Während UniCredit weiter auf eine Übernahme drängt, kontert die Commerzbank mit einer bemerkenswerten Doppelstrategie: Erstmals seit vier Jahren begibt sie eine Sterling-Anleihe über 400 Millionen Pfund und kauft gleichzeitig massiv eigene Aktien zurück. Ist das der Beginn einer gezielten Abwehr der italienischen Avancen?
Die Frankfurter Bank zeigt sich heute kämpferisch und setzt auf zwei Fronten gleichzeitig an. Das Timing ist kein Zufall – bei einer 29-prozentigen Beteiligung der Italiener wird jeder strategische Schachzug zur Botschaft.
Sterling-Comeback nach vierjähriger Pause
Die 400-Millionen-Pfund-Anleihe markiert eine bemerkenswerte Wende in der Finanzierungsstrategie. Commerzbank kehrt nach fast vier Jahren ins Sterling-Segment zurück – eine bewusste Diversifizierung weg vom Euro-Markt. Die Non-Preferred Senior Note läuft bis Oktober 2031 und wird über das etablierte EMTN-Programm abgewickelt.
Die wichtigsten Eckdaten der Emission:
– Volumen: £400 Millionen
– Laufzeit: bis 15. Oktober 2031
– Mindeststückelung: £100.000
– Stabilisierungsperiode: bis zu 30 Tage
Als Stabilisierungskoordinator fungiert die Bank selbst, unterstützt von NatWest, RBC Capital Markets, Santander und UBS. Ein klares Signal: Commerzbank will ihre Finanzierungsquellen breit aufstellen und weniger abhängig vom heimischen Markt werden.
Aktienrückkauf läuft auf Hochtouren
Parallel zum Sterling-Deal intensiviert die Bank ihren Aktienrückkauf. In der ersten Oktoberwoche erwarb sie weitere 2,77 Millionen eigene Papiere zu Preisen zwischen 32,12 und 32,60 Euro. Seit Programmstart wurden bereits über 3,68 Millionen Aktien vom Markt genommen.
Die täglichen Rückkäufe zeigen Kontinuität und Entschlossenheit. Das eine Milliarde Euro schwere Programm soll bis Mitte 2026 laufen – genug Zeit, um die Aktionärsstruktur spürbar zu verändern und UniCredits Einfluss zu verwässern.
Eigenständigkeit als Strategie
CEO Bettina Orlopp hatte zuletzt deutlich gemacht: Eine „unfreundliche“ Übernahme würde die Erträge belasten. Die aktuellen Kapitalmarkt-Aktivitäten unterstreichen diese Botschaft praktisch. Mit diversifizierten Finanzierungsquellen und einem aktiven Aktienrückkauf demonstriert Commerzbank ihre Handlungsfähigkeit als eigenständiges Institut.
Der Markt honoriert die Defensive bislang: Die Bank notiert heute mit über 100 Prozent Jahresplus weiterhin auf einem starken Niveau. Die nächsten Quartalszahlen am 5. November dürften zeigen, ob die Standalone-Strategie auch operativ überzeugt.
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