Die Costco-Aktie notiert aktuell bei 884,48 US-Dollar – rund 18% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 1.078,23 Dollar. Doch gleich mehrere Investmentbanken sehen in dieser Schwäche eine Kaufgelegenheit. Allen voran Bernstein, die ihr Kursziel von 1.134 auf 1.146 Dollar angehoben haben. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von fast 30%.
Der Optimismus kommt nicht von ungefähr. Im ersten Geschäftsquartal lieferte der Warehouse-Riese einen Gewinn je Aktie von 4,50 Dollar ab – deutlich über den Erwartungen von 4,27 Dollar. Auch beim Umsatz übertraf Costco mit 67,31 Milliarden Dollar die Prognosen leicht.
Warum die Aktie trotzdem fiel
Trotz der starken Zahlen reagierte der Markt verhalten. Die Mitgliederwachstumsrate verlangsamte sich auf mittlere einstellige Prozentwerte. Costco gewann im Quartal 400.000 Netto-Neumitglieder – in den vorangegangenen 14 Quartalen waren es jeweils über eine Million gewesen.
Doch Mizuho, die bei ihrer neutralen Einschätzung mit Kursziel 950 Dollar bleiben, sehen auch Lichtblicke: Die Erneuerungsrate bei den Mitgliedschaften sank nur um etwa 10 Basispunkte. Das war besser als befürchtet, besonders angesichts neuer Maßnahmen gegen Mitgliedschafts-Sharing.
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Vergleichbare Umsätze überraschen positiv
Besonders beeindruckend: Die vergleichbaren Umsätze stiegen um 6,4% (ohne Benzin- und Währungseffekte). Goldman Sachs hatte nur mit 4,8% gerechnet, der Konsens lag bei 5,8%. Das Wachstum speiste sich aus einem Kundenfrequenz-Plus von 3,1% weltweit und einem durchschnittlichen Bon-Anstieg von 3,2%.
Das digitale Geschäft – inklusive Same-Day-Delivery – legte sogar um 20,5% zu. Die Bruttomarge verbesserte sich um 4 Basispunkte, bereinigt um das Kraftstoffgeschäft. BofA Securities, die ihr Kaufrating mit Kursziel 1.095 Dollar bestätigen, führen dies auf Verbesserungen in der Lieferkette und höhere Eigenmarken-Durchdringung zurück.
Operative Kosten unter Kontrolle
Ein wichtiges Signal für die Profitabilität: Das Wachstum der Betriebskosten verlangsamte sich auf 8%, nachdem es in den Vorquartalen noch bei 10% gelegen hatte. Dies geschah, obwohl die Gesundheitskosten schneller stiegen als die Umsätze.
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Bernstein sieht Costco als das qualitativ hochwertigste Unternehmen in ihrem Analyseuniversum. Die Bewertung von 48 KGV erscheint auf den ersten Blick hoch, doch die Analysten argumentieren mit „jahrzehntelangen globalen Expansionsmöglichkeiten“. Ihre langfristige Discounted-Cashflow-Analyse kommt sogar auf ein Aufwärtspotenzial von 40%.
Katalysatoren in Sicht?
Was könnte den Kurs in den kommenden Monaten treiben? Bernstein nennt mehrere Faktoren: Erstens dürfte Costco in ein bis zwei Quartalen die schwierigen Vergleichszahlen hinter sich lassen. Zweitens könnten Steuerrückzahlungen Anfang 2025 den Konsum ankurbeln.
Und dann ist da noch die Cashposition. Costco verfügt über mehr liquide Mittel als Schulden. Bernstein würde sich daher nicht wundern, wenn das Unternehmen eine Sonderdividende ausschüttet oder Aktienrückkäufe aufstockt – die reguläre Dividende wurde im vergangenen Jahr bereits um 12% erhöht.
Die einhellige Botschaft der Analysten: Die aktuelle Schwäche bietet eine Einstiegsgelegenheit in eine Wachstumsstory, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.
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