DAX-Trading nach der FED-Zinssenkung

Unser DAX übte sich weitestgehend in Zurückhaltung am Mittwoch vor der FED-Zinsentscheidung am Abend. Im ersten Teil des Handelstages konnte er souverän die 12.900 mehrfach verteidigen. Doch am Nachmittag kam es zum Rutsch.


Details des Handelstages


Per Schlusskurs steht die Marke von 12.900 Punkten zwar wieder auf dem Kurszettel, zwischenzeitlich kam es jedoch zu einer entsprechenden Stopp-Welle. Dies war auch eines unserer Szenarien seit zwei Handelstagen, auf das wir gleich noch einmal eingehen.

In Summe wurde somit die Unterstützung weiter getestet, einmal scharf unterschritten, doch letztlich zurückerobert. Dies zeigt der XETRA-Chart hier entsprechend auf:


12.900 weiter wichtige Marke im DAX
12.900 weiter wichtige Marke im DAX


Dabei waren erneut die ersten Kurse im DAX nach der Eröffnung auch die Höchstkurse des Tages, wie die Details des Handelstages noch einmal zeigen:

Eröffnung12.929,42PKT
Tageshoch12.944,26PKT
Tagestief12.830,33PKT
Vortageskurs12.939,62PKT

Unser Szenario in der Vortagesanalyse war bei einem Bruch der 12.900 respektive der 12.880 eine schnelle Bewegung auf der Unterseite. So hatten wir dies entsprechend formuliert (Rückblick):


Bärishes Signal bei Bruch der Unterstützung im DAX
Bärishes Signal bei Bruch der Unterstützung im DAX


Mit 12.830 Punkten im Tief kam es auch zu dieser Bewegung und dem Bruch der Unterstützung vergangener Handelstage:


Rückeroberung der 12.900 im DAX
Rückeroberung der 12.900 im DAX


Mit der Rückeroberung dieses Bereichs ist die Lage jedoch nicht wesentlich entspannter dazustellen. Denn noch immer deckelt ein Abwärtstrend ab dem Jahreshoch die Kurse auf der Oberseite:


Vorsicht am Abwärtstrend DAX
Vorsicht am Abwärtstrend DAX


Erst eine nachhaltige Lösung von der 12.920 respektive 12.930 oder weiter über die Hochs der Vortage 12.94x sollte hier einen Kaufimpuls auslösen. Dieser kann dann direkt zum Jahreshoch führen, wie wir es gestern Abend an der Wall Street im S&P500 gesehen hatten.

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Ergebnisse der FED-Sitzung


Am gestrigen Abend hat die US-Notenbank erwartungsgemäß den Leitzins erneut gesenkt. Damit liegt er bei einer Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Auch wenn die US-Wirtschaft weiterhin wächst, sieht die Notenbank dennoch erste Warnsignale für eine Trendwende. Verweise auf den anstehenden China-Deal wurden entsprechend in der Pressekonferenz gesetzt, wie die BoerseARD berichtet.

Das gestern vermeldete BIP war im dritten Quartal auf 1,9 Prozent justiert worden – ein Abfall um 0,1 Prozent zum zweiten Quartal aber dennoch ordentliches Wachstum.

Vorerst soll es dies an Zinsschritten dann jedoch gewesen sein. Entsprechend verhalten war der Kursanstieg in den USA, welcher jedoch im Nasdaq und S&P für den Anlauf zum Allzeithoch genügte. Die Quartalszahlen von Apple machten nachbörslich ebenfalls Laune auf weiter steigende Kurse – doch färbt dies auf den DAX ab?


Vorbörse im DAX und Termine


Das große Chartbild hatte bereits am Dienstag ein Warnsignal gegeben und einen Aufwärtstrend gebrochen. Gestern spitzte sich die Lage etwas zu, wie hier dargestellt:


Erste Warnsignale ausgebaut im DAX
Erste Warnsignale ausgebaut im DAX


Für die Bullen ist daher eine schnelle Rückeroberung der 12.900 und darüber liegender Verlaufshochs enorm wichtig, damit das Gesamtbild sich nicht eintrübt.

In der Vorbörse notieren wir zumindest über dem Bereich und streben auch die Hochs vom Vortag bereits an:


Vorbörse DAX am 31.10.2019
Vorbörse DAX am 31.10.2019


Es könnte daher erst einmal ein GAP auf der Oberseite um 9 Uhr im XETRA-Chart entstehen. Im Falle eines GAP-close bei 12.910 Punkten ist dann der Kampf um den grünen Bereich wieder der Fokus für Trader mit gleichem Setup wie am Vortag unter 12.880.

Welche Impulse kommen aus dem Wirtschaftskalender auf uns zu?

Nach dem BIP aus Amerika gestern wird heute das Bruttoinlandsprodukt der EU um 11.00 Uhr veröffentlicht. Hier sieht man dann neben der Zinsentwicklung beider Staatengemeinschaften einen direkten Vergleich. Parallel steht die EU-Arbeitslosenquote und der Verbraucherpreisindex auf der Agenda.

Am Nachmittag geht der Blick dann wieder in die USA. Mit den persönlichen Einkommen und den Privatausgaben sind gleich um 13.30 Uhr weitere wichtige Daten aus der US-Wirtschaft auf dem Prüfstand.

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Wie jeden Donnerstag werden zudem die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht. Um 14.45 Uhr schließt dann der Chicagoer Einkaufsmangerindex den Zahlenreigen entsprechend ab.

Wie sich der Markt nach dem FED-Tag verhalten wird, ist oft richtungsweisend. Bleiben Sie daher nah am Marktgeschehen und kommen Sie gut durch den letzten Handelstag im Oktober.

Gerne begleiten wir Sie durch den Handelstag,

Ihr Christian Schürholz von Daytrading-Live.de

Über Christian Schürholz 56 Artikel
Seit 20 Jahren ist Christian Schürholz aktiv an der Börse. Von Aktien, über Zertifikaten zu CFDs und Forex hat er schon (fast) alles gehandelt, sowohl auf Basis fundamentaler und technischer Analyse. Durch seine langjährige Erfahrungen im Brokeragegeschäft ist ihm auch die institutionelle Seite bestens bekannt.
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