Coinbase Aktie: Der große Umbruch

Die Kryptobörse Coinbase erweitert ihr Angebot um Aktienhandel, Event-Wetten und Banking-Dienste. Analysten bewerten die Diversifizierungsstrategie unterschiedlich.

Coinbase Aktie
Kurz & knapp:
  • Neue Produktpalette geht weit über Kryptohandel hinaus
  • Analystenmeinungen reichen von neutral bis sehr optimistisch
  • Bewertungskennzahlen deuten auf Wachstumspotenzial hin
  • Aktie zeigt hohe Volatilität trotz strategischer Neuausrichtung

Die Krypto-Börse krempelt ihr Geschäftsmodell um. Am 17. Dezember präsentierte das Unternehmen eine Fülle neuer Produkte, die weit über den reinen Handel mit digitalen Währungen hinausgehen. Der Titel notiert aktuell bei 244,19 Dollar und verlor in der vergangenen Woche rund 9 Prozent.

Trotz der jüngsten Schwäche zeigt sich auf Jahressicht ein erstaunlich stabiles Bild: Nur ein Prozent Minus trotz des schwierigen Krypto-Umfelds. Das dürfte an der strategischen Neuausrichtung liegen, die das Unternehmen nun konsequent vorantreibt.

Vom Krypto-Broker zur Finanzplattform

Die Expansion ist radikal: Nutzer können künftig klassische Aktien handeln – und zwar denominiert in der hauseigenen Stablecoin USDC. Dazu kommen sogenannte Event-Kontrakte, also Wetten auf reale Ereignisse aus Politik, Sport und Wirtschaft. Für diese Prediction Markets hat sich die Plattform den Partner Kalshi ins Boot geholt, der Tausende solcher Kontrakte bereitstellen soll.

Doch damit nicht genug. Das Unternehmen steigt auch ins Consumer Banking ein, bietet direkten Gehaltseingang und präsentiert einen digitalen Vermögensberater. Zusätzlich verbessert die Firma ihre Business-Angebote, erweitert die Base-App um Social-Trading-Funktionen und rüstet die Entwicklerplattform auf.

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Was sagen die Analysten?

Goldman Sachs bleibt neutral bei einem Kursziel von 294 Dollar. Die Bank sieht die Produktvielfalt positiv, wertet die Diversifizierung jedoch eher als Wettbewerbsstärkung denn als Kursrakete. Die neuen Finanzdienstleistungen könnten die Plattform allerdings zur primären Finanzbeziehung der Nutzer machen – was den Lifetime Value deutlich erhöhen würde.

Citizens zeigt sich weitaus optimistischer und bekräftigt das Kursziel von 440 Dollar – ein Aufwärtspotenzial von 75 Prozent. Die Einschätzung: Der Markt unterschätze die Positionierung grundlegend. Das Unternehmen könne praktisch an allen Blockchain-Aktivitäten partizipieren, die sich exponentiell entwickeln dürften. Die aktuellen Marktbedingungen? Lediglich vorübergehend, während echte Anwendungsfälle an Dynamik gewinnen.

Mizuho dagegen senkte das Ziel von 320 auf 280 Dollar und verweist auf gesunkene Bitcoin-Kurse sowie rückläufige Handelsvolumina im vierten Quartal. Neutral bleibt die Einstufung dennoch.

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Die Bewertung im Detail

Bei einer Marktkapitalisierung von 65,85 Milliarden Dollar liegt das KGV bei 21,45. Das PEG-Ratio von nur 0,19 deutet auf eine mögliche Unterbewertung im Verhältnis zum Wachstumspotenzial hin. Citizens kalkuliert für 2026 mit einem Multiplikator von etwa 11 beim Verhältnis Unternehmenswert zu Umsatz und rund 23 beim Verhältnis zum bereinigten EBITDA.

Die Kennzahl zur kurzfristigen Liquidität liegt bei 2,4 – liquide Mittel übersteigen die kurzfristigen Verbindlichkeiten also deutlich. Das Umsatzwachstum der vergangenen zwölf Monate betrug beachtliche 47,38 Prozent. Allerdings: Mit einer Beta von 3,69 gehört der Titel zu den volatilsten im Sektor.

Die Frage bleibt: Gelingt der Sprung vom Krypto-Spezialisten zur universellen Finanzplattform? Die Weichen sind gestellt – doch die Bären haben zuletzt klar die Oberhand gewonnen.

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Über Andreas Sommer 1303 Artikel

Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

Meine Faszination für die Finanzmärkte entwickelte sich schon früh. Wichtige Stationen meines Weges sind:

  • Bankwesen: Über zehn Jahre Erfahrung als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank legten den Grundstein im Kundengeschäft.
  • Wendepunkt 1987: Der Börsencrash weckte mein tiefes Interesse an der technischen Analyse als wichtiges Instrument zur Risikosteuerung.
  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
  • Strategieentwicklung: Über die Jahre entwickelte ich meinen heutigen ganzheitlichen Ansatz, der Fundamentaldaten und Charttechnik systematisch verbindet.

Meine Arbeit: Analysen, Strategien und Einblicke

Meine Expertise und meine Anlagestrategien teile ich auf verschiedenen Wegen:

  • Buch "Die Wachstumsaktien-Strategie": In diesem Buch (VNR Verlag) stelle ich praxisnah meine Methode zur Auswahl von Wachstumsaktien und zur Kombination von Fundamentalanalyse und Timing vor.
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