Wird der deutsche Markt ebenfalls vom Coronavirus infiziert, könnte dem DAX zum Wochenstart eine deutliche Abverkaufswelle unter die Marke von 13.000 Punkten drohen. Entscheidend ist, ob die Unterstützung bei 13.400 Punkten hält.
DAX – Marktreaktionen historisch betrachtet
Die Gefahr von exogenen Shocks ist an den Kapitalmärkten permanent vorhanden. Sie sind ein Teil des Geschäfts, können nicht vorhergesagt werden und lösen häufig massive Kursbewegungen aus. Wie stark deren Auswirkungen sind und wie lange sie anhalten, lässt sich ebenfalls nicht vorhersagen. Doch ein Fakt ist bekannt: Diese Art von Nachrichten – aktuell zum Coronavirus – treibt in der Regel die Volatilität in die Höhe und bietet sowohl kurz als auch mittelfristig agierenden Händlern strategische Chancen. Jetzt gilt es genau hinzuschauen und die Reaktion der Märkte richtig einzuschätzen. Die ersten negativen Marktreaktionen auf diese Art von Nachrichten basieren selten auf fundamentalen Fakten. Wie schlimm es wirklich werden kann, kommt erst später ans Licht. Sollte sich der Corona-Virus weiter ausbreiten und damit sehr deutliche Auswirkungen aus das Weltwirtschaftswachstum haben, steigt das Risiko weiterer Kursrückgänge. Bekommt man die Epidemie allerdings schnell unter Kontrolle, ist diese Gefahr weniger ausgeprägt. Als Händler ist man gut beraten, wenn man genau auf die Nachrichtenlage und die anschließenden Reaktionen des Marktes achtet.
DAX am Montag – Panik oder nicht?
DAX 30: Während es in den USA am vergangenen Freitag bereits deutliche Abschläge gab, bewegte sich der deutsche Leitindex weiter auf hohem Niveau innerhalb der Handelsrange zwischen 13.360 und 13.550 Punkten. Zum Wochenausklang gab es also keine Anzeichen von Panik. Doch das könnte sich zum Auftakt der neuen Handelswoche ändern. Nachrichten über erste Fälle der Lungenkrankheit in Frankreich haben im CAC 40 am Freitag deutliche Spuren hinterlassen. Wächst dadurch der Verkaufsdruck im DAX, bringt die technische Analyse die im Tageschart ersichtliche untere Range bei gut 13.360 Punkten in den Fokus. Kurse unter diesem Level lassen eine Verkaufswelle erwarten, die sich zunächst durchaus bis in den Bereich um 12.900 Punkte ausdehnen kann. Bei größeren ökonomischen Auswirkungen, stellt die Marke um 12.600 Punkte einen weiteren Support.
DAX unter der Lupe – Kurzfristige Unterstützungen
Der Blick in die kleinere Zeiteinheit des Stundencharts bietet bei der Suche nach tieferliegenden Unterstützungen aktuell wenige Anhaltspunkte. Es ist genau ersichtlich, dass er Preisbereich zwischen 13.360 und 13.400 Punkten ein hohes Aufmerksamkeitspotential hat. Die letzten Tests dieses Levels haben immer wieder Käufer in den Markt gezogen. Aus diesem Grund steckt in diesem Bereich neben guten Chancen für Kursanstiege auch ein hohes Potential für Kursrückschläge. Denn nicht selten liegen direkt unter solchen Unterstützungen die Verkaufsorders zur Absicherung von kurzfristigen Long-Positionen. Es besteht bei Notierungen unter diesem Level zum Wochenstart also durchaus das Potential, für einen Kurssturz in Richtung 12.900 Punkte. Entwarnung gibt es dann, wenn die aktuelle Unterstützung hält und die Trader Ruhe bewahren.
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Ihr Mike Seidl
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