Der Deutsche Aktienindex startet am Feiertag stärker. Vorbörslich konnte der DAX bereits das Wochenhoch überschreiten und notiert zurzeit bei 11.470 Punkten. Doch was ist in den nächsten Tagen zu erwarten?
Der DAX bleibt auf Erholungskurs. Weiterhin scheint der heftige Ausverkauf der letzten Tage vorerst gestoppt zu sein. Damit entwickelt sich der Aktienmarkt nach der Prognose aus dem Wetteralgorithmus für diese Woche. Allerdings kann schon heute festgehalten werden, dass der Anstieg selbst bisher kraftlos wirkt. Daran kann auch der Feiertag nichts ändern.
DAX im Bärenmarkt?
Die wichtigste Frage für Aktionäre ist natürlich, ob der Aktienmarkt sich bereits in einem nachhaltigen Bärenmarkt befindet. In der Tat sprechen ein paar gewichtige Gründe für diese Annahme. Seit langem warnen die Autoren von Trading-Treff vor den Risiken eines weltweiten Anstieges der Zinsen und der sich daraus ergebenen Folgen. Lesen Sie dazu gern den Beitrag, warum sich der DAX halbieren wird.
Doch nicht nur die Zinsen steigen. Ein weiteres Problem im System ist das verschwinden der Liquidität in den Orderbüchern. Die Märkte trocknen immer weiter aus. Große Investoren können in ruhigen Zeiten weiterhin ihre Großorders in die Märkte geben. Doch kaum wird es turbulent an den Märkten, da werden Orderbücher ungewöhnlich dünn und erlauben es kaum nennenswerte Volumen in den Märkten zu bewegen. In einem solchen Zustand sollte vor allem eine Wette deutlich weniger nachgefragt sein, als sie es in der Realität ist – der Verkauf von Volatilität. Dieses sogenannte Short Volatilität Universum bedroht die Märkte deutlich mehr, als es sich Aktionäre ausmalen können. Kapitalmärkte, die sowohl durch ein historisch niedriges Zinsniveau wie auch durch riesige QE-Maßnahmen gestützt wurden und kaum noch Liquidität in schwierigen Märkten haben, sind per se gefährdet. Doch muss es aus diesen Gründen zu einem Bärmarkt kommen?
Crash und zurück auf Los?
Wahrscheinlicher als ein wirklich ausgeprägter Bärmarkt sind aus heutige Sicht eher Situationen, in denen der Markt ungewöhnlich schnell und deutlich abgibt. Gemeinhin wird eine solche Situation als Crash bezeichnet. Allerdings muss sich der Markt nach einer solchen Bewegung nicht zwingend auf niedrigem Niveau einpendeln. Es ist sogar wahrscheinlicher, dass der Markt ähnlich schnell wieder nach oben laufen kann. Der Aktienmarkt der nächsten Wochen könnte der Inbegriff eines Sägezahnmarktes werden. Vor allem die Ausbrüche der Volatilität werden dabei immer wieder Strategien zerreißen, die über viele Jahre funktionierten.