Commerzbank-Aktie: Das ist genial!

Das umfangreiche Aktienrückkaufprogramm der Commerzbank verteuert eine Übernahme und könnte UniCredit durch die 30-Prozent-Schwelle des WpÜG in Zugzwang bringen.

Commerzbank Aktie - Beitragsbild
Kurz & knapp:
  • Rückkauf dient als Verteidigung gegen Übernahmeambitionen
  • Verknappung der Aktien verteuert potenziellen Erwerb
  • Automatisches Ansteigen des UniCredit-Stimmrechtsanteils
  • Kritische 30-Prozent-Schwelle des WpÜG als Hebel

Zweifach genial! Die defensive Strategie der Commerzbank gegen die latenten Übernahmeambitionen der UniCredit spitzt sich durch das angekündigte umfangreiche Aktienrückkaufprogramm zu. Dieses Manöver dient nicht nur der Stützung des stark gestiegenen Aktienkurses, sondern ist ein kalkulierter Schachzug im Rahmen des deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG).

Verteidigung durch Verknappung

Der Rückkauf und die geplante Einziehung eigener Aktien verfolgt zwei primäre Ziele: Erstens die Verteuerung des Übernahmeziels. Durch die Verknappung des Angebots am Markt wird der Preis für die verbleibenden Anteile gestützt, was die Übernahme für UniCredit rechnerisch kostspieliger macht. Zweitens demonstriert die Commerzbank ihre Kapitalstärke und Rentabilität, was die Notwendigkeit einer Fusion aus einer Position der Schwäche heraus negiert.

Die 30%-Schwelle und der Pflichtangebot-Zwang

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Der entscheidende Mechanismus liegt jedoch in der 30-Prozent-Schwelle des WpÜG. Jeder Investor, der diese Schwelle der Stimmrechtskontrolle überschreitet, muss gemäß Gesetz ein Pflichtangebot an alle Aktionäre unterbreiten. UniCredit, deren tatsächliche Beteiligung (inklusive Finanzinstrumenten) bereits nahe an dieser kritischen Marke liegt, gerät durch den Rückkauf in eine Zwangslage.

Durch die Einziehung der zurückgekauften Aktien reduziert die Commerzbank die Gesamtzahl der ausstehenden Stimmrechte. Da die absolute Anzahl der von UniCredit gehaltenen Aktien konstant bleibt, steigt ihr relativer Stimmrechtsanteil automatisch an. Das Rückkaufprogramm agiert somit als „mathematische Falle“, die UniCredit über die 30-Prozent-Schwelle hebeln könnte, ohne dass der italienische Konzern weitere Aktien erwerben müsste.

UniCredit-CEO Andrea Orcel muss nun präzise kalkulieren: Entweder muss die Kaufstrategie vorläufig sistiert werden, um ein ungewolltes Überschreiten der Schwelle zu vermeiden, oder UniCredit muss den Zeitpunkt für das nun verteuerte Pflichtangebot aktiv wählen. Der Rückkauf zwingt UniCredit, die Karten offenzulegen und die eigene Strategie zu überdenken.

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