Coca-Cola steht unter Druck – gleich von zwei Seiten. Während San Francisco den Getränkegiganten wegen seiner Produkte verklagt, beklagt der Deutschland-Chef die lähmende Bürokratie hierzulande. Für Anleger stellt sich die Frage: Wird das Geschäftsmodell nun auch juristisch zur Last?
Die kalifornische Metropole geht einen radikalen Schritt. Neben Coca-Cola hat San Francisco auch PepsiCo, Kraft Heinz, Mondelez, WK Kellogg und Mars ins Visier genommen. Der Vorwurf wiegt schwer: Die Unternehmen hätten durch den Verkauf stark verarbeiteter Fertigprodukte eine Gesundheitskrise ausgelöst.
Parallelen zur Tabak-Industrie
Staatsanwalt David Chiu fordert ein Verbot irreführender Vermarktung und finanzielle Wiedergutmachung für entstandene Schäden. Die Stadt stützt sich dabei auf Studien aus dem medizinischen Fachjournal „The Lancet“ sowie Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Risiken reichen demnach von Krebs über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zu Diabetes.
San Francisco zieht bewusst Vergleiche zu den 90er Jahren. Damals verklagte die Stadt erfolgreich die Tabak-Industrie – mit einem Ergebnis von 539 Millionen Dollar. Jetzt wirft sie der Lebensmittelbranche vor, süchtig machende Produkte geschaffen zu haben. Die Branchenvereinigung Consumer Brands Association wehrt sich: Es gebe keine allgemein akzeptierte wissenschaftliche Definition ultraverarbeiteter Lebensmittel.
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Deutschland-Chef schlägt Alarm
Doch nicht nur in den USA gibt es Gegenwind. John Galvin, Deutschland-Chef von Coca-Cola Europacific Partners (CCEP), macht seinem Unmut über den Standort Deutschland Luft. Bei einer Veranstaltung in Düsseldorf beklagte er die Behördenmentalität: „Die Haltung ist: Wir halten die Regeln ein, wir wollen diese Wirtschaftstypen einbremsen.“
Schon das Versetzen eines Zauns, Baumarbeiten auf dem Werksgelände oder Dachreparaturen dauerten viel zu lange. Statt einer seien oft mehrere Behörden zuständig, die unterschiedliche Auskünfte gäben. Hinzu kämen Vorschriften vom Immissionsschutz über Statik bis zum Lärm- und Bauschutz. „Es ist nicht so einfach, in diesem Land Geld zu investieren“, so Galvin.
Der Manager fordert Bürokratieabbau und nimmt die Politik in die Pflicht. Zwar lobte er Bundeskanzler Friedrich Merz für dessen Ankündigungen zur Vereinfachung der Unternehmensregeln. Doch: „Am Ende misst man jemanden nicht an dem, was sie sagen, sondern an dem, was sie tun.“ Die Bundesregierung mache nicht genug für die Wettbewerbsfähigkeit. Andere Länder würden mehr leisten, um Investoren anzulocken.
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Keine Abwanderung geplant
Trotz aller Kritik: Pläne zur Produktionsverlagerung gibt es nicht. „Wir stehen zu Deutschland“, betonte Galvin. Der Lebensstandard werde unterschätzt. CCEP produziert hierzulande jährlich 4,1 Milliarden Liter Getränke an 13 Produktionsstandorten und beschäftigt rund 6.100 Menschen.
Die Warnungen des BDI-Präsidenten Peter Leibinger unterstreichen die Brisanz: Der Wirtschaftsstandort befinde sich in seiner historisch tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik. Die deutsche Industrie verliere kontinuierlich an Substanz und der Standort sei „im freien Fall“.
Die Coca-Cola-Aktie zeigte sich an der NYSE wenig beeindruckt und notierte bei 71,02 US-Dollar leicht im Plus.
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