Die Aktie des Essenslieferdienstes zeigt sich vorbörslich am Freitag mit einem Kursplus von 5,5 Prozent bei 18,51 Euro deutlich erholt. Damit steuert der Titel auf den fünften Gewinntag in Folge zu – nachdem er vor einer Woche noch gefährlich nahe am Rekordtief vom Februar 2024 notierte.
Der Auslöser für die jüngste Kurserholung: Mehrere Großaktionäre erhöhen offenbar den Druck auf das Management. Laut Bloomberg drängen bedeutende Anteilseigner auf eine strategische Überprüfung des Geschäftsmodells. Im Raum steht dabei ein möglicher Verkauf des gesamten Unternehmens oder zumindest einzelner Geschäftsteile.
Konsolidierungswelle rollt durch die Branche
Hintergrund ist die zunehmende Konsolidierung in der Lebensmittel-Lieferbranche. Die Internetholding Prosus, selbst an Delivery Hero beteiligt, hat in diesem Jahr bereits den britischen Konkurrenten Just Eat Takeaway übernommen. Im Zuge dieser Transaktion kündigte Prosus an, den eigenen Anteil an Delivery Hero zu reduzieren.
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Barclays-Analyst Andrew Ross sieht in den Forderungen nach einem Strategiewandel ein klares Signal: „Es zeigt, dass sich etwas tut.“ Ross hatte bereits seit Monaten darauf hingewiesen, dass der Status Quo bei Delivery Hero nicht haltbar sei. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel betonte vor zwei Wochen, dass das aktuelle Bewertungsniveau das Interesse strategischer Investoren wecken dürfte.
Kurssturz von 42 auf unter 18 Euro
Die Unzufriedenheit der Anteilseigner überrascht kaum. Vor rund 13 Monaten kostete die Aktie noch gut 42 Euro – mehr als das Doppelte des aktuellen Niveaus. Allein im Jahr 2025 hat der Kurs bereits 35 Prozent an Wert verloren. Die Bären haben den Titel fest im Griff.
Ein Branchenkenner relativiert allerdings die Bedeutung der aktuellen Meldung: Auf den ersten Blick gebe es wenig essenziell Neues, die Branche konsolidiere schon länger. Dennoch scheint die Kombination aus anhaltendem Kursdruck und Aktionärsforderungen nun eine neue Dynamik in die Situation zu bringen.
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