Der DAX kratzt erneut an seinen alten Höchstkursen. Es scheint fast so, als könne dem Aktienmarkt nichts angetan werden, um den Bullen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Selbst der Coronavirus stoppt die Bullen nicht – oder doch?
Der Deutsche Aktienindex befindet sich nur noch wenige Punkte von seinen Allzeithochs entfernt. Nachdem es kurzzeitig so aussah, als würde der Coronavirus die gute Stimmung am Aktienmarkt vertreiben, zeigen sich deutsche Aktien in den letzten Handelstagen wieder überraschend robust. Ist der Markt damit erneut über dem Berg?
Aktienmarkt könnte Auswirkungen noch zu spüren bekommen
Auch wenn die Nachrichtenlage zu den Umständen in China eine leichte Verbesserung erwarten lässt, so deutlich ist allerdings auch, dass dieser Ausnahmezustand mittelfristige Spuren hinterlassen wird. Neben Produktionsausfällen und Verschiebungen in den Lieferketten dürfte auch das weltweite BIP leiden. Natürlich sind die Hauptauswirkungen zurzeit vor allem in China zu erwarten.
Allerdings dürfte eine solch riesige Abschottungsaktion, wie die in Hubei, auch zum aktuellen Zeitpunkt weniger offensichtliche Auswirkunge haben. Während sich für Daytrader aus diesen Umständen nichts ändert, so könnten Positionstrader durchaus kritischer auf den Aktienmarkt blicken. Die Wahrscheinlichkeit, dass der gesamte Markt einfach so weiter macht wie bisher sinkt. Die Auswirkungen des Virus auf die wirtschaftliche Aktivität dürften sich bald zeigen. Einige Branchen könnten sogar besonders leiden.
Die Kreuzfahrtindustrie war über viele Jahre ein hervorragender Wachstumsmarkt und zog viele Investoren an. Die durch den Coronavirus erzeugte Ausnahmesitution könnte allerdings ein Schwarzer Schwan für diese Industrie werden. Der Gedanke mit tausenden Passagieren auf einem Kreuzfahrtschiff eingesperrt zu sein, dürfte zumindest einige Urlauber von einer Buchung auf den Ozeanriesen abhalten. Doch das sind bisher nur die offensichtlichen Auswirkungen. Weitere könnten folgen.
Was ist mit dem DAX?
Der DAX selbst ist nur wenig von der Reisebranche abhängig. Dennoch kann auch ein Exportland wie Deutschland keine Lieferengpässe gebrauchen. Und genau diese möglichen Engpässe sollten Investoren im Auge behalten. Immerhin gab es seit Jahren einen starken Trend zur Produktionsverlagerung nach China.
Dieser Trend könnte zwar durch die neuen Vorkomnisse gestoppt worden sein, allerdings lassen sich die Liefer- und Produktionsketten nicht innerhalb weniger Tage verlegen. Auch aus diesem Grund bleibt der Aktienmarkt aktuell schwer berechenbar. Die Milliarden der Notenbanken können über diesen Umstand nur kurzfristig hinwegtäuschen.
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