DAX mit Verlusten zum Septemberstart: Stehen die Jahrestiefs nun im Fokus? Dies geschah am ersten Handelstag des Monats.
Der DAX startet schwach in den September
Heute hat sich die Stärke der Statistik an der Börse wieder gezeigt. Bereits gegen Ende August sprachen wir über den statistisch schwächsten Börsenmonat des Jahres, der sich andeutete. Einige Anleger verabschiedeten sich bereits vor dem Monatswechsel aus dem Markt. Nicht nur in Richtung Aktien verlief des Desinteresse, sondern auch in Richtung Gold und Bitcoin.
Mit diesen Informationen im Rücken begann der September bereits im Minus. Nachdem wir bereits am Mittwoch rund ein Prozent im DAX verloren hatten, setzte sich dieser Trend weiter fort. Bereits in der Vorbörse kamen wir den Wochentiefs sehr nah. Zur Xetra-Eröffnung brach dieser Bereich.
Es folgte ein weiterer dynamischer Abverkauf bis zu den Tiefs aus Ende Juni und damit bis auf 12.603 Punkte. Eine danach einsetzende Erholung führte den Index zwar noch einmal über 12.700 Punkte, eine größere Erholung oder gar ein Reversal blieben jedoch aus. Damit blieb auch das Gap vom Morgen, welches zum Schlusskurs des Mittwochs im Chartbild deutlich sichtbar ist, geöffnet.
Die veröffentlichten US-Daten waren besser als erwartet. Wie das Institut for Supply Management (ISM) mitteilte, trübte sich die Stimmung nicht weiter ein und der US-Arbeitsmarkt bleibt weiter robust. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel um 5000 auf 232.000, anstatt mit einem Anstieg wie erwartet aufzuwarten. Damit hat die Fed weitere Zinsanhebungen ohne Reue auf der Agenda, hieß es aus dem Handel.
Ein Manko für Aktienanlagen, die danach wieder mehrheitlich abgestoßen wurden. Genau dies sticht neben dem weiter fortgesetzten Abwärtstrend hier in der folgenden Darstellung ins Auge:
Mittelfristig nähern wir uns damit den Jahrestiefs. Der Abstand verringerte sich auf rund 200 Punkte am heutigen Handelstag. Anders formuliert: Noch ein solcher Minustag und wir stehen am Jahrestief.
So skizziert sich das mittelfristige Chartbild seit dem Verlaufshoch im August bei knapp 14.000 Punkten:
Am Abend erholten sich die Kurse an der Wall Street bis zum Redaktionsschluss etwas und der DAX notierte wieder über 12.400 Punkten. Im Dow Jones könnte noch ein Plus erzielt werden.
Wie gestaltete sich das Bild bei den einzelnen Aktien im Index?
Versicherungen im DAX weiterhin gesucht
In den USA wurden einige Quartalszahlen besonders stark abverkauft, wie bei Okta, die heute bei rund 25 Prozent Minus notieren. Für den Technologiesektor gab es noch weiteren Gegenwind. Eine verschärfte US-Regel für Technologieexporte nach China belastete den Sektor. Insbesondere die Aktien von NVidia brachen um über elf Prozent ein, auch AMD waren deutlich unter Druck und damit im DAX auch die Infineon.
Im DAX selbst war das Feld mehrheitlich negativ, aber wie schon am Mittwoch stachen die Versicherungen positiv hervor. Eine Münchner Rück und eine Hannover Rück dominierten das Feld und konnten einen Gewinn verzeichnen. Zudem gab es eine technische Erholung bei RWE, die ab dem Jahreshoch zwischenzeitlich mehr als 10 Prozent verloren hatten.
Die Volatilität nahm trotz der insgesamt negativen Stimmung heute ab. Rechnen wir die Kurslücke heraus, dann schwankte der Index zwischen dem Hoch und dem Tief heute nur 140 Punkte. Nach 270 Punkten am Dienstag und 200 Punkten am Mittwoch geht scheinbar in Richtung des Arbeitsmarktberichts am Freitag das Momentum etwas aus dem Markt.
Folgende Zusammenfassung des Handelstage sehen Sie im Schaubild der Börse Frankfurt an dieser Stelle:
Zu den umsatzstärksten Werten gehörten heute die Siemens, der Versicherer Allianz und das Schwergewicht SAP.
In der Heatmap vom Abend gab es deutlich mehr Verlierer als Gewinner zu sichten. Versicherer und die RWE standen auch nach 20 Uhr ganz oben im Ranking, eine Zalando und Puma am Ende:
Für Zalando und Puma kam die Angst hinzu, es einen Einstieg von Alibabas Online-Shopping-Plattform Lazada in den europäischen Markt geben soll, wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf den Lazada-Chef James Dong berichtete.
Nachbörslich darf man in den USA auf Broadcom und den Bekleidungshersteller Lululemon gespannt sein. Die Liste der Unternehmen mit Quartalszahlen ist hier abgebildet:
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