Der Coronavirus zeigt erste Auswirkungen auf die Börse und damit auch mittelfristig auf die Wirtschaft. Die Zahlen der Infizierten steigen weiter an und ein Ende ist schwer absehbar. Wie belastend wirkt sich dies auf die Kurse aus?
Wochentrend eindeutig
Vom Freitagsschluss vor einer Woche bis zum Wochenausklang dieser Handelswoche verlor der DAX im XETRA-Handel rund 600 Punkte. Das ist eine Dynamik, die wir sehr lange nicht gesehen hatten und die den Wochentrend sehr eindeutig erscheinen lässt:
Bereits der Wochenstart stand unter dem Einfluss des Coronavirus, welcher sich weiter ausbreitet und an der Börse seine Spuren hinterließ. Mit einem großen GAP wurde die alte Trading-Range aus November / Dezember wieder erreicht und im Wochenverlauf dann durchschritten. Ein zweites GAP charakterisiert die Stärke der Bewegung und den Druck am Aktienmarkt:
Das Ereignis der Woche – die FED-Sitzung der amerikanischen Notenbank – konnte keinen Impuls auf der Oberseite generieren. Es kam im Nachgang zu nachgebenden Kursen an der Wall Street, die am Donnerstag jedoch noch einmal recht genau bis zum Ausgangsniveau zurückliefen:
Mein Trading mit JFD hatte ich im Webinar entsprechend aufgezeigt (Rückblick):
Weitere Käufe blieben aus, so dass sich der Gesamtmarkt am Freitag komplett den Bären hingab und neue Wochentiefs generierte.
Allein am Freitag verlor der Deutsche Aktienindex im XETRA-Handel 175 Punkte und sorgte damit für einen Abschluss des Kalendermonats Januar von unter 13.000 Punkten. Ein Kursniveau, was wir per Schlusskurs letztmalig am 3. Dezember 2019 gesehen hatten.
Entsprechend negativ zeigt sich das mittelfristige Chartbild. Die oft skizzierte Trading-Range aus November und Dezember bot nur kurzzeitig Orientierung und wurde auf der Unterseite am Freitag verlassen:
Die Folge war weiterer Abgabedruck, der sich nun in Richtung der Januar-Tiefs vollzieht:
DAX strebt zum Jahrestief
Das Tief des bisherigen Handelsjahres liegt mit 12.948 Punkten relativ nah an den Schlussnotierungen des Freitaghandels. In der Nachbörse waren wir hier bereits an dieser Schwelle und leicht darunter.
Aus Sicht des Momentums ist mit einem Test der Jahrestiefs zur neuen Handelswoche zu rechnen. Es stellt sich für Trader die Frage, ob diese Jahrestiefs halten oder wir noch tiefer abrutschen.
Direkt unterhalb dieser Kursschwelle bietet sich im größer gezoomten Chartbild eine breite Unterstützung an. Sie basiert auf den Tiefs der letzten Monate, konkret aus dem Tief von Januar, Dezember und November. In folgendem Chartbild ist diese breite Spanne bis etwa 12.880 Punkte skizziert:
Tiefere Notierungen würden dann bereits im Chartbild „panisch“ aussehen. Tritt dies ein, update ich entsprechend in den Tages-Trading-Chancen die kurzfristigen Chartbilder. Denn mittelfristig ist natürlich auch eine Erholung auf die jüngsten Verluste wahrscheinlich. Ab welchem Niveau diese eintritt, ist die große Frage zum Wochenauftakt!
Psychologisch ist eine Erholung im DAX erst einmal bis zur runden 13.000 und darüber zur 13.050 und 13.11x als ehemalige Range-Kante ein spannendes Szenario. In Abhängigkeit des Startpunktes und Start-Niveaus sieht dies im kurzfristigen Chartbild wie folgt aus:
Wie gesagt; die Nachrichtenlage verändert sich stetig, der Coronavirus breitet sich aktuell weiter aus und damit auch die negative Stimmung an den Börsen. Von welchem Level aus eine Erholung startet und ob diese rein technisch ist oder als Reaktion auf eine positive Wende beim Thema Coronavirus (Stichwort: Gegenmittel) bleibt abzuwarten.
Gerne informiere ich Sie tagesaktuell mit meiner kurzfristigen Einschätzung zum DAX gegen 8.30 Uhr per E-Mail und als Auszug in den sozialen Medien.
Welche Themen bewegen die Börse neben den Quartalszahlen und dem Virus in der kommenden Handelswoche?
Wirtschaftstermine in der 6. Kalenderwoche 2020
Am Montag geht der Blick 9.55 Uhr auf die Daten der Deutschen Einkaufsmanager. Kurz darauf um 10.30 Uhr werden dann die ersten Daten aus Grossbritannien als Nicht-EU-Mitglied veröffentlicht – der Market PMI des verarbeitenden Gewerbes. Selbiges Datenmaterial (Market PMI) folgt am Nachmittag aus Kanada und den USA, bevor der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes der USA um 16.00 Uhr die Agenda des montags abschließt.
Dienstag haben wir nur die Werkaufträge um 16.00 Uhr in den USA verzeichnet.
Dafür dann aber am Mittwoch weitere PMI-Daten – 9.55 Uhr wieder aus Deutschland mit dem PMI Gesamtindex, welcher 10.00 Uhr von der EU folgt und 10.30 Uhr aus Grossbritannien für die Dienstleistungen nachgereicht wird. Mit der ADP-Beschäftigungsänderung um 14.15 Uhr steht aus den USA am Mittwoch der wichtigste Wochentermin an. Gefolgt von der US-Handelsbilanz um 14.30 Uhr und weiteren Market-PMI-Daten aus den USA um 15.45 Uhr und 16.00 Uhr ist die Wochenmitte damit auch das Wochenhighlight im Terminkalender.
Der Donnerstag startet 8.00 Uhr mit den deutschen Werkaufträgen und 10.00 Uhr mit dem Wirtschaftsbulletin der EU. Um 14.30 Uhr folgen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Lohnstückkosten.
Am Freitag steht vorbörslich um 8.00 Uhr die Deutsche Handelsbilanz und Industrieproduktion auf der Agenda. 14.30 Uhr kommt dann das zweite Puzzlestück des US-Arbeitsmarktes nach den ADP-Daten zum Tragen – die offizielle Arbeitslosenquote mit den durchschnittlichen Stundenlöhnen und den Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft.
Starten Sie mit diesen Informationen gut in den neuen Handelsmonat und lassen Sie sich dabei gerne von weiteren Meinungen inspirieren.
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Viel Erfolg wünscht Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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