zu einem Gigawatt ausgebaut werden. Das Gesamtumsatzpotenzial über fünf Jahre läge dann bei drei bis fünf Milliarden US-Dollar für Cisco. HUMAIN stellt die Rechenzentrumskapazität, Cisco die kritische Infrastruktur, AMD liefert seine Instinct MI450 GPUs.
Solide Basis, steile Bewertung
Die jüngsten Quartalszahlen untermauern die positive Stimmung: Die Produktbestellungen legten im ersten Geschäftsquartal um 13 Prozent zu (9 Prozent ohne Hyperscaler), KI-Aufträge erreichten 1,3 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Mehrere Analystenhäuser haben daraufhin ihre Kursziele angehoben: UBS auf 90 US-Dollar, Rosenblatt und Melius Research sogar auf 100 US-Dollar.
Allerdings notiert die Aktie bei einem KGV von 30,4 bereits deutlich über dem fairen Wert, warnen Analysten. Der RSI-Indikator deutet auf überkauftes Territorium hin. Mit einer Marktkapitalisierung von 313 Milliarden US-Dollar und einer Dividendenrendite von 2,09 Prozent – seit 15 Jahren kontinuierlich erhöht – bleibt Cisco dennoch ein Schwergewicht. Ob die spektakulären Zukunftsprojekte die ambitionierte Bewertung rechtfertigen, dürfte sich erst in den kommenden Jahren zeigen.
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